2024-04-30T13:48:59.170Z

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SG Treis/Allendorf, Aufsteiger in die Gruppenliga, hinten von links: Betreuer Frank Will, Co-Trainer Kai Otto, Patrick Lück, Dennis Fey, Jascha Reinhardt, Johannes Wilhelm, Christian Hausner, Sascha Kutscher, Matthias Leinweber, Torwarttrainer Holger Fey, Trainer René Dietz. Vorne von links: Daniel von Vulté, Denis Barth, Jan Nachtigall, Artur Schwabauer, Niklas Hettche, Marino Kontraxis, Thomas D
SG Treis/Allendorf, Aufsteiger in die Gruppenliga, hinten von links: Betreuer Frank Will, Co-Trainer Kai Otto, Patrick Lück, Dennis Fey, Jascha Reinhardt, Johannes Wilhelm, Christian Hausner, Sascha Kutscher, Matthias Leinweber, Torwarttrainer Holger Fey, Trainer René Dietz. Vorne von links: Daniel von Vulté, Denis Barth, Jan Nachtigall, Artur Schwabauer, Niklas Hettche, Marino Kontraxis, Thomas D

Kurswechsel führt auf Erfolgskurs

RELEGATION KOL GI SÜD: +++ SG Treis/Allendorf steigt im dritten Anlauf in Gruppenliga auf +++

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GIESSEN. Als Fan der SG Treis/Allendorf hatte man es nicht leicht. Vor drei Jahren verhinderte ein Abzug von 24 Punkten die Aufstiegs-Relegation zur Gruppenliga. Letztes Jahr scheiterte die Elf von René Dietz in einem Herzschlagfinale. Aller guten Dinge sind aber auch in Treis und Allendorf drei. Über die Extrarunde der Relegation machte die SG mit zwei Siegen gegen Rot-Weiß Wetzlar (2:1) und Biedenkopf (3:2) den ersehnten Aufstieg in die Gruppenliga perfekt. Dieser stand schon nach dem Sieg über Wetzlar am vergangenen Samstag fest. Was folgte war zunächst eine lange Party-Nacht. Einen Tag später ging es auf einer LKW-Ladefläche durch die eigenen und benachbarten Ortschaften.

Eine schöne Pointe nach einer langen Saison. Denn anfangs sah es nicht nach Aufstieg aus, und es gab einige Widerstände zu überwinden. Unter dem neuen Trainer Jörg Zachariasz lief zu Beginn alles nach Plan. Umso länger die Hinserie dauerte, desto seltener stimmten Spiel und Ergebnis. Fünf Niederlagen, vier Remis und fünf Punkte Rückstand zur Spitze waren zu viel für die Ansprüche der SG. Also entschlossen sich die Verantwortlichen, den alten zum neuen Trainer zu machen und René Dietz zurückzuholen. ,,Die letzte Saison hatte viel Kraft gekostet, und ich brauchte die Pause, die eigentlich noch ein halbes Jahr länger gehen sollte. Aber die Mannschaft lag mir am Herzen. Ich habe sie sechs Jahre lang mitaufgebaut und die Strukturen mitgeschaffen", begründete Dietz seine Entscheidung zur Rückkehr.

Im Gespann mit dem langjährigen sportlichen Leiter Klaus Lotz, der ebenfalls wieder einstieg und dessen Zusammenarbeit mit Dietz von ,,großer und gegenseitiger Wertschätzung" geprägt ist, brachten sie die SG wieder auf Erfolgskurs. Lotz selbst hatte sich zunächst mehr aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen. Seit Dietz' Rückkehr zieht er aber wieder im Hintergrund die Fäden und ,,hält dem Trainer so den Rücken frei".

Voller Tatendrang startete Dietz an alter Wirkungsstätte. ,,Ich habe sofort einiges umgestellt und den Finger in die Wunde gelegt." Das Erreichen der Relegation wurde von Mannschaft und Trainer gleichermaßen als Ziel ausgegeben und wieder Ruhe in den Verein gebracht. ,,Wir haben an den Stärken der Spieler gearbeitet und nicht die Schwächen in den Vordergrund gerückt", sagt Lotz über die Idee dahinter. Die Trainingszeiten wurden variabler gestaltet. Zudem wurde wieder dauerhaft mit der zweiten Mannschaft trainiert. Für Dietz' "akribische Kleinarbeit" (Lotz) war das unerlässlich. Auch im spielerischen und taktischen Bereich schlug Dietz, der in seiner Pause unter anderem in Bochum unter A-Jugendtrainer Dariusz Wosz und in Offenbach hospitierte, einen Kurswechsel ein. Besonders die Balance zwischen Offensive und Defensive war verbesserungswürdig - 39 Gegentore in der Hinrunde waren einfach zu viel. ,,Wir haben uns sukzessive als Team verbessert, die Laufwege abgestimmt und kompakter verteidigt." Außerdem leisteten Dietz und Lotz viel Motivationsarbeit.

,,Es war eine Herkulesaufgabe, bei der ich auch hätte verlieren können." sagt Dietz. Dass dem nicht so war und die Mannschaft unter seiner Regie eine furiose Serie mit zwölf Siegen und vier Unentschieden in 16 Begegnungen einfuhr, verdeutlicht die gewachsene Stärke der Spielgemeinschaft. ,,Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und ist nach den Erfahrungen der letzten Jahre deutlich abgeklärter geworden."

Auch dass die vor der Runde noch von Dietz für die Gruppenliga verpflichteten Jan Nachtigall, Johannes Wilhelm und Thomas Diehl trotz des Nichtaufstiegs blieben und nun zu absoluten Leistungsträgern wurden, beweist den starken Zusammenhalt. Fast alle Akteure kommen aus der Umgebung oder sind Eigengewächse. Ein Weg, der auch in der kommenden Saison fortgesetzt werden soll. Generell gilt das Prinzip der Gleichheit bei der SG. Kein Spieler wird in Bezug auf Prämien bevorzugt behandelt und Dietz selbst will keinen Akteur hervorheben. ,,Ein einzelner Spieler ist ohne seinen Nebenmann nichts wert.", lautet das Credo des Trainers.

Den Verein verlassen nur Sascha Kutscher und Felix Schomber aus beruflichen Gründen. Christian Otterbein, ebenfalls ein ehemaliger Jugendspieler, und Dennis Lotz, stoßen neu hinzu.

Einen wesentlichen Teil des Erfolges machen die Fans der SG aus. 50 bis 80 reisen regelmäßig zu den Auswärtsspielen mit, gut 120 sind es auf dem heimischen Platz im Schnitt. ,,Die Fans sind wirklich unser 12. Mann", freut sich Lotz über den guten Zuspruch. Mit den Zuschauern im Rücken freut sich Lotz auch auf die neue Herausforderung. ,,Wir sind reif für die Gruppenliga und wollen endlich den Lohn unserer Arbeit einfahren." Aus Sicht des Trainers müsse die erfolgsverwöhnte SG lernen, mit Niederlagen umzugehen. ,,Damit uns das gelingt, müssen wir Ruhe bewahren und so früh wie möglich die 36 bis 39 Punkte zum Klassenerhalt einfahren. Um nichts anderes geht es."



Aufrufe: 012.6.2015, 19:06 Uhr
Tim GeorgAutor