Lengerich heiß auf "vorweggenommenes Endspiel"

Hallo Manfred, am Ostersamstag steht ihr im Fußball-Viertelfinale vom emco-Kreispokal. Wie groß ist die Euphorie?

Die Euphorie in Lengerich ist groß. Es ist das erste Mal seit Jahren, dass wir im Pokal soweit gekommen sind. Außerdem ist es für mich auch schon das vorweggenommene Endspiel, ein richtiger Knaller. Alle warten auf Samstag, alle haben Bock, alle sind heiß darauf!

Ihr seid neun Spiele vom Aufstieg entfernt und drei Spiele vom Kreispokal-Titel. Wie setzt man da Prioritäten und welcher Wettbewerb hat Vorrang?

Die Liga hat Vorrang! Zumal wir nun auch vorletzte Woche gegen Bawinkel verloren haben. Die Jungs müssen merken: es geht nicht alles von alleine, jedes Spiel muss man wieder zu 100 Prozent da sein. Positve Generalprobe…

Bis auf Geeste in der letzten Runde hattet ihr immer unterklassige Gegner, seid aber nicht gestolpert, wie es so manch anderer Kreisligist getan hat. Mit welcher Einstellung muss man in solche Partien gehen?

Viele höherklassige Teams unterschätzen im Pokal den Gegner. Sie fahren hin mit dem Gedanken, dass man sowieso gewinnt. Nimmt man diese Überheblichkeit mit ins Spiel, dann wird es schwer. Wir haben es selber gegen Clusorth-Bramhar in der zweiten Runde erlebt, als wir zur Pause 0:1 zurücklagen, das Spiel aber noch in der zweiten Halbzeit drehen konnten. Man muss immer hellwach sein, darf den Gegner nicht unterschätzen, sondern muss ihn respektieren. Der Kreispokal ist beispielweise das Gleiche wie der DFB-Pokal, wo ein Bundesligist gegen einen Dritt- oder Regionalligisten ran muss.

Gehen wir davon aus, dass ihr eine Runde weiter kommt. Was würdest Du dir für die nächste Runde wünschen? Einen Kreisligisten oder eher eine unterklassige Mannschaft?

Falls wir weiter kommen könnten, dann ist es mir schon fast egal, es wäre so oder so ein Knaller. Auch wenn die Rollen vom Papier her klar verteilt wären, sind die unterklassigen Mannschaften nicht zu unterschätzen. In denke da zum Beispiel an den SV Langen, der in der 1. Kreisklasse Nord auch ganz oben steht, einige starke Spieler in seinen Reihen hat und ein gefährlicher Gegner ist. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre es, dass wir vielleicht nicht im Halbfinale gegen Herzlake spielen müssten. Das wäre eine schöne Finalbegegnung. Aber am Ende entscheidet sowieso das Los.

Wie siehst du eure Chancen, Kreispokalsieger zu werden?

Ich denke, der Gewinner aus unserem Viertelfinale hat auch beste Chancen, am Ende Kreispokalsieger zu werden.

Was war dein persönlich schönster Pokalmoment in deiner Karriere?

In den letzten Jahren als Trainer bin ich oftmals sehr früh im Kreispokal ausgeschieden. Das ist glaube ich das erste Mal, dass ich so weit komme. Früher habe ich immer eher weniger Wert auf den Pokal gelegt. Die ersten Runden fallen meist mitten in die Vorbereitung. Wenn man dann rausgeflogen ist, war das nicht weiter schlimm, eine Runde weiter ist man trotzdem immer gerne gekommen. In den letzten Jahren jedoch hat sich der Kreispokal entwickelt, er ist attraktiver geworden und auch die Spieler sind heiß darauf geworden. Es macht Spaß!

Was wird am Samstag entscheidend sein?

Wer investiert mehr? Wer ist abgeklärter vorm Tor und macht die Buden rein? Welche Abwehrreihe steht? Das sind Fragen, die die Partie entscheiden werden. Vom Papier her sind es zwei Top-Mannschaften. Es wird ein tolles Spiel werden.

Und zum Abschluss: Wieso kommt gerade ihr eine Runde weiter?

Wir werden die richtige Einstellung haben und vom Kopf her eingestellt sein, den nötigen Willen und die Aggressivität an den Tag zu legen. Dazu brauchen wir dann noch das nötige Quäntchen Glück. Wer nur einen Prozent weniger gibt, der erreicht das Halbfinale nicht. Ich hoffe auf gutes Wetter und viele Zuschauer, sodass eine tolle Atmosphäre herrschen wird.