2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Torschütze und Vorbereiter: Vierradens Tom Lutze (r.), der hier gegen Steve Wendland nicht an den Ball kommt, erzielte später das 3:1 und wurde vor dem Elfmeter zum 4:1 gefoult  © Carola Voigt
Torschütze und Vorbereiter: Vierradens Tom Lutze (r.), der hier gegen Steve Wendland nicht an den Ball kommt, erzielte später das 3:1 und wurde vor dem Elfmeter zum 4:1 gefoult © Carola Voigt

Mega-Endspurt des VfL Vierraden

Der 18. Spieltag der Kreisoberliga in der Übersicht: Zwei Partien mit jeweils sieben Treffern | „Kellerduell“ klare Angelegenheit für Eintracht Haßleben | VfL und Spitzenreiter Lychen liefern ein hoch spannendes Ligaspiel trotz Besetzungsproblemen

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Der Gastgeber dominierte zu Beginn. Schon nach fünf Minuten musste Lychens Torwart Lars Dzierzawa erstmals hinter sich greifen: Tim Grösser verlängerte per Kopf einen Einwurf auf Martin Emeling, der nach starker Ballmitnahme ins lange Eck einschob. Der VfL erspielte sich weitere gute Chancen - die beste besaß Emeling nach Tom Lutzes Zuspiel, aber die scharfe Hereingabe vor das Tor fand keinen Abnehmer.

VfL Vierraden vs. SV Germania Lychen 4:1 (1:1)

Der VfL war hohes Tempo gegangen und musste nun einen Gang runter schalten. Der fast folgerichtige Ausgleichstreffer gelang Patrick Dzierzawa, als sich Innenverteidiger Norman Zechin bei einem langen Ball verschätzte – Torwart Christian Krause war chancenlos. Danach verlor der VfL gänzlich den Faden, die Lychener kamen in dieser Phase des Spiels dem Führungstreffer sehr nahe.

Nach der Halbzeitpause knüpften beide Mannschaften nicht an ihre Leistungen aus der ersten Hälfte an – es wurde ein sehr zerfahrenes und nickliges Spiel. Trotzdem hatte das Schiedsrichtergespann um Jens Röhling die Partie jederzeit souverän im Griff. In den letzten zehn Minuten aber wurde es dann noch dramatisch. Als sich beide Übungsleiter und wohl auch deren Teams schon innerlich mit der Punkteteilung abgefunden hatten, gelang den Platzherren die zweite Führung: Einen Emeling-Eckball köpfte Fritz Kipping unhaltbar in die Maschen.

Dieses 2:1 beflügelte den VfL noch einmal, aber die Gäste aus Lychen gaben sich noch nicht auf und drängten sofort auf den Ausgleich. Dies bot den Vierradenern natürlich Räume zum Kontern, die sie nutzten. Schon eine Minute nach dem Führungstreffer konnte der VfL durch Tom Lutze auf 3:1 erhöhen, als er nach Sprint mit Ball am Fuß dem herauslaufenden Torwart keine Chance ließ und von der Strafraumkante den Ball platziert in die lange Ecke schob.

Nun ergab sich der Tabellenführer aus der Westuckermark doch seinem Schicksal. Kurz vor Schluss setzte Lutze noch einmal zu einem Sololauf an, drang in den Strafraum ein, wollte aber nicht auf das Tor schießen, sondern machte noch einen Haken. Ein Lychener Verteidiger kam in dieser Szene einen Schritt zu spät, sodass der zweifelsfrei berechtigte Elfmeterpfiff ertönte. Den fälligen Strafstoß verwandelte der damit zweifache Torschütze Emeling sicher zum 4:1.

Tore: 1:0 Emeling (5.); 1:1 Patrick Dzierzawa (28.); 2:1 Kipping (85.); 3:1 Lutze (86.); 4:1 Emeling (Strafstoß, 90.) – Zusch.: 70

Pinnow vs. FC Schwedt II 1:0

Die Pinnower gewannen auch ihr drittes Rückrundenspiel, blieben diesmal spielerisch aber einiges schuldig. Von Beginn an war zu sehen, dass den Zuschauern eine zähe Partie bevor stand. Beide Teams agierten oftmals zu ungenau und umständlich. Die Platzherren kamen ganze dreimal zum Abschluss. Kevin Wilke zielte sowohl beim Kopfball nach Patrick Höferts Freistoßflanke als auch beim Schuss nach Christoph Nagels Pass zu hoch. Die größte Möglichkeit besaß Maximilian Bittner, als Reiner Kubik optimal in die Mitte flankte, aber Bittner den Ball neben den Kasten setzte. Der Gast kam einmal gefährlich vor den Kasten von Benjamin Kempin: René Hamanns Schuss schrammte haarscharf am langen Eck vorbei.

In den zweiten 45 Minuten änderte sich nicht viel. Die Oderstädter agierten meist mit langen Bällen, waren im Gefahrenbereich aber ideenlos. Pinnow steigerte sich zwar etwas, entwickelte aber weiter wenig Torgefahr. Zwei gute Freistoßmöglichkeiten blieben durch Höfert und Tobias Schmock ungenutzt. Mino Lehnhardt verpasste aus Nahdistanz die Führung. Das Tor des Tages fiel, als Schmock den Ball an der Mittellinie eroberte und den gestarteten Wilke bediente. Der Pinnower Kapitän zog trocken ins lange Eck zum 1:0 ab. Der Gast lockerte nun die Defensive, die Pinnower ließen jedoch nichts anbrennen. Vielmehr bot sich der Heim-Elf Raum für Konter, doch diese blieben zu unpräzise. Symptomatisch war die letzte Szene: Kubik und FCS-Ersatzkeeper Karsten Wendorf sprinteten in der Schwedter Hälfte auf den Ball zu und gingen zu Boden. Das Leder sprang Wilke knapp 30 Meter vor dem Tor vor die Füße. Sein Schuss trudelte jedoch am verwaisten Tor vorbei.

