2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
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Mangelhafte Chancenverwertung bitter bestraft

Hertha Strauch fängt sich in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich

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Am 24. Spieltag gastierte Hertha Strauch bei der Namenscousine aus Walheim. Die Drittvertretung des Mittelrheinligisten galt dabei als schwierige Aufgabe, da die Mannen um Tobias Wentzky zwar derzeit ohne Training am Spielbetrieb teilnehmen, dennoch in den vergangenen Spielen für die ein oder andere Überraschung sorgen konnten. Trotzdem gab es auf Straucher Seite keine zwei Meinungen über die Punktevergabe an diesem Tage, zumal das Hinspiel (6:0) deutlich gewonnen werden konnte.

Entsprechend druckvoll legten die Gäste aus der Eifel los und hätten bereits nach 38 Sekunden in Führung gehen können, als Nico Rüttgers völlig frei vor dem Walheimer Schlussmann auftauchte, sich die Kugel im letzten Ballkontakt jedoch deutlich zu weit vorlegte. In der dritten Spielminute machte Jens Breuer das erste Mal auf sich aufmerksam, als er einen Scheen-Eckball denkbar knapp über den Kasten köpfte. Auf der Gegenseite trug sich dann Daniel Arnemann in die Statistik ein, während er nach schnellem Gegenangriff plötzlich frei vor RSV-Keeper Beerbohm auftauchte, diesem den Ball jedoch in die Arme bugsierte (5. Minute).

Viele gute Szenen bestimmten die flotte Partie zu Beginn, welche in der siebten Spielminute ihr erstes Tor fand. Adem Kuruoglu hatte bei einem 30-Meter-Freistoß die Vollspannvariante gewählt und den Walheimer Schlussmann vor gehörige Probleme gestellt, als dieser den Ball in die Mitte abtropfen ließ. Dort schaltete Mario Esch am schnellsten und drückte die Kugel über die Linie. Strauch versuchte trotz früher Führung den Druck aufrecht zu erhalten und erspielte sich weitere Gelegenheiten. In der achten Spielminute verfehlte Jens Breuer per Drehschuss von der Strafraumkannte das 2:0 um Haaresbreite, fünf Zeigerumdrehungen später zielte Mario Esch per Kopf zu ungenau. Dieser guten Gelegenheit war eine Scheen-Ecke vorausgegangen.

Nach 23 Minuten war es dann soweit. Nach guter Passstaffette im Straucher Mittelfeld landete die Kugel über Marvin Weckmann bei Jens Breuer, welcher per trockenem Pickenschuss den TSV-Keeper aus 26 Metern düpierte. Mit dem zweiten Treffer beruhigte sich die Partie. Strauch verlor etwas an Tempo und presste nun nicht mehr konsequent genug, Walheim schaffte es zunächst jedoch nicht, sich entsprechende Gelegenheiten zu erarbeiten. Ein Freistoß in der 34. Minute war noch die gefährlichste Aktion, wobei Keeper Beerbohm sicher parierte. Auf der Gegenseite wurde es dann wieder etwas brenzlicher, allerdings zielten die Straucher Mannen in Person von Marcel Rüttgers (36. Minute), sowie Marvin Weckmann (37. Minute) per Kopf jeweils zu ungenau, sodass es mit 2:0 für Hertha Strauch in die Pause ging.

Der zweite Durchgang ähnelte zunächst seinem Vorgänger. Nach 52 Minuten prüfte Marco Scheen per Freistoß die Flugkünste des TSV-Keepers, welcher in toller Manier parierte, den Ball jedoch erneut nur in die Mitte klären konnte. Dort hätte Nico Rüttgers ins leere Tor einschieben können, fand zum Unmut des Straucher Anhangs jedoch nur den Rücken von Teamkollege Jens Breuer. In der 62. Minute folgte dann etwas überraschend der Ausgleich, welcher die unheimlich spannende Schlussphase einläutete. Nach einem bereits geklärten Einwurf stimmte die Zuordnung im Straucher Rückraum nicht und Maxwell de Farias nutze dies zu einem verdeckten Rechtsschuss, wodurch der Ball Hertha-Schlussmann Beerbohm unglücklich durch die Beine kullerte (62. Minute).

