2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Philipp Lahm im Interview vor dem Paulaner-Cup. Foto: Grosser
Philipp Lahm im Interview vor dem Paulaner-Cup. Foto: Grosser

Lahm: "Das wird das Spiel ihres Lebens"

Im Interview spricht Philipp Lahm über den besonderen Reiz des Paulaner Cups, Regensburg und die Nationalmannschaft

Verlinkte Inhalte

Nach der 0:2-Pleite in der Champions League vor einer Woche waren alle gespannt, ob Arsenal London den Bayern auch in München Paroli bieten kann. Am Ende stand eine beeindruckende Machtdemonstration des FC Bayern.

Philipp Lahm: Wir wollten konsequent spielen, den Gegner einschnüren. Das hat besser funktioniert. Und wir haben das wichtige 1:0 gemacht. Das war ein sehr wichtiger Schritt in Richtung Achtelfinale. Jetzt wollen wir am besten im vorletzten Spiel alles klar machen und natürlich auch die letzte Partie gewinnen.

Am Samstag wartet in der Liga mit Stuttgart schon die nächste Aufgabe. Was bedeutet Ihnen das Zusammentreffen mit Ihrem alten Verein, bei dem Sie groß raus gekommen sind.

Ich blicke auf eine sehr schöne Zeit zurück beim VfB. Ich bin dort Profi und Nationalspieler geworden. Ich wünsche es dem Verein, dass der Erfolg wieder einkehrt und sie wieder weiter oben stehen. Aber die drei Punkte wollen wir natürlich schon bei uns behalten.

Am Montag geht es dann nach Regensburg. Beim Paulaner Cup treffen Weltstars des FC Bayern auf Hobby-Kicker aus aller Welt. Was bedeutet es für Spieler, die alles erreicht haben, gegen Amateure zu spielen?

Für uns ist es etwas Besonderes, mal gegen Hobbyfußballer anzutreten. Das wichtigste dabei ist aber, dass unsere Gegner Spaß haben. Einmal gegen den FC Bayern, Nationalspieler, Weltmeister zu spielen, das werden sie ihr Leben lang nicht vergessen.

Sie waren dieses Jahr sogar ja schon in Regensburg. Gefällt Ihnen das neue Stadion?

Auch wenn wir damals (1:3 gegen den SSV Jahn Regensburg, d. Red) verloren haben, war es super. Ein schönes Stadion! Schauen wir mal, was Jahn Regensburg in dieser Saison so anstellt. Bis jetzt sieht es ja gut aus – leider, muss ich sagen, als Konkurrent unserer Amateure.

Mit 5:1 haben Sie beim letzten Paulaner Cup gewonnen, 5:1 auch gegen Arsenal London. Sind Sie manchmal überrascht vom Niveau dieser Hobbykicker. Man kann sie ja schlecht mit Ihren Kumpels Özil und Mertesacker vergleichen oder?

Ja, die kann man nur sehr schwer vergleichen (lacht). Aber beim Paulaner Cup sind immer ein paar Spieler dabei, die schnell und technisch versiert sind, die richtig Qualität haben. Das macht das Spiel ja auch für uns interessant. Ein bisschen Gegenwehr brauchen wir natürlich auch. Wenn jedes Spiel 20:0 ausgehen würde, hätten wir auch nicht soviel Spaß.

Kommende Woche ist Länderspielpause. Zehn Jahre waren sie immer mit dabei im Kreise der DFB-Elf. Was macht ein Philipp Lahm jetzt, wenn die anderen Spieler zur Nationalmannschaft reisen? Wie viel Wehmut schwingt da vielleicht sogar ein bisschen mit?

Nächstes Wochenende habe ich frei. Das ist schon mal was Schönes, wenn man zwei bis drei Tage am Stück abschalten kann. Wehmut ist aber nicht dabei, weil ich mich auf meinen Rücktritt vorbereitet habe und auf eine super Länderspiel-Karriere zurückblicken kann.

Bundestrainer Joachim Löw hat in den vergangenen Monaten immer mal wieder betont, dass ein Spieler mit der Klasse eines Philipp Lahm auf den Außenpositionen einfach nicht zu ersetzen ist. Hat Löw nochmal versucht, Sie von einer Rückkehr in die Nationelf zu überzeugen?

Das Lob nehme ich natürlich gerne entgegen. Aber Joachim Löw weiß, wenn ich Entscheidungen treffe, die reiflich überlegt sind, dass es dann auch kein Zurück mehr gibt. Eine Quali auszulassen und dann zurück zu kommen, das macht man einfach auch nicht.

Sie haben kürzlich ihrem Trainer Pep Guardiola als Kapitän des FC Bayern – auch im Namen des Teams – den Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft mitgeteilt. Medienberichten zu Folge steht er jetzt kurz vor der Verlängerung seines Vertrags – und das obwohl die Zeichen ja zuvor eher sogar auf Abschied standen. Haben Sie ihn vielleicht ins Grübeln gebracht?

Noch ist keine Entscheidung gefällt worden, deswegen kann ich da wenig dazu sagen. Es ist für alle Beteiligten mühsam, alle drei, vier Tage immer wieder über das gleiche Thema zu sprechen. Man muss einfach abwarten, für was sich der Trainer entscheidet.

Ihr Vertrag beim deutschen Rekordmeister läuft noch bis 30. Juni 2018. Danach wird Schluss sein, haben Sie bereits angekündigt. Schon Pläne für die Zeit danach?

Bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit. Ich lese und arbeite mich aber schon in ein paar Themen ein. Auf das Ende meiner Karriere will ich mich vorbereiten. Denn es wird ein großer Einschnitt in meinem Leben.

Aufrufe: 06.11.2015, 07:30 Uhr
Felix KronawitterAutor