2024-05-10T08:19:16.237Z

Turnier
Im November zeigte Florian Stahl (links) beim „Remembrance-Game“ im englischen  Burton, dass er sich zurzeit in ausgezeichneter Form befindet. Foto: Richard Holmes
Im November zeigte Florian Stahl (links) beim „Remembrance-Game“ im englischen Burton, dass er sich zurzeit in ausgezeichneter Form befindet. Foto: Richard Holmes
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Letzter Test vor der Militär-WM

Stürmer Florian Stahl (Eutin 08) fliegt im Januar mit der Bundeswehr-Nationalmannschaft zum Endrundenturnier ins Sultanat Oman

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„Jetzt will ich erst einmal zwei bis drei Wochen die Füße hoch legen“, sagt Florian Stahl. Der 31-jährige Hauptfeldwebel will sich an den letzten Tagen des Jahres erholen, ehe er das neue Jahr mit einem aufregenden Sportereignis beginnt. Der Stürmer von Eutin 08 ist in der Deutschen Bundeswehr-Nationalmannschaft eine feste Größe, die im Januar in Oman um den Titel des Militärweltmeisters spielt.

Die deutschen Soldaten sind in Oman nur Außenseiter. Schon die Gruppenphase hat es in sich. Algerien hat zwar aus wirtschaftlichen Gründen die Teilnahme abgesagt, dafür rückt Nordkorea nach. „Wahrscheinlich kommen die Nordkoreaner mit ihrer A-Nationalmannschaft“, vermutet Florian Stahl.

Das sei 2007 genauso gewesen, als die Asiaten bei der WM in Indien mitgespielt haben. Neben Nordkorea treffen die Deutschen in Oman auf Brasilien und den Iran. Alles Teams, die durchaus Chancen auf den Militär-WM-Titel haben.Florian Stahl hat mit Eutin 08 ein erfolgreiches Jahr hinter sich, mit dem Vizemeistertitel in der Schleswig-Holstein-Liga und der souveränen Tabellenführung in der laufenden Saison, den Meistertitel im Blick.

Dazu kamen Einsätze mit der Bundeswehr-Nationalmannschaft, im November beim „Remembrance-Game“ in Burton in England, einem Spiel zur Erinnerung an die Schlacht an der Somme, die 1916 im Ersten Weltkrieg stattgefunden hat. Schirmherr des Spiels war Sir Bobby Charlton, Weltmeister von 1966, Europas Fußballer des Jahres 1966 und 1994 von Queen Elisabeth II. wegen seiner Verdienste um den Fußball in Großbritannien in den Adelsstand erhoben. Das Spiel endete mit einem 2:1-Erfolg für die Deutschen.

In der ausklingenden Woche hat Bundestrainer, Oberstabsfeldwebel Olaf Bahne, den Fußballern bei einem Trainingslager in Warendorf in Westfalen den letzten Feinschliff vor der WM verpasst. Eigentlich sei ein Test gegen den SV Lippstadt geplant gewesen, der in der Oberliga Westfalen zu den Spitzenteams gehört, berichtet Stahl. Doch der Oberligist habe das Spiel wegen Verletzungsproblemen kurzfristig abgesagt. So gab es einige Trainingseinheiten, zwei interne Testspiele und für den Bundestrainer wichtige Erkenntnisse.

In das deutsche Aufgebot für Oman hat Olaf Bahne 23 Spieler berufen, darunter drei Sportler in Uniform aus Schleswig-Holstein. Neben Florian Stahl gehören auch Patrick Piesker von Strand 08 und Sven Steingräber zum Kader, der in der Schleswig-Holstein-Liga das Tor des TSV Schilksee hütet. Ein sehr wichtiger Spieler hat seine Fußballausbildung bis 2009 beim FC Bayern München absolviert. Uwe Schlottner steht aktuell beim FC Unterföhring unter Vertrag, der in der Bayernliga Süd – wie die SH-Liga fünftklassig – hinter dem FC Pullach Zweiter ist. „Er wird uns hinten rechts weiterhelfen“, ist sich Stahl sicher.

In der Bundeswehr-Nationalmannschaft stehen Amateurfußballer, die aus Vereinen der Landes-, Ober- und Regionalligen kommen. „Als es noch die Wehrpflicht gab, waren auch Profifußballer aus der Bundesliga dabei, aber diese Zeiten sind Vergangenheit“, sagt Stahl. Er selbst war bei der Militär-Europameisterschaft 2010 Torschützenkönig und hat bei der WM-Qualifikation unter anderem mit dem 1:0 beim 3:0-Erfolg gegen die Niederlande zur Qualifikation beigetragen. „Das Trainingslager in Warendorf ist sehr gut gelaufen“, stellt Florian Stahl fest, der sich freut, dass auch Andreas Dick eine Freigabe für das Turnier bekommen hat, der beim Bonner SC in der Regionalliga West Innenverteidiger ist.

Die nächste Station der Mannschaft ist am 9. Januar erneut die Sportschule der Bundeswehr in Warendorf. Von dort fliegt die deutsche Delegation am 13. Januar nach Oman. Die deutsche Mannschaft geht zwar als Außenseiter in die WM, hat aber – nicht zuletzt wegen Florian Stahls Torjägerqualitäten – durchaus Chancen für die eine oder andere Überraschung zu sorgen.

Aufrufe: 017.12.2016, 08:00 Uhr
SHZ / H. KlippAutor