2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Mame Mbar Diouf trifft zum Sieg. Foto: Bock
Mame Mbar Diouf trifft zum Sieg. Foto: Bock

Luckenwalde schafft die Pokal-Sensation gegen Energie

MIT VIDEO + GALERIE: Regionalligist FSV wirft den Drittligisten Cottbus im Viertelfinale raus

Der FSV Luckenwalde hat die Sensation geschafft: Der Regionalligist warf am Samstag die Profis von Energie Cottbus aus dem Landespokal. Schütze des goldenen Tores in der zweiten Hälfte der Verlängerung war Mame Mbar Diouf.

Der Luckenwalde Angreifer belohnte damit eine couragierte und überzeugende Leistung des FSV. Auch nach Chancen waren die Gastgeber besser. Cottbus präsentierte sich dagegen planlos und auf ganzer Strecke enttäuschend. Außer ein Kopfballtor in der 95. Minute von Patrick Breitkreuz, das nicht gegeben wurde nach einer Abseitsentscheidung des Schiedsrichters Felix Burghardt, hatten die Lausitzer nur wenige klare Möglichkeiten. Diese Szene erzürnte FCE-Trainer Vasile Miriuta nach der Partie aber noch immer: "Wir haben ein reguläres Tor gemacht. Heute hat der Schiedsrichter einen Fehler gemacht." Wie dünnhäutig die Cottbuser zurzeit sind, zeigte anschließend, dass der Energie-Coach nach einem Zwischenruf in der Pressekonferenz ohne weiteren Kommentar aufstand und den Raum verließ.

Es passte ins Bild, dass die Gäste vor den knapp 1600 Zuschauern im Werner-Seelenbinder-Stadion abgaben. Hundertprozentige Chancen sahen diese kaum auf beiden Seiten bis zur Pause. Luckenwalde stand hinten sicher und Energie suchte vergeblich die Lücken in der Abwehr der Hausherren. Erst nach der Halbzeit wurde das Angriffsspiel des Favoriten schwungvoller durch die Hereinnahme von Torsten Mattuschka. Erst musste zwar FCE-Keeper Rene Renno im kurzen Eck gegen einen Schuss von Andre Leimbach parieren. Doch danach war es in der besten Phase der Lausitzer erst Uwe Möhrle, der per Kopf bei einer Ecke ebenso scheiterte wie kurz darauf Manuel Zeitz per 20-Meter-Schuss.

Doch damit war das kurze Strohfeuer des Drittligisten schon wieder erloschen. Auf der Gegenseite spürte der Underdog immer mehr die Verunsicherung der Cottbuser Kicker und wurde in der Schlussviertelstunde mutiger. Erst verpasste in der 74. Minute Tobias Francisco eine weite Hereingabe nur knapp am 2. Pfosten. In der 82. Minute landete ein Schuss von Denys Repetylo ebenfalls nur knapp neben dem Kasten. Torsten Mattuschka tauchte in der Schlussminute noch gefährlich vor FSV-Keeper Robert Petereit auf, doch der Ball versprang dem Cottbus Spielmacher leicht. So ging es in die Verlängerung.

Es folgte die Szene zum nicht-gegeben Tor der Gäste, die die Gemüter auch nach dem Spiel noch erhitze. Ein weiter Freistoß von Mattuschka köpfte Breitkreuz ins linke untere Eck ein. Der Jubel wurde aber schnell wieder gestoppt, denn der Assistent hatte die Fahne wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung gehoben. Bereits in der kurzen Pause zwischen den beiden Hälften der Verlängerung suchte Energie-Trainer Vasile Miriuta daraufhin das Gespräch mit Schiedsrichter Burghardt. Am harmlosen und vorhersehbaren Spiel der Gäste änderte sich aber nur wenig.

Luckenwalde bewahrte in der hitzigen Schlussphase schließlich kühlen Kopf. Mimbala konnte in der 112. Minute an der Grundlinie seinen Gegenspieler nicht abblocken. Die scharfe Hereingabe verarbeitete Sascha Guthke, dessen Schuss Diouf noch ins Energie-Tor zur umjubelten Führung abfälschte. Die Gastgeber spielten danach die Uhr herunter. Das ärgerte erst Rene Renno, der in der 120. Minute bei einer Auswechslung wutentbrannt aus seinem Tor rannte und den Luckenwalder Sprenger am liebsten selbst vom Platz getragen hätte. Und unrühmlicher Höhepunkt war die Gelb-Rote-Karte für Joni Kauko kurz darauf, der erst mit dem Assistenten an der Seitenlinie diskutierte und nach der Gelben Karte Schiri Burghardt Beifall klatschte. Damit war für ihn und kurz darauf auch für alle anderen Spieler die Partie vorbei.

Luckenwaldes Trainer Jörg Heinrich freute sich über das Weiterkommen, wunderte sich aber auch über das Verhalten der Gäste: "Ich habe es anders gelernt, dass man auch in der Niederlage Stärke zeigt. Ob es nun ein reguläres Tor war oder nicht. Damit müssen wir leben. Über das Jahr gleicht sich sowas immer aus. Man kann auch mehr machen, um das Spiel zu gewinnen." Nur Lob hatte er dagegen für sein Team: "Ich habe gegen Cottbus noch nie verloren, das sollte auch so bleiben und das habe ich der Mannschaft vorher gesagt. Meine Jungs haben von der 1. bis zur 120. Minute an sich geglaubt. Hut ab vor der Leistung."

Aufrufe: 014.11.2015, 16:52 Uhr
Sven BockAutor