Marcus Mittermeier ruft, Promis kicken

,,Seit drei Wochen ist es ein ständiges Hin und Her", sagt Mittermeier, der zusammen mit Markus Liebezeit die Veranstaltung organisiert, über die Zusammenstellung des Turnierplans. Für das Männerturnier werden noch zwei Hobbyteams gesucht.

Marcus Mittermeier hat viel vor und eine Vision für die Veranstaltung: Irgendwann soll das Turnier die Hamburger Dimension erreichen. Dort lockt seit 2008 ein Prominentenspiel tausende Zuschauer zugunsten der dortigen Kinder-Herz-Station. Eine Nummer größer als zuletzt wird das Turnier in Regensburg heuer werden: Mehr Mannschaften, mehr Spielfelder, mehr Rahmenprogramm. Neben den drei Kleinfeldern sorgen eine Hüpfburg, eine Geschwindigkeitsmessanlage und Clowns für Unterhaltung.

Mehr Prominenz, die für mehr Fans sorgen kann, jagt dem Ball auch hinterher. Für die RFZ/MZ-Allstars hat sich RFZ-Geschäftsführer Philipp Weishaupt mächtig ins Zeug gelegt und mit Ski-Weltmeisterin Monika Bergmann, dem Straubinger Eishockeyprofi Alexander Dotzler, Ex-Eishockey-Nationalspieler Martin Ancicka, Baseballer Christoph Zirzlmeier und einigen mehr einen bunten Mannschaftsmix zusammengebastelt. Oberbürgermeister Joachim Wolbergs hielt vor einem Jahr noch ,,nur" die Eröffnungsrede - diesmal wird er selbst auflaufen und den Dress für die VKKK-Auswahl anziehen, für die auch Marcus Mittermeier selbst spielt.

Vor allem aber hat Mittermeier ein ganz besonderes Team zusammengebaut und ein halbes Dutzend Schauspielkollegen eingeladen. Walter Sittler (Der Kommissar und das Meer), Alexander Held (München Mord), Andreas Pietschmann (Tatort), Jürgen Tonkel (Die Chefin, Paulaner), Sebastian Ströbel (Bergretter) und Denis Moschitto (Kebab Connektion) werden zusammen mit ,,echten" Kommissaren von der Polizei ein ,,Team Kommissar" bilden.

Die Prominenz kommt mit Vorfreude: ,,Oft sind es viele kleine Schritte, die etwas voranbringen. Wenn mit einem Fußballspiel krebskranken Kindern und deren Eltern geholfen werden kann, so ist es für mich keine Frage den VKKK und Marcus Mittermeier zu unterstützen. Ich freue mich also auf den Anstoß - der vieles sein kann - in jedem Fall aber ein Anfang", sagt zum Beispiel Alexander Held.

Einer dieser Mittermeier-Kollegen stand einst sogar einmal selbst an der Schwelle zum Profifußballer. ,,Mir wurde von Verantwortlichen gesagt, dass ich eventuell das Zeug dazu hätte", sagt Andreas Pietschmann, der einst für die Würzburger Kickers drittklassig in der damaligen Bayernliga kickte. ,,Weil ich so nah dran war, weiß ich auch, wieviel Qual und Entbehrungen das Leben als Fußballer bedeutet. Und diesen Biss hätte ich wohl nicht gehabt." Der 46-Jährige hat sich zwar für Theater und Schauspielerei entschieden, blieb aber stets ein leidenschaftlicher Fußball- und FC-Bayern-Fan. ,,Das ist so, seit ich laufen kann", sagt Pietschmann. ,,Ich bin zu Zeiten eines Karl-Heinz Rummenigge sozialisiert worden. Da gab es früher keine Stelle in meinem Zimmer, wo kein Poster von ihm hing."

Mit den Kickers verbindet ihn nach wie vor viel. ,,Die ganzen alten Kollegen sind jetzt an vielen Stellen im Verein tätig: Der eine ist Vorstands-Vorsitzender, der andere Co-Trainer und mit Trainer Bernd Hollerbach habe ich auch gepielt", sagt Pietschmann, der beim entscheidenden Aufstiegsspiel für die dritte Liga auch vor Ort war. ,,Ich verfolge immer, was die Kickers machen."

Der dreifache Familienvater Pietschmann ist noch aktiv, so gut es eben geht. Am Wohnort Berlin, wo er und seine Frau Jasmin Tabatabai mit dem Sonnenhof ebenfalls krebskranke Kinder unterstützen, spielt er in einer Medienliga. ,,Ein paar Mal auf und ab kann ich schon noch laufen", sagt Pietschmann und witzelt im selben Atemzug. ,,Im einen Flieger sitze ich, im anderen mein Sauerstoffzelt."

Auf Regensburg freut sich Andreas Pietschmann, dessen Eltern eigens aus Würzburg anreisen. ,,Das ist eine Stadt, die sehr verwandt zu Würzburg ist", sagt Pietschmann und nutzt den Ausflug auch gleich zum Besuch seines Bruders, der in Thalmassing wohnt.