Die bis dato souverän geführte Partie war plötzlich wieder völlig offen und Walheim spielte nun merklich auf den Ausgleich. Allerdings hatte man auf Seiten der Gastgeber zunächst weitere Großchancen der Straucher zu überstehen. In der 63. Minute zögerte Adem Kuruoglu freistehend zu lange und schoss den Ball im letzten Moment neben das TSV-Gehäuse, ehe Mario Esch einen Scheen-Freistoß in die Walheimer Maschen nickte (64. Minute). Sein zweiter Treffer an diesem Tage, der aufgrund von Handspiel jedoch keine Anerkennung fand. Auf der Gegenseite wurde es nach 69 Minuten dann gefährlich, als Tobias Beerbohm einen Walheimer Angriff stark parierte. Die Gäste hatten sich gut durch das Mittelfeld kombiniert und vom rechten Flügel alleine auf den Straucher Schlussmann zulaufen können, ehe dieser per Faustabwehr seiner Mannschaft die Führung bewahrte. Nach 76 Minuten hätte Nico Rüttgers den Deckel auf die Partie legen können, als er über die rechte Seite freigespielt wurde. An der Strafraumkannte stehend, verzog er den Ball jedoch deutlich und übersah dabei den gut postierten Christoph Küpper, der über links außen mitgestürmt war und eine Überzahlsituation hergestellt hatte.

Letzterer war es nach 81 Minuten auch, der an der Walheimer Strafraumgrenze per Notbremse rüde von den Beinen geholt wurde. Eine Karte für den Walheimer Übeltäter blieb in dieser Situation überraschend aus, den folgenden Scheen-Freistoß aus 22 Metern parierte der TSV-Torhüter erneut glänzend. Mit dieser Situation kippte die Partie und Strauch hatte sich durch das Auslassen von erneut vielen Möglichkeiten verunsichern lassen. Walheim, die zweite Luft bekommend, drängte die letzten Minuten des Spiels nun auf den Ausgleich und hatte in der 83. Minute eine gute Schussgelegenheit, wobei Tobias Wentzky den Ball deutlich über dem Straucher Kasten platzierte. Bis zur Nachspielzeit passierte vorerst nichts mehr, ehe sich folglich die Ereignisse überschlugen.

Zunächst klaute der Unparteiische dem Gastgeber eine gute Möglichkeit, als er nach einer Kerze von Mario Esch plötzlich auf Abseits Walheim entschied und dabei wohl übersah, dass der Ball klar von einem Straucher Spieler berührt wurde. Danach überraschte ein Flitzer die Spieler und Zuschauer und sorgte nach 94 Minuten für so manches Gelächter am Walheimer Sportgelände. Nach dem sich auch dieses Problem beseitigen ließ, eröffnete Walheim die letzte Situation, als man mit allen Spielern nach vorne stürmte, um einen Freistoß von der Mittellinie in Empfang zu nehmen. Dieser konnte auf Straucher Seite nicht entscheidend geklärt werden und so bestraften die im zweiten Durchgang engagierten Gastgeber die viel zu nachlässigen Hertha-Jungs mit dem Ausgleich in letzter Sekunde.

Im Großen und Ganzen ist das Remis für Walheim vermutlich sehr glücklich, jedoch muss sich Hertha Strauch nach diesem Spiel an die eigene Nase fassen, hatte man viele gute Gelegenheiten, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Nun gilt es am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Rohren (15.00 Uhr) die verlorenen Punkte wettzumachen, um weiterhin im Aufstiegsrennen zu verbleiben. Die nach dem Spiel ausgiebig feiernden Walheimer treffen dabei im Auswärtsspiel auf Korneliemünster II und steuern zurecht mit Glücksgefühlen auf diese Partie zu.

Aufrufe: 03.5.2015, 23:26 Uhr
Kevin Breuer (RSV Hertha Strauch 1921)Autor