2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel
Prenzlauer Neuzugang aus Torgelow: David Schimmelpfennig (r.) agierte nicht nur resolut auf seiner angestammten Defensivposition, sondern machte auch viel Dampf nach vorn und bemühte sich stimmkräftig, die Reihen der Blau-Weißen zu ordnen.  ©Carola Voigt
Prenzlauer Neuzugang aus Torgelow: David Schimmelpfennig (r.) agierte nicht nur resolut auf seiner angestammten Defensivposition, sondern machte auch viel Dampf nach vorn und bemühte sich stimmkräftig, die Reihen der Blau-Weißen zu ordnen. ©Carola Voigt

Mehr als ein Dutzend Tore für Ernergie Prenzlau

Der VfB Gramzow kommt gegen den SC Blau-Weiß im Uckermark-Supercup heftig unter die Räder

Ein völlig ungleiches Duell erlebten die gut 100 Zuschauer am Mittwochabend bei der offiziell letzten Entscheidung für die Saison 2015/16 bei den Männern im Fußballkreis Uckermark: Landesliga-Aufsteiger Blau-Weiß Energie Prenzlau deklassierte den Landesklasse-Neuling VfB Gramzow mit 13:0.

Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen für dieses Match, das unwetterbedingt am 17. Juni nicht stattfinden konnte, nicht sein können: Knapp vier Wochen intensive Vorbereitung mit vier Vergleichen gegen Verbandsligisten (alle endeten übrigens unentschieden) lagen hinter den Kreisstädtern, VfB-Coach Pascal Högelow klagte nicht nur über fünf - teilweise längere Zeit - verletzte Spieler, sondern über wenig Sommertraining und erst ein Testspiel gegen den unterklassigen Dedelower SV.

So kam es, wie es im Grunde nur kommen konnte: Bei allem kämpferischen Einsatz der mit zahlreichen nachrückenden A-Junioren auflaufenden Gramzowern dominierte der SC Blau-Weiß von der ersten Minute an. Wenn Trainer Heiko Stäck nach letztlich 13 erzielten Toren zuerst sogar Kritik ansetzte ("Wir hatten noch viel zu viel Leerlauf"), dann spricht das für den Ehrgeiz, mit dem Coach und Spieler nicht nur diese Partie, sondern insgesamt das neue Spieljahr angehen. Fakt ist, dass in Sachen Tempo und Umschaltspiel eine Menge zu sehen war - natürlich muss man dabei immer die Gegenwehr in Betracht ziehen.

Glücklich schätzen dürfen sich die Prenzlauer zweifellos über einen spektakulären Neuzugang: Artur Wojach (bisher bei Bytovia Bytow, 1. polnische Liga - zweithöchste Spielklasse des Nachbarlandes) deutete nicht nur als fünffacher Torschütze in Schönow an, dass er ein großer Faktor beim Landesliga-Aufsteiger in den nächsten Monaten werden kann.

Auch Außenverteidiger David Schimmelpfennig, aus Torgelow zu den Blau-Weißen gekommen, zeigte mit seiner aggressiven Spielweise und als Organisator, dass hier leistungsstarker Zuwachs in die Uckermark gekommen ist. Mit einem einfachen Doppelpass - ähnliche Szenen sollten sich später mehrfach wiederholen - spielte Energie die alsbald immer löchriger werdende VfB-Abwehr aus und Wojach traf zum frühen 1:0 (3.). Die Gramzower versuchten es in den nächsten Minuten mit einem offensiven Pressing, um den Gegner gleich beim Spielaufbau zu stören, aber länger als eine Viertelstunde waren die laufintensiven Aktionen nicht durchzuhalten. So schraubte der Kontrahent die Führung bis zum Seitenwechsel bereits auf 5:0.

Die Gramzower, bei denen unter anderem das 88-Tore-Trio der Vorsaison (Sören Seethaler, Maik Zürner, Michael Bathke) nicht auflaufen konnte, bekamen einfach immer seltener Zugriff bei Angriffsaktionen der viel zu schnellen Prenzlauer. Das fand im zweiten Spielabschnitt seine Fortsetzung. "Wir haben eine Vielzahl von A-Junioren ins Team eingebaut, die natürlich im Männerbereich erst Fuß fassen müssen", fand Pascal Högelow eine logische Erklärung - er weiß aber auch, dass sich selbst für die Landesklasse da noch einiges bessern muss, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten.

Der quirlige Mittelstürmer Eric Ziese, der mit mehreren Einzelaktionen für Furore sorgte, trug sich nach eben einem solchen Solo gleich nach Wiederanpfiff in die Torschützenliste ein (7:0/48.) und ließ nach Doppelpass mit Sikorski gleich noch den nächsten Treffer folgen. Auf der Gegenseite zeigte sich insbesondere Tobias Stark mit einigen auffälligen Aktionen, bei der besten Chance scheiterte er am 42-jährigen (!) Keeper Marcin Markiewicz (58.). In der letzten halben Stunde zeigten sich die Kreisstädter "gnadenlos" und erzielten sechs weitere Treffer zum 13:0-Endstand.

Tore: 1:0 Wojach (3.), 2:0 Sikorski (20.), 3:0 Schimmelpfennig (22.), 4:0/5:0 Wojach (25., 37.), 6:0/7:0 Ziese (48., 55.), 8:0 Barandowski (61.), 9:0 Mysona (70.), 10:0 Wojach (77.), 11:0/12:0 Barandowski (79., 85.), 13:0 Wojach (88.),

Prenzlau: Markiewicz, Kraft (46. Bethke), Schimmelpfennig, Wojtalak, Mysona, Ziese, Bressel (58. Ludwig), Böge, Grosch (46. Barandowski), Sikorski, Wojach

Gramzow: Silewicz, Palow, Friese, Kai Hansche (46. Lange), Thom (46. Florian Hansche), Usowicz, Stark, Tyskiewicz, Schröder-Roland, Wassmund (78. Deutschmann), Prade

Aufrufe: 05.8.2016, 08:14 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor