Leistungsgerechtes Unentschieden in Bramel

Der Gastgeber trat ersatzgeschwächt an: Mit Gianluca Tulke und Dominic Buschhorn fehlten zwei „Granaten“ für die Offensive, wie Schiffdorf-Trainer Opalka sagt. Weil damit in den Spitzen die durchschlagkräftige Qualität missen würde, konzentrierte Schiffdorf seine Kräfte auf eine starke Verteidigung. FAW dagegen konnte personell mehr oder weniger aus den Vollen schöpfen. Nach der 0:5-Heimpleite vergangene Woche gegen Geversdorf war es für FAW wichtig, „einfach nur Fußball zu spielen“, so der Trainer Chris Müller.

Und so ergab sich ein Spiel auf Augenhöhe. Man merkte der SG FAW zwar an, dass sie die ballsichere und spielstärkere Mannschaft war. „Wir haben aber kaum Chancen zugelassen“; sagte Heimtrainer Opalka. Tatsächlich dauerte es zwanzig Minuten, bis die Gäste zu ihrer ersten großen Chance kamen, und das war auch noch ein Zufallsprodukt: Ein halbhoher Ball in den Strafraum gerät in bester Ping-Pong-Manier zu Julian Beardi, der aber nicht kontrolliert abschließen konnte. Torwart Schomacker klärte den Ball mühelos zur Ecke (21.)

Mannschaften "neutralisierten" sich

Es entwickelte sich eine Partie, in der sich beide Mannschaften „neutralisierten“, wie Chris Müller es nannte. FAW scheiterte immer wieder an der konzentrierten Verteidigung der Heimmannschaft, während Schiffd./Sellst/Bramel mit ihren Offensivaktionen nicht weit kam. „Uns hat immer der finale Pass gefehlt, der letzte Zug zum Tor“, sagte Opalka. Daoud Chaib zeigte großen Einsatz in der Offensive, dribbelte sich jedoch häufig fest. Jonah Fahlbusch setzte immer wieder gefährliche Konterläufe, konnte sich aber oft nicht gegen seinen Gegenspieler Stefan Pfeiffer durchsetzen.

In der zweiten Halbzeit änderte sich dieser Eindruck lange nicht, so dass beinahe eine Nullnummer zu erwarten gewesen wäre. Zwölf Minuten vor Schluss kam FAW dann doch zum Führungstor: Eine Flanke von Jonas Wirries fand Julian Beardi, der dem zaghaft agierenden Torwart keine Chance ließ (78.).

Heiße Schlussphase

Das erlösende Tor leitete eine heiße Schlussphase ein. FAW drückte auf das entscheidende 2:0, während Schiffdorf versuchte, erfolgreich zu kontern. In der 85. Minute wurde FAWs Christoph Gruska im Strafraum von den Beinen geholt, so dass Schiedsrichter Philipp Trautmann nichts anderes übrig blieb, als auf den Punkt zu zeigen. Torwart Lucas Schomacker zeigte jedoch wieder einmal seine Elfmeterkiller-Instinkte und hielt den strammen Schuss von Kevin Juschkat – sein siebter gehaltener Strafstoß in dieser Saison. „Schade“, sagte FAW-Trainer Müller über diese vergebene Chance, „wenn wir hier das 2:0 gemacht hätten, dann wären wir als Sieger vom Platz gegangen“.

Stattdessen war Schiffdorf am Drücker. „Es war wichtig, dass wir uns noch einmal aufgebäumt haben und drangeblieben sind“, sagte Opalka. Denn so kam seine Mannschaft am Ende doch noch zu einem 1:1. Schiffdorf setzte FAW zum Schluss gehörig unter Druck. Als die Gäste nicht entscheidend klären konnten, landete der Ball bei Alexander Wischhusen, der aus 12 Metern abzog und den Ball im Tor versenkte (89.).

Mit einer Notbremse von Schiffdorfs Andreas Wischhusen, der sich noch die rote Karte abholte, endete die Partie. Für beide Teams ist es ein leistungsgerechtes Unentschieden. Die SG Frelsdorf/Appeln/Wollingst bekommt es im nächsten Spiel mit dem Tabellenführer TSV Stotel zu tun, während die SG Schiffd./Sellst/Bramel gegen den TSV Otterndorf ran muss.