2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Spielbeginn im Henselstadion: Der FC Paderborn (rechts) begrüßt den Gastgeber FC Lennestadt. Foto: leem
Spielbeginn im Henselstadion: Der FC Paderborn (rechts) begrüßt den Gastgeber FC Lennestadt. Foto: leem

Lennestadts großer Kampf blieb unbelohnt

Favorit SC Paderborn wankte, fiel aber nicht - Michel-Treffer erlöste Drittligist

Der turmhohe Favorit wankte kräftig, aber er fiel nicht. Mit 0:2 (0:0)-Toren verlor der FC Lennestadt das Achtelfinalspiel um den Westfalenpokal gegen den Drittligisten SC Paderborn. Schade, denn der große Kampf des krassen Außenseiters blieb unbelohnt, weil die Ostwestfalen ihre Chancen eiskalt nutzten.

35 Minuten vor dem Anpfiff war Schritttempo auf der Bundesstraße 236 angesagt. Pkw mit OE-, SI-, HSK- und K- Kennzeichen reihten sich in beide Richtungen aneinander und steuerten das Henselstadion an. Fußball-Fieber in Lennestadt. Um den Straßenverkehr und die Großveranstaltung zu sichern sowie einen reibungslosen Verlauf zu gewährleisten, hatte der Westfalenligist 47 Ordner und die Polizei 30 Kräfte im Einsatz. ,,Halb Meggen ist unterwegs“, berichtete Matthias Knoche, erster Vorsitzender des FC Lennestadt. Pünktlich zum Anstoß wurden 1450 zahlende Zuschauer gezählt.

Nicht wenige von ihnen rieben sich verdutzt die Augen, denn bei Dauerregen präsentierten sich die Hausherren von ihrer besten Seite, standen in der Abwehr stabil und sicher. Trotzdem war es verwunderlich, dass sich die Ostwestfalen im ersten Durchgang nicht eine klare Chance erspielten. Harmlos und ideenlos – die schwache Leistung im ersten Durchgang war eines Drittligisten unwürdig. Hinzu kam, dass die Lennestädter Innenverteidigung mit Florian Goldmann und Adnan Spago nichts anbrennen ließen und die Gastgeber mit zunehmender Spielzeit mutiger und gefährlicher nach vorne kombinierten.

Unbeantwortet bleibt auf Lennestädter Seite indes die Frage: Was wäre wenn? Wenn etwa Christian Schmidt in der 40. und 48. Minute bei zwei Großchancen getroffen hätte, oder Moritz Thöne den Ball mit einem Heber ins Netz gesetzt hätte (50.)?

Die Antwort lieferte Zlatko Dedic, der aus heiterem Himmel zum 0:1 traf (59.). Der eingewechselte und aus dem Siegerland stammende Sven Michel machte in der 70. Minute mit dem zweiten Paderborner Treffer alles klar. ,

,Wir mussten in Führung gehen“, haderte später Matthias Knoche mit der unbefriedigenden Chancenverwertung seiner Mannschaft. ,,Wir haben es geschafft, die spielerische Überlegenheit der Paderborner durch Kampf und Einsatz über 90 Minuten fast auszugleichen“, bemerkte der Lennestädter Trainer Jürgen Winkel.

Eine kleine Anekdote präsentierte der Paderborner Coach Rene Müller, um den in den letzten Wochen eine heiße Diskussion hinsichtlich einer Entlassung gegeben hatte. In der Pressekonferenz erzählte Müller, dass der Lennestädter Spieler mit der Rückennummer 12, Andre Friedrichs, nach dem Schlusspfiff an ihm vorbeigegangen sei und bemerkt habe: Morgen bist Du arbeitslos.

Rene Müller, der nach eigener Aussage schwarzen Humor mag, konterte süffisant: ,,Ich wünsche mir etwas mehr Respekt und ihm für die Zukunft alles Gute, aber zum Fußball-Profi wird es nicht mehr reichen.“

Apropos Zukunft: Am Sonntag um 15 Uhr tritt Westfalia Wickede im Henselstadion an. Wieder ein Heimspiel für den FC Lennestadt, doch diesmal handelt es sich um eine etwas andere Aufgabe.

Aufrufe: 09.11.2016, 20:48 Uhr
Werner LeemreizeAutor