Letzte Chance verpasst

Die einen wollten schnell in die Kabine, andere saßen auf dem Rasen, andere auf der Ersatzbank. Die Spieler in Blau-Weiß wussten, was die Stunde geschlagen hat. Der Abstieg dürfte mit dieser Niederlage perfekt sein – trotz noch ausstehender sieben Spiele ."Das war wieder wie fast immer auswärts: Wir beginnen gut, werden dann aber immer schwächer", sagte Ilir Tupella. Auch der Laupheimer Stürmer war wie fast das gesamte Team nach dem Wechsel kaum noch zu sehen. Wie es für ihn persönlich weitergeht, ließ Tupella offen: "Wir haben noch ein paar Gespräche. Dann werden wir sehen."

Nach dem Punktgewinn und der ansehnlichen Vorstellung vor einer Woche gegen die TSG Backnang waren im Lager der Laupheimer wieder Optimismus und Hoffnung angesagt. Auch beim Fan-Club, der schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn stolz ein Olympia-Transparent an der Tribüne befestigte. So was hatte man lange nicht gesehen bei den Laupheimern. Nicht ganz unbegründet. Schließlich hatte das Team dem Tabellenzweiten aus Backnang über weite Strecken Paroli geboten.

Nur 20 Minuten mutig mitgespielt

Doch daraus wurde diesmal nichts, weil die Blau-Weißen lediglich knapp 20 Minuten präsent waren im Rafi-Stadion und auch mutig nach vorne spielten. Doch mit dem 0:1-Rückstand in der 18. Minute war es vorbei mit der Laupheimer Herrlichkeit. Bei dem direkt verwandelten Freistoß vom Dominik Bentele half allerdings Laupheims Keeper Fabian Heiland kräftig mit, als der Ball unbehelligt in seinem Torwarteck landete. Von da an beherrschte der Gastgeber – ohne selbst zu überzeugen – die Gäste nach Belieben. Vor allem im Mittelfeld bekam die Olympia kaum noch Zugriff, sodass die ehemaligen Regionalligaspieler Andreas Frick und Jan Biggel schalten und walten und ihre Stürmer einsetzen konnten.

"Wir haben dann doch hochverdient gewonnen, weil wir in der zweiten Halbzeit das umgesetzt haben, was wir besprochen haben", sagte Bergs Spielertrainer Tim Rainbow, "nämlich aus einer kompakten Abwehr über die Flügel anzugreifen." So waren die Tore schön heraus gespielt, auch weil die Gäste meist einen Schritt zu spät kamen. Taner Ata (57.), der gegen Laupheim meistens trifft, und zweimal Andreas Kalteis (60., 85.) hießen die weiteren Torschützen für den TSV. "Der Sieg war wichtig für das Selbstvertrauen. Es wird noch ein schwerer Weg zum Klassenerhalt", sagte Bergs Spielleiter und Trainerberater Michael Wohlfahrt.

Den hatte der arg enttäuschte Olympia-Trainer Hubertus Fundel längst abgehakt: "Gegen einen nicht übermächtigen Gegner haben wir verdient verloren, weil heute einfach nichts ging." Zudem habe man zu viele individuelle Fehler gebracht. Jetzt gehe es darum, die Planungen für die Landesliga voranzutreiben und sich anständig aus der Verbandsliga zu verabschieden. Dafür müssen Fundel und sein Co-Trainer Udo Schrötter in den kommenden Wochen sorgen. Der Auftritt in Berg über 70 Minuten war nicht das, was das Trainerteam und die Fans sehen wollen.

TSV Berg – FV Olympia Laupheim 4:0 (1:0). FVO: Heiland – Mangold, Wesolowski, Fischer, Grimm – Topolovac, Hegen (75. Kästle), Kittel, Hammerschmied (71. Pachonik), Schrode (62. Glaser) – Tupella (88. Schwarzmann). Tore: 1:0 Bentele (18.), 2:0 Ata (57.), 3:0, 4:0 Kalteis (60., 85.). SR: Schlegel (Unterstadion). Z.:150.