2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Trainer Alexander Gistel erwartet nach der 0:11-Schlappe des SV Unterknörigen eine Trotzreaktion.
Trainer Alexander Gistel erwartet nach der 0:11-Schlappe des SV Unterknörigen eine Trotzreaktion.

»Man gewinnt und verliert zusammen«

Trainer Gistel äußert sich zu den Krisenursachen beim SV Unterknöringen

Trainer Alexander Gistel hat am vergangenen Sonntag mit seinem SV Unterknörigen im Spiel der A-Klasse West 1 gegen die SpVgg Krumbach eine außergewöhnlich deutliche 0:11-Heimschlappe kassiert.

Herr Gistel, die SpVgg Krumbach ist ja nicht unbedingt die Übermannschaft in dieser Klasse. Wie konnte so ein Debakel passieren?

Gistel: Wir haben viele Verletzte und deshalb schon seit Wochen Probleme. Schon beim 1:1 gegen Obergessertshausen hätten wir verlieren können. Gegen die Krumbacher hat sich die Mannschaft unverständlicherweise früh aufgegeben. Es sind auch mehrere Faktoren zusammengekommen. Auf der einen Seite hatten wir auch etwas Pech, auf der anderen Seite hat der Gegner einfach auch jeden Fehler ausgenutzt.

Auffallend ist, dass acht der elf Tore in der zweiten Halbzeit gefallen sind. Liegt da nicht der Verdacht nahe, dass Ihr Team konditionell nicht auf der Höhe ist?

Gistel: Das sehe ich nicht so. Fakt ist: Wir spielen seit langem nicht mit der Wunschformation.

Krumbachs Spielertrainer Steffen Brennig hat vier Tore erzielt. War der denn nicht in den Griff zu bekommen?

Gistel: Schwer zu sagen. Aufgrund der mangelnden Einstellung wäre es wurscht gewesen, wer an der Stelle von Brennig gestanden hätte. Wobei der Krumbacher Spielertrainer schon ein guter Mann ist.

Wenn es so den Bach runter geht, will man da als Trainer am liebsten dem Geschehen den Rücken kehren und das Weite suchen?

Gistel: Kann man so sagen. Aber man gewinnt zusammen und man verliert zusammen. Auch als Trainer muss man aus solchen Situationen lernen. Und man muss zusammen aus solchen Situationen wieder herauskommen.

Welche Worte haben Sie in dieser Woche gewählt, um Ihre Mannschaft aufzurichten?

Gistel: Ich habe sie an der Ehre gepackt, ihnen die Fehler vor Augen geführt. Und nun hoffe ich, dass so etwas nicht mehr vorkommt.

Vor einem Jahr ist der SV Unterknöringen sehr gut gestartet. Damals haben Sie aber schon vor allzu großen Erwartungen gewarnt. Schließlich sprang am Ende nur Platz elf heraus. Momentan hat der SVU die gleiche Position inne. Sehen Sie sich in Ihrer damaligen Aussage bestätigt?

Gistel: Auf jeden Fall. Man muss wissen, dass die Mannschaft noch sehr jung ist und beim SVU zurzeit einen Riesen-Umbruch vollzogen wird. Ohne die Verletzten hätten wir vielleicht ein paar Pünktchen mehr.

Ist eine Ursache, dass der SVU auch in diesem Jahr keine spektakulären Neuzugänge verbuchen konnte, viele Spieler hingegen abwanderten, ihre Laufbahn beendeten oder nur noch in der Zweiten spielen wollen?

Gistel: Das ist richtig. Erfahrene Spieler wie Markus Karnatjan, der aus privaten Gründen fehlt, oder die Langzeitverletzten Stefan Lauter und Andreas Laber, die allmählich wieder zurückkommen, fehlen uns natürlich, zumal ausschließlich junge Spieler nachrücken.

Wie sind die Aussichten für das Kellerduell am Sonntag gegen den Tabellenvorletzten SC Mönstetten?

Gistel: Ich erwarte eine Reaktion von der Mannschaft in einem heiß umkämpften Spiel, in dem der Wille über Sieg und Niederlage entscheiden wird.

Aufrufe: 05.11.2016, 10:02 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor