2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Löwen spielen beim Oberliga-Absteiger gut mit

VfB Homberg nutzt einen der wenigen Fehler der Sportfreunde Hamborn 07 zum Siegtreffer

Nur einem Tag nach der Teilnahme beim Küchenwelt-Cup des DSV 1900 traten die Hamborner Löwen beim Landesligisten VfB Homberg an. In einem Spiel, bei dem man den Klassenunterschied nicht erkennen konnte, wurden die engagierten Löwen für eine Unachtsamkeit und das Auslassen "todsicherer" Chancen bestraft. Den Treffer des Tages erzielte Sergen Sezen für den VfB in der 67. Minute.
Die Hamborner legten mit einem Paukenschlag los: David Gehle wurde aus dem Mittelfeld mit einem Traumpass in den Strafraum geschickt, umkurvt VfB-Keeper Philipp Gutkowski und hat quasi das leere Tor vor sich. Als er sich entschließt zu schießen, kommt irgendwie ein Abwehrbein auf der Torlinie dazwischen. Den Abpraller nimmt Jan Stuber akrobatisch auf, doch der Ball wird wiederum noch von einem Homberger Abwehrspieler von der Linie geschlagen (1.).

Die Gäste blieben in den folgenden Minuten aktiver, bis der VfB ab der 10. Minute das Spiel besser unter Kontrolle bekam. Gefährlich blieben die Hamborner dennoch, so in der 10. Minute, als David Gehle über rechts durchbricht und herrlich auf Daniel Brosowski in die Mitte legt - leider war die Fahne des Linienrichters oben: abseits! Kurz darauf spielt Nils Bothe auf der rechten Seite einen wunderbaren Doppelpass mit Daniel Brosowski und kann aus halbrechter Position das Leder noch Richtung Tor drehen. Leider segelt das Leder knapp über das Tor (11.).

Die Gastgeber wachen nun langsam auf und entwickeln mehr Druck nach vorne. Eine gut gestaffelte Löwen-Abwehr lässt jedoch wenig zu. Es sind dann eher Einzelaktionen, die für Gefahr vor dem 07er-Kasten sorgen, so als Dennis Wibbe allein auf Dominik Schäfer zuläuft, dieser aber klären kann (13.). Der VfB drückt nun ein wenig, tut sich aber gegen die gut stehende Defensive der Hamborner schwer. Die Löwen können vereinzelt für Entlastung sorgen, jedoch ohne zählbaren Erfolg: Jan Stuber zieht nach schönem Zuspiel von Daniel Brosowski aus rd. 20 Metern knapp vorbei (20.), der Vorlagengeber versucht sich kurz darauf mit einem Freistoß aus rund 35 Metern, der aber über die Latte saust (22.).

Auf der anderen Seite setzt der immer quirlige Homberger Sergen Sezen seinen Mitspieler Stefan Schindler in Szene, dessen Schuss in letzter Sekunde von der Löwen-Defensive abgeblockt werden kann (24.). Für weitere Gefahr im Hamborner Strafraum sorgte kurz darauf eine wohl mehr als Flanke gedachte Hereingabe von Joel Schoof, der sich schön über die linke Seite durchgesetzt hatte. Das Leder strich knapp über den rechten Torwinkel (28.), so dass Dominik Schäfer im Löwen-Tor nicht eingreifen musste. Wenig später musste der Löwen-Keeper dann aber gegen Stefan Schindler Kopf und Kragen riskieren, der von Cengizhan Erbay auf die Reise geschickt wurde, und plötzlich alleine vor dem Tor auftauchte, dann bewies sich der "07"-Schlussmann gegen Dennis Wibbe (34.).

Kurzzeitig aufkommende Nachlässigkeiten der Hamborner Deckung können die Gastgeber aber nicht nutzen, die etwas ideenlos wirken, aber immer wieder durch schnelle Aktionen zu überraschen wissen. So, als Cengizhan Erbay seinen Kollegen Marcel Kalaski bedient, der das Leder aus kurzer Distanz dann auch im Kasten der Löwen versenken kann - allerdings aus Abseitsposition, wie der Unparteiische entschied (40.). Es blieb beim 0:0. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Hamborner Glück, als Dennis Wibbe hart an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Freistoß aus guter Position versemmelte dann Marcel Kalaski allerdings etwas kläglich (45.).

