2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Schwarz
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Trier verliert hitziges Derby in Saarbrücken mit 1:3

Eintracht gibt frühe Führung aus der Hand - Spielunterbrechung in der ersten Hälfte - Tumulte in beiden Fanblöcken

Fußball-Regionalligist Eintracht Trier musste sich im Derby beim 1. FC Saarbrücken trotz einer 1:0-Führung mit 1:3 geschlagen geben. In der ersten Halbzeit wurde die Partie vor 3300 Zuschauern in Völklingen wegen Zuschauertumulten für zehn Minuten unterbrochen. Auch nach dem Schlusspfiff gab es Stress im Trierer Block.

Saarbrücken gegen Trier – mal wieder wurde das Derby durch unschöne Szenen abseits des Rasens überschattet. Nach 20 Minuten unterbrach Schiedsrichter Gaetano Falcicchio die Partie für zehn Minuten. Der Grund. Aus beiden Fanblöcken im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion versuchten Anhänger, in den Innenraum zu kommen – ein paar Saarbrücker schafften das auch. Der konkrete Auslöser für die Tumulte war zunächst unklar. Eintracht-Interimstrainer Rudi Thömmes und Torwartcoach Michael Weirich eilten zum Trierer Block, um die Gemüter zu beruhigen. Schon vor dem Spiel war im Trierer Block reichlich Pyro gezündet worden.

Zum Zeitpunkt der Unterbrechung, in der sich die Trierer Mannschaft im Gegensatz zum FCS-Team in die Kabine zurückgezogen hatte, führte die Eintracht mit 1:0. Muhamed Alawie hatte mit seinem achten Saisontor per Foulelfmeter getroffen (17.). FCS-Innenverteidiger Peter Chrappan hatte Sebastian Szimayer zu Boden gezogen.

Bei schwierigen Bedingungen – es schüttete zeitweise wie aus Kübeln – entwickelte sich ein zerfahrenes, kampfbetontes Spiel mit einigen langen Bällen.

Nach der Zwangspause, die Trier nicht gut bekam, erhöhte Saarbrücken den Druck und belohnte sich kurz vor dem Pausenpfiff. Elfmetersünder Chrappan stieg nach einer Ecke des Ex-Trierers Mario Müller am höchsten und köpfte zum 1:1 ein.

Nicht nur auf den Rängen, auch auf beiden Trainerbänken war Pfeffer drin. FCS-Trainer Dirk Lottner wurde bereits frühzeitig des Innenraums verwiesen. Der Grund war zunächst unklar.

Eintracht-Interimstrainer Rudi Thömmes hatte eine mutige Aufstellung gewählt und mit Alawie sowie Szimayer erneut eine Doppelspitze aufgeboten. Der einzige Wechsel im Vergleich zum 4:0-Erfolg gegen Walldorf: Adrian Schneider kehrte nach einer Gelbsperre für Simon Maurer (Kreuzbandriss) in die Mannschaft zurück.

Nach 40 Minuten waren beide Trierer Innenverteidiger (Schneider und Sebastian Henneböle) gelbvorbelastet. Nach der Pause hatte der FCS mehr Ballbesitz, er wusste aber recht wenig damit anzufangen. Bis zur 78. Minute, als der eingewechselte Marvin Studtrucker kurzzeitig zu viel Platz hatte, den er für einen platzierten Schuss ins untere Eck nutzte – das 2:1. Kurz vor Schluss die Entscheidung: Patrick Schmidt traf per Foulelfmeter (89.) – Alexander Dartsch hatte Mendy zu Fall gebracht.

Gegen Ende des Spiels schwächte sich der SVE personell mit Blick auf die nächsten Spiele. Robin Garnier holte sich eine Rote Karte ab, Sebastian Szimayer sah die fünfte Gelbe Karte.

Mit dem Schlusspfiff brachen im Eintracht-Block erneut Tumulte aus – Fans versuchten, durch ein Tor den Platz zu stürmen. Die Polizei ging in den Block – es kam zu Auseinandersetzungen, bei denen reichlich Pfefferspray zum Einsatz kam.

Stimmen zum Spiel:

Rudi Thömmes, Interimstrainer Eintracht Trier: In den ersten 20 Minuten haben wir sehr gut gespielt. Die Unterbrechung hat uns leider aus dem Rhythmus gebracht. Danach haben wir ängstlich gespielt. Beim ersten Gegentor waren wir nicht nahe genug am Mann. Nach der Halbzeit haben wir ordentlich mitgehalten. Traurig ist aber, wie wir eigene Ecken schießen. Das gleicht einem Warmschießen des gegnerischen Torwarts. Es war bezeichnend, dass wir nach einem eigenen Eckstoß das 1:2 kassieren. Wir müssen viel besser das eigene Tor verteidigen.

Robert Roelofsen, Co-Trainer 1. FC Saarbrücken: In den ersten zehn bis 15 Minuten war es ein Spiel auf Augenhöhe. Trier zeigte da sogar mehr Initiative, das hat uns etwas überrascht. Sachlich gesehen, war der Elfmeterpfiff für Trier gerechtfertigt. Wir bedauern es, dass danach durch aufkommende Emotionen das Spiel unterbrochen wurde. Nach der Halbzeit haben wir versucht, aggressiver zu Werke zu gehen. Wir haben eine gute Mischung zwischen kurzen und langen Bällen gefunden. Hoffentlich nehmen wir die Euphorie mit für die nächsten Wochen.

Spiel-Statistik:

1. FC Saarbrücken: Salfeld – Wenninger, Rau, Chrappan, M. Müller – Holz, Döringer (90. Hahn), Zeitz (61. Studtrucker), Mendy – Behrens (86. Steiner), P. Schmidt

Eintracht Trier: Keilmann – Riedel, Henneböle, Schneider (83. Boesen), Heinz – Garnier, Telch, Lienhard (86. Dartsch), Anton (73. Blum) – Szimayer, Alawie

Tore: 0:1 Alawie (17., FE), 1:1 Chrappan (45./+8), 2:1 Studtrucker (78.), 3:1 P. Schmidt (89., FE)

Schiedsrichter: Gaetano Falcicchio

Zuschauer: 3300 (in Völklingen)

Rote Karte: Garnier (90., Eintracht Trier)

Besonderes Vorkommnis: Dirk Lottner (Trainer 1. FC Saarbrücken) wird aus dem Innenraum verwiesen (26.).

Liveticker zum Nachlesen: https://www.fupa.net/spielberichte/1-fc-saarbruecken-sv-eintracht-trier-05-3631250.html



Aufrufe: 01.10.2016, 13:30 Uhr
volksfreund.de/Mirko BlahakAutor