Matchwinner Tauschel dankt dem Schiri

Der zweite Befreiungsschlag - diesmal verbaler Art - kam später von Trainer Zeljko Nikolic. "Es lastet ein großer Druck auf meinem Team und wir müssen nun versuchen, ihn wegzunehmen", sagte der Kroate, und schob hinterher: "Wir sind nicht der Topfavorit auf den Aufstieg." Dafür erntete er viel Anerkennung.

Zuvor hatte Zeljko Nikolic in den 90 Minuten auf dem Rasen miterleben müssen, wie schwer sich seine Schützlinge gegen den Neuling aus der Nachbarstadt taten. Und hätte Torhüter Nico Tauschel nicht wieder einen "Sahnetag" erwischt, die Partie hätte auch anders ausgehen können. So aber wurde der Remscheider Schlussmann zum Matchwinner, weil er beim Stand von 1:0 für den FCR erneut einen Strafstoß parierte.

"Ich muss mich noch mal eben beim Schiedsrichter bedanken, dass er mir nicht die Rote Karte gezeigt hat", verschwand Nico Tauschel für einen Moment in der Kabine des Unparteiischen Alexander Busse, der den Keeper nach einem Foul an Ugochukuwu nur den gelben Karton gezeigt hatte. Der Aktion vorausgegangen war allerdings ein beinahe verhängnisvoller Blackout von Manuel Fischer, der das Leder von der Mittellinie zu lax zurückgespielt hatte. Dieser Fauxpas schmälerte die ansonsten gute Leistung des Linksverteidigers etwas.

Nachdem die erste Halbzeit wenig Höhepunkte vorzuweisen hatte, wurde die Partie im zweiten Abschnitt lebendiger. Gerade als die Wuppertaler der Führung immer näher rückten, gelang Michael Günther nach einem langen Pass von Murat Gümüstas das 1:0 für den FCR (54.). Doch anstatt von dem Treffer zu profitieren und selbstbewusster zu werden, bekamen die Nikolic-Schützlinge Angst vor der eigenen Courage. Die Folge waren einige weitere gute Torchancen der Gäste, die Nico Tauschel jedoch allesamt zunichte machte.

Die letzten Spielminuten absolvierte der FCR dann auch noch in Unterzahl, weil Murat Gümüstas nach einem Techtelmechtel mit seinem Gegenspieler Kalkavan zum zweiten Mal "Gelb" sah, deswegen vorzeitig vom Platz musste und kommende Woche beim Auswärtsspiel in Kalkum-Wittlaer gesperrt ist. Aber diese Phase überstanden die Platzherren unbeschadet und kamen ihrerseits durch Miguel Lopez-Torres, der TuS-Keeper Klafflsberger mit einem gefühlvollen Heber überwand, zum 2:0.

"Wir müssen noch eine Menge verbessern, aber eines ist sicher: Die Moral in der Mannschaft stimmt", lautete das Schlusswort von Nikolic. Auch da widersprach niemand.