Nach dem Wechsel ergriffen zur Überraschung vieler wieder die Löwen die Initiative und erarbeiteten sich gute Möglichkeiten. Zunächst scheitert der schön in Szene gesetzte Daniel Brosowski am gut reagierenden VfB-Keeper Philipp Gutkowski (49.), dann zieht Jan Stuber nach einer herrlichen Kombination die Kugel aus rund 18 Metern knapp links am Tor vorbei (50.). Die Löwen sind in dieser Phase bissiger; die Doppelbelastung aus dem Turnier beim DSV 1900 vom Tag davor schien sich nicht negativ auszuwirken.

Homberg versuchte es zunächst weiter mit Distanzschüssen des immer präsenten Oguzhan Cuhaci, die jedoch ihr Ziel aus rd. 18 Metern jeweils verfehlten. Mehr Gefahr entwickelte sich über die linke Angriffsseite der Gastgeber, wo der quirlige Sergen Sezen den bedauernswerten Nils Bothe fast schwindelig spielte. Dennis Wibbe war es dann allerdings, der Dominik Schäfer von der 16er-Grenze forderte, allerdings ohne Erfolg (59.).

Fast im Gegenzug treibt Nils Bothe das Spiel nach vorne und legt auf den eingewechselten Mehmet Kilic, der nur noch das Tor und Philipp Gutkowski vor sich hat. Die Löwen-Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen - doch der Ball zog links am Tor vorbei! (60.). Es war wie verhext! Daniel Brosowski kämpft sich durch die gegnerischen Reihen und zieht aus vollem Lauf ab - Gutkowski pariert (64.).

Es schien nur eine Frage der Zeit, wann das Hamborner Tor fällt. Doch der Erfolg war letztendlich den Gastgebern beschieden: Nach einer kleinen Unachtsamkeit auf der linken Abwehrseite der Löwen konnten die Homberger auf den zentral postierten Sergen Sezen passen, der sich flink wie ein Wiesel drehte und dem herauslaufenden Dominik Schäfer keine Chance ließ: 1:0 für den VfB! (67.). Die Löwen steckten jedoch nicht auf und drängten im Rahmen der Möglichkeiten auf den Ausgleich. Man merkte nun aber dem Team von Dieter Schacht schon an, dass die Beine schwerer wurden.

Homberg stand hinten nun sicher und lauerte auf Kontermöglichkeiten, die zunächst Sinan Atabay, dann Murat Kara - allerdings aus abseitsverdächtiger Position - vergaben. Letzterer lieferte sich mit dem eingewechselten Ender Türkmen ein hartes Duell im Strafraum; statt sich fallen zu lassen und auf einen Elfmeter zu spekulieren, zog der Homberger ab. Der Ball verfehlte das Tor - ein Punkt aber für die Fairness hat sich der VfBler allemal verdient. Hut ab! (83.). So blieb es am Ende beim 1:0 für den Oberliga-Absteiger. Ein respektables Ergebnis für die Löwen, die innerhalb von 24 Stunden dreimal auf dem Spielfeld "ran" mussten und sich konditionell und taktisch sehr gut präsentierten.

"Bis auf die Chancenverwertung war ich zufrieden. Die Mannschaft hat taktisch klug gespielt. Mit den Chancen musst Du musst hier als Sieger vom Platz gehen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir gestern die Doppelbelastung hatten", resümierte ein nicht unzufriedener Dietmar Schacht nach der Partie mit Blick auf die beiden Spiele, die seine Mannschaft am Tag zuvor beim Küchenwelt-Cup des DSV 1900 absolviert hatte. Nun heißt es, ein wenig zu regenerieren, bevor am nächsten Sonntag der sportliche Ernst mit der ersten Runde des Niederrheinpokals beginnt. Dann empfangen die Hamborner Löwen den Bezirksliga-Aufsteiger DJK Sportfreunde Lowick aus Bocholt im Holtkamp.
Aufrufe: 04.8.2015, 09:33 Uhr
Hamborn 07Autor