2024-05-10T08:19:16.237Z

Spiel der Woche
Frühe Freude beim SV Erlingen. Bereist nach sieben Minuten gelang Florian Aumiller mit einem Freistoß, der durch Freund und Feind hindurch ins Netz flutschte, der Siegtreffer. Während seine Kameraden zum Gratulieren eilen, ärgern sich die Hainhofer Spieler.	Fotos: Oliver Reiser
Frühe Freude beim SV Erlingen. Bereist nach sieben Minuten gelang Florian Aumiller mit einem Freistoß, der durch Freund und Feind hindurch ins Netz flutschte, der Siegtreffer. Während seine Kameraden zum Gratulieren eilen, ärgern sich die Hainhofer Spieler. Fotos: Oliver Reiser

Legitime Schiebereien

Erlingens Trainer Stefan Wolf ist trotz des 1:0-Sieges beim Hainhofener SV mit der Gesamtsituation unzufrieden

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Es klingt paradox. Da hat der SV Erlingen das brisante Verfolgerduell der Fußball-B-Klasse Nordwest beim Hainhofener SV mit 1:0 gewonnen – und doch ist Trainer Stefan Wolf ganz und gar nicht zufrieden. Nicht nur mit der Leistung seiner Schützlinge, sondern mit der Gesamtsituation in dieser niedrigsten Klasse, in der man überwiegend auf zweite Mannschaften von Kreisligisten trifft, die problemlos und teilweise willkürlich Personal aus der ersten Mannschaft einsetzen dürfen. „Diese Schieberein“ sind es, die Wolf auf den Keks gehen.
„Foret II hat gegen uns mit vier Mann aus der Ersten gespielt und gewonnen. Jetzt haben sie die Mannschaft zurückgezogen“, ärgert sich der Erlinger Coach. Auch der FC Horgau II vertraut im Endspurt um den zweiten Tabellenplatz auf Personal aus der Kreisliga-Truppe. „Das ist rechtens aber ärgerlich“, bekommt Wolf Zustimmung von Hainhofens Pressesprecher Günther Uhrle. Auch der „kleine HSV“ möchte gerne nach oben.
Dementsprechend engagiert gegen beide Mannschaften in diesem Duell um die letzte Aufstiegshoffnung zu Werke. Nach etlichen guten Gelegenheiten, bei denen sich beide Torhüter auszeichnen können, geht der SV Erlingen bereits in der 7. Minute in Führung. Ein Freistoß von Florian Aumiller findet zur Verwunderung aller Beteiligten den Weg ins Tor. „Auf geht’s Hainhofen, schieß ein Tor“, skandierten die Hainhofener Balkon-Ultras von der Veranda des ansonsten nach einem Brand gesperrten Sportheims. Und die Schwarz-Gelben nehmen sich das zu Herzen. Zumindest versuchten sie es. Allein Stefan Golling hätte das Spiel im Alleingang drehen und entscheiden können. Mal rettete Andreas Küchelbacher mit letztem Einsatz, mal Torwart Michael Kratzer, mal zielte er knapp vorbei und schließlich tanzte der HSV-Angreifer die halbe Erlinger Abwehr aus, traf aber den Ball nicht richtig (42.). Die Gästeführung war richtig schmeichelhaft.
Nach dem Wechsel sorgte der eingewechselte Mamadou Mboup für neuen Erlinger Schwung. Leichtfüßig tänzelte der Asylbewerber durch die Hainhofer Reihen. Ralf Gherda (67.), Florian Aumiller (71.) und er selbst (75.) konnten aber in der stärksten Phase des SVE die Gelegenheiten nicht nutzen. So warf der Hainhofener SV nochmals alles nach vorne. Der überragende Spielertrainer Hans-Jörg Passow war längst von der Abwehrzentrale in den Angriff gewechselt. Doch der Ausgleich wollte nicht fallen. Im Gegenteil: Christian Adelsperger verhinderte gegen Matthias Mayr die endgültige Entscheidung (80.).
Trotz des Sieges ist für den SV Erlingen der Zug abgefahren. Es sei denn, der bereits als Meister feststehende SV Wörleschwang verzichtet auf sein Aufstiegsrecht. Hinter vorgehaltener Hand wird nämlich gemunkelt, dass der SVW eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Zusmarshausen eingehen will.
Hainhofener SV: Adelsperger; Barletta, Adolph, Moritz, Wirth, Maximilian Berger, Golling, Zimmermann, Passow, Restle, März (Weiss, Matthias Berger, Jedlicka).
SV Erlingen: Kratzer; Wehner, Rivola, Foag, Gerblinger, Mayr, Halbedl, Küchelbacher, Gherda, Sommer, Aumiller (Mboup, Reiter, Egger).
Tor: 0:1 Aumiller 87.). – Schiedsrichter. Mario Zeba (Langweid). – Zuschauer: 80.

Aufrufe: 018.5.2015, 17:49 Uhr
LABO / Oliver ReiserAutor