Langen vs. Lengerich: Ein Spitzenspiel der etwas anderen Art

Der Zweite der Tabelle empfängt den Dritten. Das klingt wie Spitzenspiel. Und wie klingt 41 Punkte gegen 31 Punkte? Es könnte auch das Duell des Fünften gegen den Zehnten sein. Am Sonntag (15 Uhr) ist es aber das Spiel zwischen dem SV Langen und dem SV Lengerich. "Wir freuen uns auf das Spitzenspiel", ist es für Lengerichs Trainer Markus Koopmann zunächst nebensächlich, dass er mit seiner Truppe schon zehn Punkte hinter Langen und den Aufstiegsplätzen liegt. "Wir schielen sowieso nicht nach ganz oben." Dennoch brennt seine Truppe auf den Vergleich mit einem der beiden heißen Aufstiegskandidaten. "Wir können völlig befreit aufspielen, der Druck liegt bei Langen", sagt Koopmann, "mal gucken was bei einem Zehn-Punkte-Unterschied noch so passiert. Wir wollen auf keinen Fall nur Sparringspartner sein."

Haren und Geeste im Kellerduell

In diese Rolle schlüpfte schon ungewollt die DJK Geeste am letzten Sonntag bei der 0:4-Niederlage gegen den SVL. Diese Niederlage dürfte DJK-Coach Guido Berndsen zwar nicht gewollt, aber vielleicht einkalkuliert haben. Ebenso wie er fest heute Abend mit etwas Zählbarem rechnet, wenn ab 19.30 Uhr sein Team beim TuS Haren antritt. Die Schifferstädter sind ein direkter Geester Konkurrent im Tabellenkeller und haben nur drei Punkte weniger aufzuweisen; allerdings auch zwei Spiele weniger absolviert, da beide Partien der Vehring-Elf bisher abgesagt wurden.

Auch der TuS Aschendorf durfte in 2017 noch nicht um Punkte spielen. Am Sonntag (15 Uhr) bei Mitaufsteiger Voran Brögbern soll es für die Robin-Elf endlich losgehen. Es ist ein sehr ungleiches Duell der beiden Liga-Neulinge. Während Aschendorf nach astreiner Hinrunde Spitzenluft schnuppert, kauert Brögbern im Tabellenkeller auf dem vorletzten Platz. Zuletzt kassierte Voran eine 0:6-Klatsche beim VfL Emslage. "Jetzt kommt die nächste schwere Aufgabe", sieht Brögberns Trainer Klaus Lammers die Gäste als klaren Favoriten. "Wir wollen aber gerade zuhause auf jeden Fall punkten, um den Kontakt zum Relegationsplatz und den Nicht-Abstiegsplätzen nicht abreißen zu lassen", macht Lammers klar. Beim Kampf um den Klassenerhalt erstmal nicht mehr weiterhelfen kann Marvin Roß. Der Abwehrmann, der bisher keine einzige Partie in dieser Saison verpasst hat, zog sich gegen Emslage einen Bänderriss zu und fällt mindestens sechs Wochen aus.

„Keine Ahnung, was mich erwartet“

Mit Verletzungen kennt sich der VfL Emslage bestens aus. In den beiden Spielen nach der Winterpause musste Trainer Tim Schmidt-Weichmann mehrere Stammkräfte verletzungsbedingt rausnehmen. Dementsprechend fehlen werden ihm einige Akteure am Sonntag (15 Uhr) beim Derby in Dalum. SVD-Trainer Maik Herrmann plagt sich neben Personalproblemen derzeit mit ganz anderen Sachen rum. "Ich habe keine Ahnung, was mich gegen Emslage von meinen Jungs erwartet", kritisiert Herrmann die Einstellung seiner Truppe am letzten Sonntag. "Wir haben in Herzlake eine richtig schlechte zweite Halbzeit gespielt", war der Coach im Anschluss auch von der Trainingsbeteiligung unter der Woche enttäuscht. "Das ist die falsche Einstellung", moniert Herrmann und nimmt seine Jungs in die Pflicht. "Sie können mich nur positiv überraschen."

Ähnliche Dinge prangert auch Christian Freese an, Coach bei Herrmanns Heimatverein SG Freren. "Es müssen sich einige Dinge ändern", fordert Freese vor dem Heimspiel gegen Werlte (So., 15 Uhr), das erste von dreien in Folge. "Wir haben in Emmeln letzte Woche nicht verloren, weil wir schlechter waren, sondern weil die Einstellung fehlte", ist es für Freese daher an der Zeit, schnell zurück in die Spur zu finden. "Wir wollen ja nicht jeden in der Tabelle vorbeilassen."

Derzeit alle hinter sich in der Liga hat der VfL Herzlake, der heute (20 Uhr) Alemannia Salzbergen zu Gast hat. "Wir sind nicht unter Zugzwang", reist SVA-Trainer Friedhelm Schüring ganz entspannt ins Hasetalstadion. Auch mit dem Wissen, die letzten drei Spiele gegen den VfL nicht verloren zu haben. "Wenn wir wieder so ein Ergebnis erzielen, bin ich auf jeden Fall zufrieden."

Ein ähnliches Ergebnis wie in der Vorwoche peilt Heinz Stienken an, der mit BW Lorup Salzbergen besiegte und am Sonntag (15 Uhr) beim Schlusslicht Union Meppen zu Gast ist. "Jetzt wollen wir nachlegen", lautet die einfache Devise vom Loruper Übungsleiter.

Wiedersehen in Schwefingen

Ragne da Paixao wird am Sonntag wohl die eine oder andere Hand mehr schütteln müssen. Er kehrt als Trainer von Eintracht Emmeln zurück nach Schwefingen. Ein Wiedersehen mit alten Bekannten, das für 90 Minuten zur Nebensache wird.

Denn das Spiel zwischen Schwefingen und Emmeln ist ein wahres Kellerduell. Beide Teams liegen in der Tabelle punktgleich nur einen Zähler vor den Abstiegsplätzen, wobei Schwefingen ein Spiel weniger hat. "Wir müssen diese Situation nun annehmen, wie sie ist", sagt SFS-Trainer Thomas Janning, seit Sommer Nachfolger von da Paixao auf der SFS-Trainerbank. Für Janning ist es primär wichtig, gut in die Rückserie zu starten. "Wir wollen uns schnellstmöglich von den Abstiegsplätzen entfernen."

Die Umstände der Partie kann Janning aber auch nicht außer Acht lassen: "Das ist für uns alle ein besonderes Spiel." Da Paixao war in Schwefingen bis Ende 2015 fünf Jahre als Trainer und vorher als Spieler aktiv. Nach seinem Abgang in Schwefingen folgten ihm Metush Ibra, Claud Buitys und Enrico Feletti Richtung Emmeln und stehen ihren alten Kollegen nun ebenfalls gegenüber. "Wir kennen die Jungs gut", sagt Janning. Sein Gegenüber da Paixao kennt schon den Erfolg als Emmeln-Trainer gegen Schwefingen: Nicht aus der 0:6-Hinspielniederlage, aber aus der Vorsaison, als er durch einen Sieg in Schwefingen gegen SFS-Reserve den Kreisliga-Aufstieg perfekt machte. "Ich freue mich einfach auf ein schönes Spiel", lautet da Paixaos kurzer Blick auf die Partie.