2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
F: Thiemig
F: Thiemig

Krieschow startet erfolgreich in die Brandenburgliga

BSV Guben Nord besiegt den Angstgegner Stahl Brandenburg

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Die Gastgeber vom VfB Hohenleipisch machten die Saisoneröffnung zu einem echten Fußballevent. Das i-Tüpfelchen fehlte ihnen am Ende allerdings, denn der erwartet starke Neuling Krieschow siegte knapp mit Cleverness, Kontertaktik und auch etwas Glück, nutzte drei Fehler der Platzherren eiskalt. Der BSV Guben Nord besiegt derweil kampfstarke und erwartet schwer zu bespielende Brandenburger, nach frühem Rückstand, noch klar mit 3:1.

VfB Hohenleipisch - VfB Krieschow 2:3 (1:1)
Der verdiente Ausgleich der Hohenleipischer wurde ihnen in der Schlusssekunde durch eine Fehlent-scheidung aberkannt, sodass ein fader Beigeschmack bleibt.
Ein stimmungsvolles Eröffnungszeremoniell, bei dem alle Brandenburgligisten, von einheimi-schen Nachwuchskickern in den Trikots der 16 Vereine repräsentiert, symbolisch einmarschier-ten und kurz vorgestellt wurden, bildete den Auftakt im Landesfußball 2015/16. FLB-Präsident Siegfried Kirschen höchstpersönlich eröffnete die neue Saison in Anwesenheit einiger Ehrengäs-te, Sponsoren und Vertretern des Fußballkreises und wünschte natürlich beiden Kontrahenten für die folgenden neunzig Minuten Glück und Erfolg. Beinahe hätte das auch zugetroffen, denn mit einem 3:3-Unentschieden wären am Ende beide Seiten zufrieden gewesen und es hätte dem Ver-lauf der Partie auch entsprochen. Hätte, wenn nicht die, wie der Videomitschnitt klar zeigt, fälschlicherweise gehobene Abseitsfahne in der Nachspielzeit den Treffer von Paul Werner an-nullierte.
Die insgesamt recht schnelle Partie begann mit gegenseitigem Abtasten und einem frühen, un-freiwilligen Wechsel bei den Gastgebern, weil Freigang vom Platz musste. Dass die Krieschower dabei zunächst defensiv orientiert auftraten, überraschte nicht, dass sie mit ihrem ersten, sehr schnell und präzise vorgetragenen Konter aber gleich trafen, dann schon. Neuzugang Zittlau er-zielte das erste Krieschower BBL-Tor nach einer Viertelstunde. Mit dem Ausgleich kurz danach stellte Ayata alles wieder auf Null und in der Folge passierte vor den Toren nicht viel. Mißbach für die Gäste und Rink für Hohenleipisch waren in der 45. Minute aussichtsreich, scheiterten aber am Tormann oder durch unpräzisen Abschluss.
Ein Konter war es auch, der die erneute Krieschower Führung brachte. Wieder war es Zittlau nachdem der Angriff über die rechte Seite kam (53.). In das taktische Konzept der Gäste, bei denen Zimmer neben dem Doppeltorschützen der auffälligste Spieler war, passte der Zwischen-stand natürlich perfekt. Zudem spielte der Aufsteiger recht abgeklärt und ließ den Gastgeber ständig anrennen. "Aus unserem hohen Ballbesitz haben wir heute viel zu wenig Chancen erar-beitet." meinte Heim-Coach Henrik Pohlenz anschließend. "Und vielleicht haben wir heute sogar Lehrgeld bezahlt, auch wenn wir das dritte Jahr in der BBL starten, denn bei den Kontern waren wir viel zu offen.", so Pohlenz weiter. Seine Mannschaft mühte sich permanent, zeigte trotz drei-er Rückschläge eine tolle Moral und hatte mit Goßlaus Schuss knapp daneben (58.) und dem Pfostentreffer durch Ayata (75.) nach feiner Einzelleistung etwas Pech. Eine Minute später stell-ten sich die Platzherren im Strafraum dann zu umständlich an und die Chance war auch dahin. Viele davon gab es nicht, obwohl der Gäste-Keeper immer wieder eingreifen musste. Den Platz-besitzern rannte die Zeit davon und Krieschow hielt nicht nur in der ereignisreichen Schlusspha-se stark dagegen, aber mit dem 2:2 durch Seifert fünf Minuten vor Schluss, schien der Hohenlei-pischer Aufwand belohnt - jedoch nur für ein Zeigerumdrehung. Denn vom Anstoß weg ging der Aufsteiger durch den völlig freien Mißbach erneut in Führung. In dem Moment präsentierte sich die Heim-Elf unkonzentriert, inkonsequent und schenkte das Tor praktisch her. "Uns hat heute von Anfang an auch die nötige Aggressivität gefehlt." ergänzte Trainer Pohlenz noch. Und trotz-dem schien Sekunden vor dem Schlusspfiff doch wenigstens noch ein Punkt gesichert. Eine Flanke aus dem Halbfeld verlängerte Ayata im Strafraum auf Paul Werner - klar nicht abseits postiert - der zum vermeintlichen Ausgleich köpfte, während der Krieschower Tormann seinen Abwehrspieler umrannte. Der für die Einheimischen natürlich besonders bittere Ausgang ist wie oben beschrieben bekannt. Die Krieschower feierten im Debüt gleich ihren ersten Dreier und Trainer Holger Fahndrich zeigte sich hoch erfreut. "Gleich wenn einige von uns schon Branden-burgliga gespielt haben, war es für viele Neuland. Und was willst Du mehr? In einem Eröff-nungsspiel, vor vielen Zuschauern gewinnen und ich denke, wir haben insgesamt nicht unver-dient gewonnen und man hat gesehen, dass wir ein paar gute Fußballer haben. Hut ab vor meiner Mannschaft, die einige Konter fußballerisch toll gespielt hat." Ob das im ersten Heimspiel dann auch so funktioniert, wird man sehen. Hohenleipisch richtet den Blick trotz allen Ärgers nach vorn, muss versuchen, kommende Woche in Eisenhüttenstadt die Fehlerquellen abzustellen, um nicht gleich unter Zugzwang zu geraten.

