Krieschow gewinnt den Landesliga-Meistertitel

Nach einem frühen Doppelpack von Felix Fichtelmann in der 11. und 16. Minute sah es nach einem sicheren Erfolg für die über weite Teile der Saison die Tabelle anführenden Krieschower aus. Doch ein perfekt getretener Freistoß von Unions Patrick Rose sorgte kurz vor der Pause für einen zwischenzeitlichen Dämpfer der Aufstiegseuphorie. Nach der Pause ließ der VfB aber nichts mehr anbrennen und Kevin Karow in der 66. Minute und Fabian Lieschka in der 79. Minute erlösten das Team und die 262 Zuschauer mit ihren Treffern zum 4:1-Endstand.

Trainer Holger Fandrich war nach der zweiten überstandenen Bier- und Wasserdusche stolz auf seine Spieler: "Wenn du mehr als 20 Spiele vorne standest, hast du es am Ende auch verdient. Für die Leute war es natürlich nochmal ein schöner Zweikampf mit Wacker. Jetzt ist es aber umso schöner, dass wir morgen als Sieger ins Flugzeug einsteigen können." In eben jenes Flugzeug, in dem auch das Team vom unterlegenen Verfolger Wacker Ströbitz zur Saisonabschlussfahrt nach Mallorca fliegt. "Ich bin stolz auf die Mannschaft, was sie diese Saison geleistet hat. Nach einer kurzen Phase nach der Winterpause, wo es nicht so lief, haben wir wieder die Kurve bekommen. Wir wussten, dass wir unsere Spiele ziehen müssen und meine einzige Hoffnung war ohnehin Erkner. Wenn Wacker irgendwo Punkte lässt, dann da", sagt Fandrich.

Neben der Meisterfeier wird für den Trainer in Mallorca jetzt das ein oder andere Gespräch auf dem Programm stehen. Fandrich: "Wir haben dieses Jahr absichtlich noch mit kaum einem Spieler gesprochen, weil bis heute nicht klar war, wo es hingeht. Ich hoffe, dass der Stamm bleiben wird. Dazu werden wir uns noch weiter verstärken, zwei Neuzugänge stehen bereits fest." Vom Nachbarverein Kolkwitzer SV wird Torjäger Marten Zittlau ebenso nach Krieschow wechseln wie der 18-jährige Ricky Nsingi vom VfB Cottbus. Dazu soll auch auf der Torhüterposition etwas passieren: "Mit Peter Behnisch hatten wir diese Saison nur einen Keeper. Er hat super durchgezogen und hat sogar noch angeschlagen am Ende gespielt. Auf der Position müssen wir auf jeden Fall etwas machen", so Fandrich. Doch die Suche dürfte nicht einfach werden. "Rund um Cottbus gibt es gute junge Fußballer. Aber viele scheuen leider den Aufwand, den man betreiben muss, um Landesliga oder nächste Saison Brandenburgliga spielen zu können." Ein Fragezeichen steht beim VfB hinter dem Verbleib von Felix Fichtelmann. Er arbeitet inzwischen in Dresden. "Mit ihm haben wir in Mallorca sicher genug Zeit zu reden", sagt der Trainer.

Dass Fandrich auch In der Brandenburgliga weiter auf der Bank sitzen wird, wurde beim Wein bereits beschlossen. "Nach dem Leistungssport habe ich viele Mannschaften schon erlebt. Aber solche positiv fußballverrückten wie Christof Lehmann und Bernd Parnitzke musst du erstmal finden. Für solche Leute lohnt es sich, immer Gas zu geben", so Fandrich.