Markante Trendwende beim FC 07 Albstadt

Calcio Leinfelden-Echterdingen - FC 07 Albstadt 1:2

Was für eine Trendwende. Vor fast genau einem Jahr drohten die Blau-Weißen nach der empfindlichen 0:3-Pleite beim Lokalrivalen TSG Balingen 2 in die Fußball-Landesliga durchgereicht zu werden. Vom SV Rangendingen wechselte Eberhart zu den kriselnden Nullsiebenern und realisierte nach einem nervenaufreibenden Saisonfinale den Verbleib im württembergischen Oberhaus. Der frühere Regionalliga-Kicker formte in den vergangenen zwölf Monaten eine konkurrenzfähige Mannschaft, die mit dem höherklassig erfahrenen Keeper Mario Aller punktuell verstärkt und in der Breite sinnvoll ergänzt wurde. Auch den Abgang des ehemaligen Profis Kevin Dicklhuber kompensierte Albstadt problemlos.

„Wir haben ein starkes Kollektiv“, betonte Eberhart vor dem Duell mit dem Tabellenvierten von den Fildern. Und just dieses präsentierte sich auf dem Goldäcker homogen und diszipliniert. Trotz der individuellen Klasse des Aufsteigers sah der 42-Jährige bereits im Vorfeld seine Truppe zumindest auf Augenhöhe, „wenn wir als Mannschaft funktionieren“. Das taten die Blau-Weißen, welche erneut wie schon seit Wochen eine Klasseleistung ablieferten. „Wir haben jetzt viermal auf einem sehr hohen Niveau gespielt“, sagte Eberhart und fügte hinzu: „Was das Spiel gegen den Ball betrifft, haben wir unser bestes Saisonspiel gezeigt - das war sensationell.“ Leinfelden-Echterdingen fand keine Mittel gegen die gut organisierten Albstädter, welche nach zwei Toren von Pietro Fiorenza (27., 78. Minute) bereits mit 2:0 vorne lagen, ehe die Italo-Schwaben in der Schlussphase noch den Anschluss schafften. Der eingewechselte Gökhan Gümüssu - noch vor Wochenfrist im Ligagipfel bei Primus SGV Freiberg nach Dissonanzen mit Coach Cataldo Diletto aus dem Calcio-Kader verbannt - netzte für den Branchenneuling.

Der blieb vor dem 1:2 gegen den FC 07 vier Spiele ohne Gegentor, überzeugte dabei stets taktisch, kämpferisch und fußballerisch. Am Freitagabend beendete Albstadt nun aber die Erfolgsserie des Filder-Klubs, der in der Tabelle von Platz zwei auf vier zurückfiel. Die Eberhart-Elf (17 Punkte) hat hingegen nach dem fünften Saisonsieg zur Spitzengruppe aufgeschlossen. „Wir stehen hinten sehr gut und wissen, wenn wir aggressiv verteidigen, kriegen wir vorne unsere Chancen“, analysierte Eberhart, „und wir verwerten sie auch noch. Trotzdem hätten wir die Partie noch früher entscheiden können, dann wäre es hinten nicht mehr eng geworden.“ Leinfelden-Echterdingen habe bis zur 86. Minute keine echte Torchance gehabt. „Das sagt schon alles“, bilanzierte Eberhart zufrieden, während sein Konterpart Diletto haderte: „Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen, haben viel zu wenig gemacht auch im taktischen Bereich.“ Albstadt sei schneller am Ball und aggressiver in den Zweikämpfen gewesen, so der Calcio-Kommandogeber weiter, „einige meiner Spieler waren mit dem Kopf wohl schon beim Krautfest . . .“

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