2024-04-30T13:48:59.170Z

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Starke Hallenmannschaft: Der SV Türkspor Melle. F: FuPa.net
Starke Hallenmannschaft: Der SV Türkspor Melle. F: FuPa.net

Masters 2016: Zwei Favoriten in Gruppe A

Türkspor Melle und Bersenbrück fahren mit Ambitionen nach Belm +++ Hollage II und Piesberg als Spielverderber?

Es ist angerichtet: Sechzehn Mannschaften, die sich in den vier Qualifikationsturnieren behaupten konnten, streiten sich ab Freitag in der Belmer Sporthalle am Heideweg um den heißbegehrten Titel „Masters-Sieger 2016“ – wir werfen in den nächsten Tagen einen Blick auf die vier Vorrundengruppen. Traditionell beginnen wir mit der Gruppe A, in der es zwei Favoriten zu geben scheint. Doch Papier ist geduldig...

Wer sich im stärksten der vier Qualifikationsturniere als Sieger durchsetzen kann, der gehört automatisch zum engeren Favoritenkreis für das Herforder-Hallenmasters 2016. Doch nicht nur der reine Titelgewinn war eine Nachricht an die Konkurrenz, sondern vor allem die Art und Weise, mit welcher der SV Türkspor Melle den Hüggelcup zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte holen konnte, war überaus beeindruckend. Spielerische Klasse gepaart mit grundstabiler defensiver Ordnung und der nötigen Ruhe im eigenen Spielaufbau machen den Kreisligisten zu einer nur schwer zu stoppenden Hallenmannschaft. Wie man den Mellern Paroli bieten kann, zeigte der BSV Holzhausen, der sich mit körperlicher Robustheit und schnellen Gegenangriffen erst im finalen Neunmeterschießen auf dem Hüggel geschlagen geben musste. Aus der mannschaftlichen Geschlossenheit ragen mit Yakub Akbayram (24) und Burak Azattemur (24) zwei brillante Techniker heraus, die gerade in den K.O.-Spielen den Unterschied ausmachen können. Im eigenen Tor verfügt man mit Emir Bostan (25) über einen sicheren Rückhalt mit dem Spezialgebiet Neunmeterschießen.

Apropos toller Torhüter – im Kasten des Landesliga-Zweiten TuS Bersenbrück steht mit Christoph Bollmann einer der besten Keeper des Osnabrücker Amateurfußballs. Der 24-jährige überzeugt mit schnellen Reflexen auf der Linie und einer guten fußballerischen Note, die ihn in der Halle unersetzlich macht. Trotzdem reichte es für den großen Turnierfavoriten beim Fortuna-Cup „nur“ zum zweiten Platz, in einem hitzigen und spannenden Finale unterlag man Quitt Ankum im Neunmeterschießen mit 4:5. Spielerisch hat man im Gegensatz zum Qualifikationsturnier noch Steigerungspotenzial, was man am Wochenende in Belm dringend abrufen muss, wenn man um die Podestplätze ein Wörtchen mitreden möchte. Mit Max Tolischus (24, nominiert als Spieler des Jahres), Marc Flottemesch (25) oder Andrej Homer (22) hat man gute Hallenspieler im Kader, Neuzugang Burak Akbulut (20) darf zum ersten Mal im Bersenbrücker Trikot ein Masters spielen und dürfte der Truppe von Farhat Dahech zusätzliche Qualität in der Offensive geben.

In den letzten beiden Jahren qualifizierte sich die Reservemannschaft von Blau-Weiß Hollage in durchaus überzeugender Manier für das Masters – beide Male saß die vereinseigene Erste nur auf der Tribüne oder auf dem heimischen Sofa. Aber woran liegt es, dass die BWH-Zweite in der Halle so stark agiert und sich fast schon traditionell für das Masters qualifizieren kann? Die Antwort liegt vor allem in der guten taktischen Organisation auf dem Spielfeld und der richtigen Dosierung zwischen defensiver Stabilität und gefährlichen offensiven Nadelstichen, die die Mannschaft von André Strößner zu setzen in der Lage ist. Zu achten ist vor allem auf den beim Indoor-Cup überzeugenden Rene Lücke (22) und auf die spielstarken Zwillinge Marc und David Barlag (27). Spielertrainer Strößner, der in seiner sportlichen Vita als Akteur bereits den Masters-Sieg stehen hat, stand vor einer Woche beim Turnier in Wallenhorst selber auf dem Platz, ein Einsatz beim Masters ist zumindest nicht ausgeschlossen. Gelingt der Hollager Reserve zum Auftakt gegen die starken Meller ein Punktgewinn, kann man mit der aufkommenden Euphorie diese anspruchsvolle Vorrundengruppe überstehen.

Gute Stimmung herrscht auch bei der Überraschungsmannschaft vom Piesberger SV, die sich beim Addi-Vetter-Cup in der Osnabrücker Schlosswallhalle fast schon sensationell bis ins Halbfinale vorkämpfen und somit für das Masters qualifizieren konnte. Die Gelb-Blauen besiegten, nach holpriger Zwischenrunde, im Viertelfinale den TuS Haste mit 4:2, im Halbfinale war man gegen einen starken VfR Voxtrup beim 0:3 ohne große Chance. Über einen wirklich herausragenden Akteur verfügen die Piesberger nicht, man entwickelt sein Spiel mehr über die mannschaftliche Geschlossenheit und einer, in der Halle, guten Organisation im Spiel gegen den Ball. Will man beim Herforder-Hallenmasters 2016 in Belm für die nächste Sensation sorgen, braucht man einen Sahnetag – und wahrscheinlich auch den einen oder anderen Ausrutscher der starken Konkurrenz.

Unser Tipp: Wenn es dem SV Türkspor Melle gelingt, die teilweise hitzigen Gemüter unter Kontrolle zu halten und mit genau der gleichen, beeindruckenden Spielanlage wie beim Hüggelcup aufzutreten, ist man ein ernsthafter Kandidat für den Masters-Sieg – für das Weiterkommen reicht es auf jeden Fall. Dahinter liefern sich Bersenbrück und Hollage II ein spannendes Duell um den zweiten Platz, welches der Landesligist im abschließenden direkten Aufeinandertreffen für sich entscheiden wird. Für den Piesberger SV wird das Masters 2016 eine tolle Erfahrung – aber die Qualität, um im Spiel mit den großen Jungs mitzuhalten, fehlt der Nieberg-Truppe noch.

Aufrufe: 06.1.2016, 16:00 Uhr
Dennis KurthAutor