Tor: 1:0 Wilke (73. ) – Zuschauer: 45

Haßleben vs. City Schwedt 6:1

Wer dachte, der Tiefpunkt sei mit dem Heim-0:2 gegen Parmen erreicht, den belehrten die City-Fußballer eines Schlimmeren. Beim bisherigen Schlusslicht Eintracht Haßleben präsentierte sich ein Schwedter Team, das die Liga-Reife nicht nachweisen konnte. Gewiss: Die Liste der Ausfälle war lang (Kapitän Ricky Wenzbauer, Stammkeeper Marco Mecklenburg, Abwehrchef Stefan Appetz und Angreifer Sebastian Winkler fehlten). Das frühe 1:0 von Martin Hamann nach hoher Eingabe zeigte dann, wie sehr es an einem vernünftigen Stellungsspiel fehlte. Hinzu kam eine Fülle an Ballverlusten im Angriffsaufbau. Mit Mühe und Not bewahrte Christopher Schiemann sein Team vor dem Rückstand (23.) Kurz zuvor hatte sich zu allem Überfluss Jerome Baufeldt, einer der tragenden Defensivkräfte, verletzt.

Nach einer halben Stunde bahnte sich die Vorentscheidung zu Gunsten der Gastgeber an: Schiemann verhinderte mit großem Einsatz nochmals das 0:2, später rettete Benjamin Granzow auf der Torlinie. Dann aber verlor ausgerechnet der zweikampfstärkste City-Spieler, Lukas Mantik, ein Laufduell – das 0:2 durch Florian Eisner war die Folge. Auf der Gegenseite konnte Farshad Shokrpoor einen Freistoß von Nico Gerlach nicht verwerten.

Der 0:3-Halbzeitstand durch Oliver Jakob resultierte aus einem erneuten Ballverlust. Das 3:1 zehn Minuten nach Wiederbeginn war zwar der erwünschte Gäste-Hoffnungsschimmer, als Mantik nach einer hohen Eingabe seinen Torriecher bewies. Doch die Hoffnung währte nicht lange: Nico Jakob profitierte alsbald von einem erneuten Fehler der Gäste. Das Strafstoßtor zum 5:1 nach einem völlig naiven Abwehrverhalten war dann noch nicht der Endpunkt. Das halbe Dutzend komplettierte Oliver Jakob. Haßleben übergab die „rote Laterne“ an den Gegner.

Tore: 1:0 Hamann (12.); 2:0 Eisner (33.); 3:0 Jakob (42.); 3:1 Mantik (56.); 4:1 Jakob (64.); 5:1 Krüger (Strafstoß, 76.); 6:1 Jakob (85.) – Zuschauer: 20

Criewen vs. Boitzenburg 2:5

Dem Gast reichte die erste Halbzeit zur Vorentscheidung. Timm Hingst traf per Direktabnahme, fünf Minuten später vollstreckte Thomas Voigt aus 16 Metern nach einem nur kurz abgewehrten Eckball. Doppelter Rückstand in so kurzer Zeit – das weckte Erinnerungen an die Vorsaison (2:14). Criewen versuchte jetzt gegenzuhalten, schluckte aber nach einem Solo von Florian Fitz das 0:3. Die Borussen hatten sich trotzdem nicht aufgegeben. Die Boitzenburger bewahrten kühlen Kopf, als sich die Gemüter der Gastgeber aufgrund strittiger Schiri-Entscheidungen erhitzten. Hingst traf zum 0:4. Nach Vorarbeit von Michael Schneider und Stefan Rakoczy kamen die Criewener durch David Dost endlich zu ihrem ersten Erfolgserlebnis. Als Rakoczy auch noch zum 2:4 verkürzte, kamen Hoffnungen auf ein Wunder auf. Doch soweit kam es nicht. Statt des Anschlusstreffers setzte Christian Bock den Schlusspunkt mit dem Boitzenburger 2:5.

Tore: 0:1 Hingst (15.); 0:2 Voigt (21.); 0:3 Florian Fitz (29.); 0:4 Hingst (63.); 1:4 Dost (73.); 2:4 Rakoczy (85.); 2:5 Christian Bock (90+2.) – Zuschauer: 30

Göritz vs. Angermünde II

Gäste-Mannschaft trat nicht an.

Kommentar dazu auf der AFC-Homepage: „Spielermangel kommt in fast jedem Brandenburger Verein mal vor, auch ein somit verschuldeter Nichtantritt. Welche Rolle das kleine Wörtchen ‚mal‘ hier einnimmt, wird sich schon beim nächsten Männertraining zeigen.“

Prenzlau II vs. Parmen 3:1

Tore: 1:0 Ludwig (11.); 2:0 Schulz (47.); 2:1 Weber (64.); 3:1 Schulz (90+1.) – Zuschauer: 60 – Gelb/Rote Karte: Zabel (Prenzlau/90+4.)

Gollmitz vs. Wilmersdorf 2:1

Tore: 1:0 Schmidt (18.); 1:1 Ronny Sobzig (25.); 2:1 (Eigentor, 61.) – Zuschauer: 40

Aufrufe: 014.3.2017, 10:53 Uhr
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