BSV Guben Nord – FC Stahl Brandenburg 3:1 (1:1)
Der BSV begann druckvoll und erarbeitete sich erste Möglichkeiten. So zwang Prüfer den Stahlkeeper, ein Zuspiel direkt nehmend, mit einem Flachschuß zur ersten größeren Parade (8.Minute). Jakob setzte sich links durch, seine Eingabe wurde zu kurz abgewehrt und Waszkowiak semmelte das Leder aus acht Metern am Tor vorbei (14.). Als die BSV-Abwehr bei einem der stets gefährlichen Gästekonter nicht energisch dazwischen ging, kam plötzlich Brandenburgs Günther frei in Schußposition und überwand Loboda mit einem Lupfer. Nach diesem Rückstand erhöhten die Breesener nochmals den Druck, strahlten aber im aufwendigen Vorwärtsgang nur durch Standards Gefahr aus. Mit einigen gut getimten Freistößen, zumeist von Schwittlich getreten und mehreren Eckbällen war die Stahlabwehr nicht auszuhebeln. Ein weiterer Hemmschuh waren die Abstimmungsfehler in den Reihen des BSV, welche den Havelstädtern halfen sich zu sortieren und ihrerseits Konter zu fahren. Der wichtige Ausgleich, kurz vor der Pause, wurde dann über einen schönen Spielzug realisiert. Schack setzte Waszkowiak mit einem Paß aus dem Mittelfeld in Szene, der sich links durchsetzte und in den Strafraum flankte, wo Ullrich einlief und per Kopf verwandelte. Die zweite Hälfte ging der BSV noch etwas zielstrebiger an, mußte aber weiterhin vor Kontern auf der Hut sein. Nach toller Kombination mit Waszkowiak überlupfte Prüfer den Torwart, doch die Abseitsfahne des Linienrichters schnellte nach Oben. Im Abschluß eines Konters, nach BSV-Ecke, traf Günther nur das Außennetz (58.). Breesen wollte den Sieg und Spielertrainer Ullrichs Ansage: „Ihr bekommt noch Eure Bälle“, in der Trinkpause an die Adresse seiner ungeduldigen Angreifer gerichtet, wurde im Schlußgang in die Tat umgesetzt. Nach präzisem Zuspiel Jakobs wiederholte Prüfer seinen Lupfer zum diesmal regulären 2:1. Der BSV blieb am Drücker und auch Wegner bekam seinen geforderten Ball vorgelegt, um mit dem 3:1 den Sack zu zubinden.

Aufrufe: 016.8.2015, 09:39 Uhr
Frank Thiemig/Roland ScheumeisterAutor