2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Kurz vor Schluss gelang dem FC Amberg (in Weiß) noch der Siegtreffer gegen die DJK Don Bosco Bamberg.  Foto: Brückmann
Kurz vor Schluss gelang dem FC Amberg (in Weiß) noch der Siegtreffer gegen die DJK Don Bosco Bamberg. Foto: Brückmann

Last-Minute-Sieg für den FC Amberg

Team von Trainer Lutz Ernemann zieht mit dem 2:1-Erfolg über Bamberg am direkten Konkurrenten aus Franken vorbei.

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Das Spiel war fast schon zu Ende, da gab es dann doch noch das nicht für möglich gehaltene bestürzende Ergebnis für die Bamberger. Von den rund 350 Besuchern zog es beim Stand von 1:1 schon viele Richtung Ausgang, dann warf der FC Amberg, für den das Unentschieden nach fünf Spielen ohne Sieg zu wenig war, noch einmal alles nach vorne: Nach einer Ecke kam der Ball hoch herein und Abwehrrecke Kevin Kühnlein wuchtete das Leder ins rechte obere Toreck.

Der erste Heimsieg seit dem 8. Oktober hing aber lange Zeit am berühmten seidenen Faden. Letztendlich zählen dann aber doch nur die drei Punkte, womit die Amberger (28) jetzt punktgleich sind mit dem Verlierer aus Bamberg, die natürlich ihr Unglück nicht fassen mochten. Trainer Mario Bail und sein Assistent Taner Binbir schlugen die Hände vors Gesicht, und die Bamberger auf der Bank sanken förmlich in sich zusammen – das war die Höchststrafe. Und das ist auch nachvollziehbar, denn bei frühlingshaften 18 Grad hatte die DJK Bamberg zweifelsohne den besseren Beginn, während die Amberger sich redlich mühten. Die Schützlinge von Trainer Lutz Ernemann hatten in dessen ersten Heimspiel ihre Probleme mit dem Spiel der Bamberger, die mit Johannes Jessen, Pascal Niersberger, Nicolas Esparza und Simon Schmoll eine sichere Defensive aufboten.

Den Schneid abgekauft?

Das Amberger Spiel war vorne zu sehr auf Sven Seitz zugeschnitten. Der wurde in der ersten Viertelstunde zweimal ziemlich hart (6./10) genommen – den Schneid abkaufen, nennt man das wohl. Die DJK überbrückte das Mittelfeld schnell und hatte mit Markus Fischer sowie Christos Makrigiannis wendige Angreifer. Insgesamt litt die Begegnung jedoch unter zahlreichen kleineren und größeren Mätzchen und Spielunterbrechungen. Wenn man so will: Der FC Amberg kam mit seinem technischen Spiel nicht zur Wirkung.

So war es Keeper Matthias Götz, der zunächst mal nach einem riskanten Rückpass Kopf und Kragen zu riskieren hatte, dann nach einem Direktschuss von Fischer (10.) klären musste und nach einer Kopfball-Kerze von Ceesay (14.) auf dem Posten war. In der 17. Minute fiel schließlich das bis dahin nicht unverdiente Führungstor für die Gäste: Eine Hereingabe fast von der rechten Eckfahne war lange unterwegs, Daniel Geissler ließ sie einfach passieren und Daniel Schäffler hatte alle Zeit der Welt, mit einem platzierten Kopfball die Führung für Bamberg zu erzielen. Und beim FC Amberg? Da ging im Strafraum beinahe nichts, da waren die Ansätze da, aber nicht die Vollendung. Kevin Kühnlein, Michael Dietl und Marco Wiedmann versuchten es aus der Distanz – nur drüber oder daneben. Nur einmal (30.) konnte sich Seitz nach einem schnell vorgetragenen Angriff durchsetzen, Torwart Christoph Trunk konnte aber den Schuss entschärfen. Und zu schwach war auch Christian Knorrs Flachschuss (41.) gegen kämpferisch starke Franken.

DJK-Trainer Mario Bail hat schon gewusst, „dass die Amberger nach Seitenwechsel auf den Ausgleich drängen werden“, musste ja auch sein, denn bisher war das zu wenig. In der Tat war die Mannschaft von Lutz Ernemann vom Wiederanpfiff weg mit dem Vorwärtsgang eingestellt, und nach 60 Sekunden gab’s nach Seitz-Flanke einen Kopfball von Christian Knorr neben den rechten Pfosten. Nach 120 Sekunden gab es die erste Ecke für den FC Amberg und in der 48. Minute einen idealen Pass von Michael Dietl auf Christian Knorr. Der zog auf der linken Seite davon und vollendete flach ins rechte Eck. Das erste Tor des Jahres war erzielt und Trainer Lutz Ernemann hat nach Schluss der Partie seiner Mannschaft bestätigt, „mehr getan zu haben als vorher, mutiger gespielt und mehr investiert“ zu haben.


Gefährlicher Freistoß

Das war dann auch in der Tat so, die DJK Bamberg war zwar immer aktiv, richtig gefährlich aber nur einmal: In der 62. Minute hätte ein Freistoß aus 18 Metern von Markus Fischer an der Amberger Drei-Mann-Mauer um ein Haar den Weg ins Tor gefunden, doch Keeper Matthias Götz tauchte ins bedrohte linke Eck. Riesenaufregung bemächtigte sich dann der Amberger Gemüter, die in der 70. Minute ein Foul an Sven Seitz mit Elfmeter geahndet gesehen hätten. Und tatsächlich hätte niemand etwas dagegen sagen können. Nicht zuletzt hatte Michael Busch (75.) dann den Ausgleich auf dem Fuß, vergab aber zu hektisch und so trieb die Begegnung einem schon nicht mehr geglaubten Sieg in der Nachspielzeit entgegen.
Aufrufe: 05.3.2017, 17:21 Uhr
Klaus HöglAutor