2024-05-10T08:19:16.237Z

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Misst sich sportlich gern mit den U-23-Teams: Kristian Arambasic Piet Meyer
Misst sich sportlich gern mit den U-23-Teams: Kristian Arambasic Piet Meyer

"Liga ohne U-23-Teams wäre attraktiver"

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Die Dominanz der U-23-Teams ist schon frappierend: Vor dem 14. Spieltag der Fußball-Regionalliga wird die Tabelle von fünf Nachwuchsteams aus ...
den Leistungszentren der Proficlubs angeführt. Für die Traditionsvereine, die die Entwicklung teilweise mit Sorge verfolgen, bleiben bislang allenfalls Mittelfeldplätze.

"Eine Liga ohne U-23-Teams wäre vielleicht attraktiver", sagt Kristian Arambasic, Coach des VfB Oldenburg, und verweist auf die schwachen Zuschauerzahlen des Profinachwuchses. Die Spiele von Spitzenreiter Hamburger SV II (im Schnitt 624) sowie der Verfolger Werder Bremen II (832), VfL Wolfsburg II (398) und Eintracht Braunschweig II (502) sind keine Magneten. Hannover 96 II (1179) kommt nur auf mehr als 1000 Besucher, weil Fans mit der Clubspitze im Clinch liegen und statt der ersten die zweite Mannschaft unterstützen.

Die Traditionsvereine VfB Oldenburg (1812), VfB Lübeck (1661) und SV Meppen (1654) führen die Besuchertabelle an. "Wenn diese Clubs aufeinandertreffen, kracht es bei den Zuschauerzahlen", sagt Arambasic, der sich in sportlicher Hinsicht allerdings gerne mit den U-23-Teams misst, weil dort die besten Nachwuchsakteure des Landes spielen. "Deutschland bildet super aus. Die Proficlubs haben so gute Netzwerke und bieten so professionelle Bedingungen, dass es die größten Talente einfach dorthin zieht", erklärt der VfB-Coach. Ob es sinnvoll sei, dass U-23-Teams und Traditionsclubs in einer Liga spielen, "müssen die Verbände entscheiden".

Der Norddeutsche Fußball-Verband beschäftigt sich mit dem Trend. Die U-23-Dominanz sei "ein Indiz dafür, dass die Erst- und Zweitligavereine diese Regionalliga Nord heute als Nachwuchs- und Aufbau-Liga viel stärker bewerten, als sie es in früheren Jahren getan haben", sagt Eugen Gehlenborg, NordFV-Präsident und DFB-Vizepräsident aus Garrel. Er habe aber "kein Patentrezept, wie man dieser Entwicklung gegenwirken kann".

Da die Regionalliga-Clubs keine Fernsehgelder und Finanzmittel der Verbände erhalten, gebe es für die anderen Clubs gar keine Alternative dazu, diese Spielklasse auch als Nachwuchsliga zu betrachten, meint Gehlenborg. "Das heißt meiner Auffassung nach, dass sie nicht nur auf die Talente vor Ort schauen", sagt der Verbandsboss, "sondern ebenso auf die Talente im Hinterland und in der gesamten Region."

Aufrufe: 024.10.2014, 10:45 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor