2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

"Makler der Interessen der Vereine"

Interview mit Hans-Achim Peters, dem ausgeschiedenen langjährigen Kreisvorsitzenden Rees-Bocholt

Hans-Achim Peters hat 13 Jahre lang an der Spitze des Kreises Rees-Bocholt gestanden. In dieser Zeit konnte der Vrasselter unter anderen die Strukturreform des Verbandes vereiteln. Im Rückblick überwiegen die schönen Momente.
Es ist gerade einmal elf Tage her, dass Ihre Ära als Vorsitzender des Fußball-Kreises Rees-Bocholt zu Ende gegangen ist. Empfinden Sie etwas Wehmut ?

Hans-Achim Peters In der Tat. Ich habe schwer mit mir kämpfen müssen, da ich eigentlich meine bis 2016 laufende Amtszeit unbedingt erfüllen wollte. Aber schon Ende vergangenen Jahres habe ich gespürt, dass ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr die Energie habe, die erforderlich ist, um den Anforderungen gerecht werden zu können. Deshalb habe ich meinen Vorstandskollegen im Januar mitgeteilt, dass am 30. Juni Schluss ist.

Was waren die schönsten Momente in der 13-jährigen Amtszeit ?

Peters Da gibt es einige. Es hat mich immer besonders gefreut, wenn ich den jüngsten Nachwuchsspielern zugeschaut habe. Es ist einfach toll, mit welcher Freude und Inbrunst die Kinder unserer Sportart nachgehen. In den Momenten wusste ich immer, dass es sich lohnt, sich für die Sache einzusetzen. Und am Anfang meiner Tätigkeit durfte ich einmal ein salomonisches Urteil fällen. Wegen einer Lücke in der Satzung hätte damals die Reserve des VfB Rheingold Emmerich um ein Haar den Aufstieg in die Kreisliga B verpasst. Da habe ich auf unbürokratische Weise helfen können.

Vor drei Jahren haben Sie die geplante Strukturreform des Verbandes Niederrhein vereiteln können, die beispielsweise die Zusammenlegung der Kreise Rees-Bocholt, Oberhausen-Bottrop und Dinslaken-Voerde-Hünxe vorgesehen hatte.

Peters Ich habe in der Tat einen gewissen Anteil daran, dass uns ein solches Fußball-Ungetüm mit 114 Vereinen und rund 1300 Mannschaften erspart geblieben ist. Ich wollte auch in den nächsten Jahren darauf achten, dass solche Pläne gar nicht erst wieder zur Diskussion stehen. Da muss jetzt mein Nachfolger Peter Koch ein wachsames Auge haben.

In jener Zeit waren Sie zum Teil massiven Attacken von FVN-Funktionären ausgesetzt. Muss ein Kreisvorsitzender ein dickes Fell haben?

Peters Das kann zumindest nicht schaden. Ich habe mich mit meiner Klappe damals ja auch nicht unbedingt zurückgehalten. Und da der Verband die Reform 2011 unbedingt durchsetzen wollte, war mir schon klar, was passieren würde.

Welche Eigenschaften sollte der Vorsitzende eines Fußball-Kreises mitbringen ?

Peters Er sollte eine gewisse Führungsqualität haben. Und sich nach Möglichkeit als Makler der Interessen der Vereine verstehen. Beide Voraussetzungen erfüllt Peter Koch. Ich bin sehr froh, dass er mein Nachfolger geworden ist.

Werden Sie dem Fußball in der Region in irgendeiner Form erhalten bleiben ?

Peters Sicherlich. Wenn mein Rat gewünscht ist, helfe ich gern. Wenn es meine Gesundheit zulässt, wird man mich regelmäßig auf den Fußballplätzen in der Region treffen. In den letzten Tagen habe ich gesehen, dass die Kunstrasen-Anlage des SV Vrasselt Formen annimmt. Und viele Mitglieder getroffen, die mit Herzblut ehrenamtlich arbeiten.

Aufrufe: 011.7.2014, 12:05 Uhr
Rheinische Post / Volker HimmelbergAutor