2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Osdorfs Trainer Jens-Uwe Lorenzen wird seine Kreisligamannschaft nur noch bis zum Saisonende betreuen. Danach will er sich auf die Nachwuchsarbeit konzentrieren. Foto: Peters*
Osdorfs Trainer Jens-Uwe Lorenzen wird seine Kreisligamannschaft nur noch bis zum Saisonende betreuen. Danach will er sich auf die Nachwuchsarbeit konzentrieren. Foto: Peters*

Lorenzen hört beim Osdorfer SV auf

Fußball-Kreisliga: Osdorfs scheidender Coach sagt: "Der nächste Schritt in meinem Trainer-Dasein ist jetzt die Jugendförderung kennen zu lernen."

Verlinkte Inhalte

Seit September 2015 hat Jens-Uwe Lorenzen, Trainer des Fußball-Kreisligisten Osdorf, auch die Jahrgänge 2000 und 2004 beim Stützpunkt in Rendsburg als Trainer übernommen. Nur zwei Monate nach seiner Doppelrolle stand für Lorenzen fest: Beides zusammen geht auf Dauer nicht. ,,Daher habe ich dem OSV schon im Dezember mitgeteilt, dass ich am Ende dieser Saison als Trainer aufhöre", erklärt Lorenzen. Im Interview spricht er über die Gründe seiner Entscheidung und welchen Weg er gerne als Trainer einschlagen möchte.

Herr Lorenzen, Sie haben sich nach nur zwei Monaten als Stützpunkttrainer dafür entschieden, ihre Arbeit beim OSV am Ende der Saison abzugeben. Warum?
Für mich ist das der nächste Schritt in meinem Trainer-Dasein, jetzt auch mal die Jugendförderung kennen zu lernen. Ich sehe hier die Möglichkeit mich weiterzuentwickeln und nochmal ein ganz neues Gefühl als Trainer zu erleben, da die Inhalte ja deutlich anders sind als bei den Herren. Insgesamt kann man sagen, es ist für mich der nächste Schritt in meiner Entwicklung als Trainer.

Also hat es mit kürzer treten nichts zu tun?Nein, eher im Gegenteil. Da ich im Jugendbereich bisher noch gar nicht tätig war, kommen jetzt noch mehr und neue Aspekte in der Trainerarbeit dazu. Ich liebäugele ja auch immer noch damit, die A-Lizenz zu machen, dafür ist das jetzt der nächste Entwicklungsschritt.

Ist es für Sie die reizvollere Aufgabe auf Jugendliche einzuwirken, die eben noch nicht geformt wurden?
Ich würde sagen, dass man auf alle Spieler - auch auf gestandene Kreisliga-Routiniers - noch einwirken kann. Auch in Osdorf haben sich viele Spieler toll weiterentwickelt. Aber natürlich, im Jugendbereich gibt es viel mehr zu entwickeln, da ja auch die kognitiven Fähigkeiten noch erst erlernt werden müssen. Es ist einfach eine ganz andere Herangehensweise im Training.

Beim Osdorfer SV wird die Entscheidung sicherlich nicht sehr freudig aufgenommen worden sein...
Nein, begeistert waren sie nicht. Aber Obmann Jan Klang und ich haben da auch schon länger drüber gesprochen, dass ich mich als Trainer weiterentwickeln möchte, auch in Richtung Leistungsfußball. Von daher kam es für ihn auch nicht ganz überraschend.

Sind Sie in Nachfolgersuche mit einbezogen?
Ich habe meine Hilfe und Meinung angeboten. Allerdings ist Jan Klang beruflich jetzt mehrere Wochen nicht vor Ort. Ich weiß daher nicht, ob es schon Gespräche gab, glaube es aber nicht.

Was spricht als Trainer dafür, sich für den OSV zu entscheiden?
Eines ist klar, es muss ein Trainer sein, der hier nach Osdorf auch hinpasst. Es ist ein Verein mit wenigen bis keinen finanziellen Möglichkeiten. Dennoch sollte der Trainer ambitioniert sein, mit der jungen Mannschaft und einem ordentlich geführten Verein, in dem der Gemeinschaftssinn groß geschrieben wird, zu arbeiten. So ein Trainer ist nicht leicht zu finden und er muss auch erst einmal frei sein.

Kommen wir nochmal zurück zu ihrer Person als Trainer. Was streben sie langfristig an?
Ich lege mich da nicht fest. Ob Verbands- oder Vereinsarbeit, ob im Jugend-, Herren- oder auch Frauenbereich. Ich kann es mir auch gut vorstellen mal bei einem SH- oder Regionalligisten als Co-Trainer zu arbeiten. Wichtig ist mir, dass ich mich persönlich in der Aufgabe weiterentwickeln kann. Ich habe mich da noch gar nicht festgelegt, weil der Trainerbereich so vielfältig ist und so viele Facetten hat.

Was haben Sie sich mit dem OSV für das letzte halbe Jahr vorgenommen?
Wir wollen möglichst schnell die 35 bis 40 Punkte auf dem Konto haben. Wenn wir also Platz sieben verteidigen könnten und zugleich eine ruhige Saison erleben würden, wäre ich zufrieden. Bei den Spielen des OSV wird es nie langweilig, da fallen viele Tore und da passiert etwas auf dem Rasen. Das finde ich gut, so soll es bleiben.
Aufrufe: 06.1.2016, 18:00 Uhr
SHZ / Interview: Stefan GerkenAutor