2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Spielfreude und Kampfgeist bestimmten das Pipinsrieder Spiel.
Spielfreude und Kampfgeist bestimmten das Pipinsrieder Spiel.

„Leistung in der ersten Hälfte überragend"

FC Pipinsried - Die kleine Pipinsrieder Fangemeinde war in der Pause mehr als angetan: „Die Truppe tritt sehr gut auf, könnte sogar führen“, freute sie Höß.

von Horst Kramer Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet beim TSV Mindelheim, der bis dato eine makellose Heimbilanz vorwies, holte sich der Dorfclub seinen ersten Auswärtssieg in der neuen Landesliga, den zweiten Dreier insgesamt. Es war ein Notaufgebot, das sich vom Dachauer Hinterland ins Unterallgäu aufgemacht hatte. 14 Kicker insgesamt, auf der Bank saßen nur drei Ersatzkräfte: Neben Nikola Ilic und Shpetim Sulimani war auch Keeper Philipp Brenner nominiert – als Feldspieler wohlgemerkt. Auf dem Grün agierte überraschenderweise auch Spielertrainer Tobias Strobl: Obwohl angeschlagen (Oberschenkelzerrung) hatte sich der 24-Jährige wieder selber nominiert – einerseits aus Not, andererseits wollte er wohl die 1:4-Illertissen- Scharte unbedingt persönlich auswetzen. Einmal mehr musste eine neue Viererkette die Arbeit ganz hinten versehen: Neben Martin Finkenzeller reihten sich innen Christian Weiser und Dominik Sandner, links kam Sebastian Hüttner kam zu seinem Saisondebüt. Vor ihm agierte der junge Alexander Uselmann, das erste Mal von Beginn an. Und der 19-Jährige machte seine Sache prima. „Der bringt richtig Schwung rein“, lobte ihn sein Oberboss Konrad Höß schon zur Pause höchstpersönlich. Auch der Rest der Offensivabteilung wirkte motiviert. So starteten die Gelb-Blauen durchaus schwungvoll – wie in fast allen Spielen in der noch jungen Saison. Und wie immer ließen sie erst einmal Chancen liegen: Qemajl Beqiri war es, der eine Flanke von Dominik Schön der rechten Seite um Sekundenbruchteile verfehlte (14.). Doch diesmal wollten es die Gelb-Blauen nicht dabei bewenden lassen: Mit Erfolg: Gegen einen satten Schuss von Vorturner Strobl von der 16-Meter-Linie war kein Kraut gewachsen (0:1/27.). Die Mindelheimer waren offensichtlich überrascht: So viel Kampfgeist (und Spielkunst) hatten sie nicht erwartet. Nur zweimal kamen sie in der Folge mehr oder weniger gefährlich vor Antonis Kasten: Einmal zischte das Leder über die Querlatte, das andere Mal war der Ex-Gersthofener zur Stelle. Kurz vor dem Seitenwechsel versuchte es auf der anderen Seite Dominik Schön mit einem Fernschuss (42.), doch leider stand kein Gerd Müller vor dem Allgäuer Kasten, um den Abpraller aufzunehmen. Die kleine Pipinsrieder Fangemeinde war in der Pause mehr als angetan: „Die Truppe tritt sehr gut auf, könnte sogar führen“, freute sich Vordenker Höß. Nach der Pause starteten die Hausherren indes einen Sturmlauf, der sich gewaschen hatte. Hätte Antoni nicht einen Spitzentag erwischt, wer weiß, wie die gestrige Partie ausgegangen wäre. Zweimal rettete der 22-Jährige in brenzligen Eins-gegen-Eins- Situationen (49./60.). Für die Vorentscheidung sorgte Beqiri durch einen Strafstoß (0:2/75.). Die endgültige Entscheidung hatte Dominik Schön auf dem Fuße, als er aus 14 Metern knapp über die Latte zog (73.), übrigens wieder nach feiner Vorarbeit von Uselmann. Einen durchaus verdienten Sieg habe man errungen, konstatierte ein glücklich lächelnder FCP-Präsident Konrad Höß nach Spielschluss: „Die Leistung in der ersten Hälfte war überragend, nach der Pause hatten wir ein wenig Glück.“ Einziger Wermutstropfen: Tobias Strobl hatte seinem lädierten Oberschenkel wohl zu viel zugemutet. Ab der 80. Minute humpelte er nur über das Feld und ließ sich schließlich auswechseln.

Aufrufe: 09.8.2012, 00:00 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor