2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Tief vertikutiert: Die Tiere haben unter dem gesamten Platz ein Gänge-System geschaffen und an vielen Stellen reichlich Erde aufgetürmt. Foto: Arne Färber  ©MZV
Tief vertikutiert: Die Tiere haben unter dem gesamten Platz ein Gänge-System geschaffen und an vielen Stellen reichlich Erde aufgetürmt. Foto: Arne Färber ©MZV

Maulwurfplage in Bärenklau

Die Kicker von Grün-Weiß haben ein ernsthaftes Problem: 130 bis 150 Buddelkrater zieren ihren Platz. "So schlimm wie in diesem Jahr war es noch nie", sagt der Vereinsvorstand

Der größte Gegner des Fußball-Kreisligisten Grün-Weiß Bärenklau ist derzeit nicht eine andere Mannschaft, sondern eine ganze Horde von Maulwürfen. Die haben nämlich den Sportplatz des Klubs zu ihrem Revier auserkoren. So weit das Auge reicht, Erdhaufen über Erdhaufen zieren das Grün.

130 bis 150 Hügel hat Frank Kuldszun, 2. Vorsitzender von Grün-Weiß, gezählt. "Da ein Maulwurf acht bis zehn Haufen buddelt, gehen wir davon aus, dass es sich um mindestens zehn dieser Tiere handelt, die derzeit unseren Rasen umgraben", sagt ein besorgter Kuldszun. Denn: "So schlimm wie in diesem Jahr war es noch nie."

Die Folgen für den Fußballverein sind gravierend: Die für Sonnabend um 14 Uhr angesetzte Kreisliga-Partie zwischen Bärenklau und dem FC Marwitz musste nach Vehlefanz auf den Kunstrasenplatz verlegt werden. Es scheint, als ob die Bärenklauer Maulwürfe keine großen Fußballfans sind.

Auch die Fußballer sind auf die Buddeltiere nicht gut zu sprechen. Allerdings gibt es keine Handhabe, mit den Maulwürfen kurzen Prozess zu machen. Das sagt zumindest der 2. Vorsitzende. "Bis vor vier, fünf Jahren hat sich noch ein Kammerjäger um das Problem gekümmert. Seitdem die Tiere aber unter Artenschutz stehen, dürfen sie nicht mehr getötet werden", erläutert Kuldszun. So habe man in den vergangenen Jahren immer 500 Euro an Rücklagen für das Problem des Fußballklubs gebildet, damit die Erdhaufen beseitig, die Gänge mit Sand gefüllt und der Spielbetrieb garantiert werden konnte.

Doch nun gleicht der Rasenplatz einer Buckelpiste. Die nicht sportberechtigten Maulwürfe haben unter Tage ganze Arbeit geleistet und ein weit verzweigtes Tunnelsystem gegraben. Jetzt ist guter Rat teuer. Grün-Weiß Bärenklau will sich auch nicht mehr länger den Angriffen aus dem Erdreich beugen. Daher hat der Verein beschlossen, eine unterirdische Maulwurfsperre rund um den Sportplatz anzulegen. Kostenpunkt: 1300 Euro. Dabei handelt es sich um eine Spitznoppenfolie, deren Einbau senkrecht in einem 80 Zentimeter tiefen Graben erfolgt.

"Wir hoffen, dass sich die Maulwurfplage dadurch von selbst erledigt." Die buddelwütigen Tiere fühlen sich auf Sportplätzen wie im Paradies. Denn es handelt sich um Flächen, die nicht gepflügt werden und wo es viele leckere Regenwürmer gibt. Lange Zeit haben die Maulwürfe hier auch ihre Ruhe. Nur wenn die Saison anfängt, suchen sie in den meisten Fällen das Weite. Der Lärm auf den Plätzen während der Pflichtspiele oder während des Trainings macht ihnen zu schaffen.

Für den Fußball-Kreisligisten Grün-Weiß Bärenklau ist das eine gute Nachricht. Die Rückrunde beginnt am kommenden Wochenende. Wenn die Verwüstungen behoben sind, kann auf dem Rasen wieder gespielt werden. Und zwar regelmäßig.

Aufrufe: 019.2.2015, 06:42 Uhr
MOZ.de / Arne FärberAutor