2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Fassungslos: Eintracht-Trainer Oscar Corrochano (links) und Assistenzcoach Rudi Thömmes während des Spiels in Pirmasens. Foto: Sebastian Schwarz
Fassungslos: Eintracht-Trainer Oscar Corrochano (links) und Assistenzcoach Rudi Thömmes während des Spiels in Pirmasens. Foto: Sebastian Schwarz

Lavie - das Leben geht weiter

Welch eine Achterbahn der Gefühle: Im Krankenhaus musste Abwehrrecke Josef Cinar den nächsten Tiefschlag von Eintracht Trier mitverfolgen. Später erlebte er große Glücksmomente bei der Geburt seiner Tochter. Derweil rumort es kräftig im Verein.

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Wenigstens einer konnte dem so niederschmetternden Wochenende für Eintracht Trier etwas richtig Positives abgewinnen: Josef Cinar ist in der Nacht zum Samstag erstmals Papa geworden. Gegen 3.30 Uhr erblickte Töchterchen Lavie im Trierer Mutterhaus das Licht der Welt.

"Das sind Glücksgefühle pur", berichtete Cinar, dessen Frau und Kind wohlauf sind. Dennoch kann er dieser Tage nicht unbeschwert durchs Leben gehen. Denn die "totale Enttäuschung" über das 0:3 der Eintracht in Pirmasens liegt dem 33-jährigen Abwehr-Routinier schwer im Magen: "Es ist krass. Zwei so unterschiedliche Gefühlswelten gleichzeitig habe ich persönlich noch nicht erlebt."

Cinar verfolgte die Partie in Pirmasens im Krankenhaus in Trier via Liveticker und Whatsapp-Nachrichten von verletzten Teamkollegen, die auf der Tribüne in Pirmasens saßen. Der Innenverteidiger stand auf dem Spielberichtsbogen für den Fall, dass er hätte noch nachfahren können. Doch die Geburt seines Töchterchens wurde zum 14-Stunden-Marathon.

Der SVE blickt mehr denn je in den Oberliga-Abgrund. Nach dem selbst verschuldeten 0:1 zerfiel das Team in seine Einzelteile. Ändert sich an der Form nichts, könnten auch die verbleibenden fünf Liga-Spiele und die Aufgabe(n) im Rheinlandpokal böse enden. Entsprechend konsterniert analysierte Trainer Oscar Corrochano die Lage. In der Halbzeitpause in Pirmasens hatte er an seine Spieler (vergeblich) appelliert, Regionalliga-Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. "Blackouts haben zu den Gegentoren geführt. In puncto Disziplin gefallen mir ein paar Sachen gar nicht - auf dem Platz, im Training und außerhalb. Das muss angesprochen werden."

Corrochano legt den Finger in die Wunde, ohne konkret zu werden. Es rumort. Auch in puncto Kommunikation gibt’s offene Fragen. Der Austausch mit dem Trainer lief zuletzt TV-Informationen zufolge eher über Aufsichtsratsmitglied Ernst Wilhelmi als über den fürs operative Geschäft zuständigen Vorstand.

Die sportliche Situation kommentiert Eintracht-Vorstandsmitglied Harry Thiele auf fupa-Anfrage mit Durchhalteparolen: "Natürlich hat sich unsere Position durch die bittere Niederlage in Pirmasens nicht verbessert. Das sehen wir ganz realistisch. Aber rechnerisch ist nach wie vor vieles möglich. Und solange das der Fall ist, werden wir alles für das Ziel Klassenerhalt geben. Wir würden uns sehr wünschen, dass die Fans das Team auch im nächsten Heimspiel am Donnerstag gegen Watzenborn weiterhin lautstark unterstützen."

Konkret äußert er sich in zwei anderen Punkten: Im Saisonendspurt denkt die Vereinsspitze nicht über einen erneuten Trainerwechsel nach. Und die erfolgreiche A-Jugend soll im Falle der sportlichen Qualifikation in jedem Fall das Abenteuer Bundesliga angehen.

Im Falle des Oberliga-Abstiegs der ersten Mannschaft würden laut Thiele die Lichter nicht ausgehen: "Eintracht Trier hat seit jeher verlässliche und treue Partner, die den Verein auch in schweren Zeiten immer unterstützt haben. Wir werden alles daran setzen, auch im Falle eines möglichen Abstiegs eine konkurrenzfähige Mannschaft stellen zu können."

Aufrufe: 09.4.2017, 21:42 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor