2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ein Haken und schon läuft die Gegenspielerin ins Leere: MFFC-Talent Celine Münzer (links).	Foto: Hannelore Wagner
Ein Haken und schon läuft die Gegenspielerin ins Leere: MFFC-Talent Celine Münzer (links). Foto: Hannelore Wagner

Mehr Vorbereiterin als Strafraum-Wühlerin

Cecile Münzer vom MFFC Wiesbaden besticht durch feine Technik und Zweikampfstärke +++ Elly-Heuss-Schülerin träumt von Profikarriere

Wiesbaden/Schlangenbad. Wenn ihr großes Vorbild Dzsenifer Marozsan die Gegnerinnen mit ihrer feinen Technik schwindlig spielt und unnachahmlich abschließt, schaut Cecile Münzer genau hin. Denn das will die 13-Jährige auch irgendwann mal können und wie die Olympiasiegerin die weite Fußballwelt erobern. „Ich will mal Profi werden“, erklärt die Stürmerin der C-Juniorinnen des MFFC Wiesbaden. Bis dahin ist der Weg noch weit und steinig.

Unzählige Mädchen wie Celice träumen davon, die wenigsten schaffen es dann tatsächlich. Zumindest stimmen bei der Siebtklässlerin der Elly-Heuss-Schule aber die Voraussetzungen. „Sie hat durch ihre Schnelligkeit und Spielstärke ein Riesenpotenzial. Zudem ist sie sehr zweikampfstark, ehrgeizig und zielstrebig“, erklärt ihr Coach Lüfti Demir. Einziges Manko derzeit: Sie setzt sich laut Demir selbst zu sehr unter Druck und steht sich dann selbst im Weg. Das führt unter anderem dazu, dass ihr vor dem Tor oftmals die Ruhe fehlt. „Ich bin manchmal ein bisschen hektisch“, gibt sie zu „und ich muss mich auch noch konditionell verbessern.“

In Schlangenbad das Fußball-Einmaleins gelernt

Die Offensive ist ihr dennoch wie auf den Leib geschneidert. Beim MFFC spielt der Bayern-München-Fan im Sturm. Eine ausgeprägte Strafraumspielerin ist Cecile aber nicht. Dafür ist sie viel zu umtriebig. Ihr Trainer sieht sie vor allem auf der Spielmacherposition – wie Marozsan – oder auf den Flügeln. „Sie trägt die Bälle nach vorne und bereitet viele Tore vor“, bestätigt Papa Stefan, der im heimischen Schlangenbad als Coach arbeitet und unter anderem Ceciles kleinen Bruder Hannes trainiert.

Beim dortigen Jugendförderverein (JFV) erlernte Cecile das Fußball-Einmaleins. Mit acht Jahren schloss sich das sportliche Allroundtalent ihren Freundinnen an und schaute beim Training vorbei. „Ich habe es ausprobiert und es hat mir sofort Spaß gemacht“, erinnert sich der Teenager zurück. Bis zum Sommer vergangenen Jahres kickte sie beim JFV, dann folgte der logische Schritt nach Wiesbaden. Jetzt kann sie sich Woche für Woche mit den Besten ihres Alters in der Hessenliga messen. „Da hat sie einen großen Schritt nach vorne gemacht“, sagt ihr Vater.

Das ist auch den Verantwortlichen beim Hessischen Fußball-Verband (HFV) nicht entgangen, die Cecile in der aktuellen Saison erstmals einluden. Fünf- bis sechsmal in der Woche schnürt sie die Fußballschuhe. Steht sie nicht selbst auf dem Platz, verfolgt Cecile gemeinsam mit ihrer fußballbegeisterten Familie Spiele manchmal live oder oft auch im Fernsehen. Am liebsten natürlich von Bayern mit ihrem Lieblingsspieler Robert Lewandowski. Diese Liebe bekam sie quasi in die Wiege gelegt. Einzig die Mama ist froh, wenn sich mal nicht immer alles um das runde Leder dreht. Auf dem Fußballplatz unterstützt sie ihre Kinder dennoch mit viel Freude. Für andere Hobbys bleibt Cecile bei dem gefüllten Wochenplan mit Schule und Sport kaum noch Zeit. Das Gerätturnen, das sie jahrelang erfolgreich parallel betrieben hat, musste sie schon aufgeben. „Das war eine schwere Entscheidung, aber letztlich war mir Fußball wichtiger“, sagt Cecile.



Aufrufe: 016.2.2017, 12:00 Uhr
Susan DobiasAutor