Mammut-Verhandlung in Kassel +++ Bittere Strafe für Türkgücü

War zu Beginn der Verhandlung der Saal im Vereinsheim an der Scharnhorststraße bis auf den letzten Platz gefüllt, so lichteten sich bei der Urteilsverkündung die Reihen deutlich. Und auch den Mitgliedern des Regionalsportgerichts war die Anpannung nach der fast sechsstündigen Beweisaufnahme deutich anzusehen. Der Vorsitzende Harald Kulle verzichtete folgerichtig auf eine detaillierte Urteilsbegründnung und verwies auf das umfangreiche schriftliche Urteil.

Zum Auftakt des Bestrafungs-Marathons wurde der gastgebende Verein SV Weidenhausen mit einer Geldstrafe belegt. 150 Euro müssen die Adler für unsportliches Verhalten zahlen. Die Herbeiführung des Spielabbruchs, dem ursächlichem Grund der Verhandlung, wurde dem SV Türkgücü zugeschrieben. Gemäß §37 der Spielordnung wurde der Verein für die Herbeiführung eines Spielabbruchs in einem leichten Fall mit einer Geldbuße von 150 Euro bestraft. Wesentlich schwerwiegender wurden die Anschuldigungen wegen Tätlichkeiten und Ausschreitungen gegen die Türkgücü-Kicker bewertet. Nach $39 und in Tateinheit mit dem verursachten Abbruch verhängten die Sportrichter ein Punktabzug von zehn Zählern und eine Geldstrafe in Höhe von 500 Euro. Außerdem wird das beim Stande von 1:0 für Weidenhausen vorzeitig beendete Match mit 3 Punkten und 3:0 Toren für den SV Weidenhausen gewertet.

Heftig wurde es für die Nordstädter dann bei den Bestrafungen der beschuldigten Spieler. Insgesamt vier Türkgücü-Spieler wurden für Tätlichkeiten und unsportliches Verhalten bestraft. Einmal 20, einmal 18 und einmal 16 Spiele Sperre erhielten die Kicker, denen Tätlichkeiten und Schläge gegen Spieler und Zuschauer des SV Weidenhausen nachgewiesen werden konnten. Der vom Schiedsrichter noch während der Partie mit Rot bestrafte Spieler und somit der eigentich den Abbruch auslösende Akteur wurde wegen unsportlichen Verhaltens mit einer vierwöchigen Zwangspause bedacht.

Türkgücü-Trainer Hayri Karahan erhielt wegen unsportlichen Verhaltens ein dreimonatiges Platz- und Ausübungsverbot in Verbindung mit einer Geldstrafe von 100 Euro. Ein als Zuschauer anwesendes Mitglied der Nordstädter bestrafte das Sportgericht zudem mit einem sechswöchigem Platzverbot und ebenfalls 100 Euro Geldstrafe.

Auch ein Spieler des SV Adler Weidenhausen wurde für eine Tätlichkeit gem. §25 mit einer sechswöchigen Spielsperre bedacht.

Beide Vereine haben nach Zustellung des schriftlichen Urteils eine Woche Zeit um Rechtmittel einzulegen bzw. das Urteil anzufechten.

Über den genauen Ablauf der Geschehnisse und der Verhandlung berichten wir gesondert.