2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
SVGG Hirschlanden-Schöckingen: Bloß nicht straucheln auf dem Weg nach vorne. Foto: Andreas Gorr
SVGG Hirschlanden-Schöckingen: Bloß nicht straucheln auf dem Weg nach vorne. Foto: Andreas Gorr

Kreisliga B 6: Hirschlandens nächster Versuch

Die SVGG scheiterte in den vergangenen Jahren mehrmals am Ziel Aufstieg. In dieser Saison deutet alles auf einen Zweikampf mit dem TSV Asperg hin

Enosis Leonberg visiert Platz fünf an, das neu gegründete Ditib Hemmingen ist die Unbekannte

Zwei Mannschaften, zwei Trainer, ein Ziel: Die SVGG Hirschlanden-Schöckingen und der TSV Asperg scheiterten in der Vorsaison als Dritter und Vierter am Aufstieg. Nun zählt für beide nur einer der beiden vorderen Plätze. Auch Türk Gücü Möglingen gehörte in der vergangenen Spielzeit zu den Top-Teams. Ob es dieses Mal für ganz oben reicht?

SVGG Hirschlanden-Schöckingen

Eine Minute fehlte der SVGG Hirschlanden-Schöckingen in der Vorsaison, um auf Platz zwei einzulaufen. Durch den Ausgleich in der Nachspielzeit im direkten Duell am drittletzten Spieltag zog der TSV Schwieberdingen II in der Tabelle an der SVGG vorbei und sicherte sich im Endspurt den Relegationsplatz. Auch in den Jahren zuvor ist das Team von Trainer Stephan Güttler mehrfach knapp gescheitert.

In dieser Saison peilt Hirschlanden erneut den Aufstieg an. Ob die Mannschaft die altbekannten Probleme aber ablegen kann, ist fraglich. „Wir müssen präsent sein, wenn es um alles geht. Aber da hat uns zu oft der Wille gefehlt“, moniert Güttler, der unglücklich über das Auftaktprogramm ist: „Ich hätte lieber die harten Brocken am Anfang gehabt. In der Vorsaison hat es uns das Genick gebrochen, dass wir die ersten fünf Spiele gewonnen und dann aus den beiden Partien gegen Spitzenteams nur einen Punkt geholt haben.“

Der Kader wurde vor allem durch ehemalige A-Jugendliche verstärkt, von denen sich der eine oder andere Hoffnungen auf einen Stammplatz machen kann. Es gilt, an das starke Jahr 2016 anzuknüpfen, in dem das Team nur sieben Punkte abgab. „Da konnten wir befreit aufspielen, dann lief es auch“, so Güttler, der wohl noch bis Jahresende auf Leistungsträger Tim Hecker (Kreuzbandriss) verzichten muss. Neben dem TSV Asperg hat Güttler auch Türk Gücü Möglingen und den VfB Tamm II als Kontrahenten im Aufstiegskampf auf der Rechnung.

Enosis Leonberg

Die einzige weitere erste Mannschaft aus dem Altkreis ist Enosis Leonberg. Das Team des neuen Spielertrainers Christos Kachrimanidis muss die Abgänge der Stammspieler Pawlos Rizos (TSV Eltingen) und Theofilos Vasiliadis (TV Pflugfelden) verkraften. In Giannis Anestis (Griechenland) kam dafür eine neue Nummer eins. Die zentrale Achse bilden nun Kapitän Manolo Vacca, die Mittelfeldspieler Georg Bayindir und Georgios Burgantzoglou sowie Angreifer Daniel Kakus. „Für ganz oben wird es nicht reichen, aber wir wollen besser abschneiden als in der Vorsaison. Wir haben eine gute Rückrunde gespielt und wollen diesen Weg weitergehen“, sagt Abteilungsleiter Alexander Krapf.

Im Pokalwettbewerb setzte Enosis ein Ausrufezeichen. Gegen den Bezirksligisten SKV Rutesheim II verlor Leonberg erst im Elfmeterschießen. Da der Kader zum Saisonstart nahezu komplett ist, blickt Kraft dem Auftakt trotz langer Urlaube optimistisch entgegen: „Bei ausländischen Vereinen gehen die Spieler nicht zwei, sondern vier Wochen in den Sommerurlaub. Aber wir sind diesen Kaltstart gewohnt. Dass wir eingespielt sind, geschlossen auftreten und einen neuen Stammtorhüter haben, sollte zu weniger Gegentoren führen. Aufgrund der wenigen Angreifer im Kader müssen wir viel Torgefahr aus dem Mittelfeld entwickeln.“

TSV Korntal II

Der TSV Korntal II griff in der Vorsaison entscheidend ins Aufstiegsrennen ein. Gegen Hirschlanden, Asperg und Möglingen holte der Tabellensechste acht Punkte aus sechs Spielen. Zwischenzeitlich blieb das Team sogar elf Partien in Folge ungeschlagen. Da die erste Mannschaft aber einen großen Umbruch hinter sich hat und einige Spieler aufrückten, sind die Ambitionen gesunken. Das sportliche Kommando hat nun Spielertrainer Jens Mertz, der von Florian Scheuffler übernimmt.

TSV Höfingen II

Einen Platz hinter Korntal landete der TSV Höfingen II. In dieser Spielzeit kann Trainer Mark Schumacher auf einen breiten Kader zurückgreifen, in der Vorbereitung hatte er durchgehend mehr als 15 Spieler im Training. Das spiegelte sich auch in den Ergebnissen wieder. Unter anderem verpasste das Team im Pokal nur knapp die Revanche gegen den Bezirksligisten SV Perouse (Niederlage im Elfmeterschießen), der der ersten Mannschaft in der Vorsaison die sicher geglaubte Meisterschaft am letzten Spieltag noch aus der Hand riss.

In Mario Konz oder Dominik Kimmich gehören nun Spieler aus jener Ersten fest zum Kader. Dennoch formuliert Trainer Mark Schumacher ein bescheidenes Saisonziel: „Wir wollen im oberen Mittelfeld landen. Wenn es ab November kalt wird und wir auf den Hartplatz müssen, habe ich merklich weniger Spieler im Training. Das ist immer eine schwierige Phase.“

Ditib Hemmingen

Die große Unbekannte der Liga ist Ditib Hemmingen, das in seine erste Saison geht. Der Verein ging aus der türkisch-islamischen Union der Anstalt für Religion hervor und bekam nach einer Änderung der Vereinsatzung vor sechs Wochen grünes Licht vom Verband. Der Kader besteht bislang ausschließlich aus Türken, die in ihren bisherigen deutschen Klubs nicht Fuß gefasst oder jahrelang nicht mehr im Verein gespielt haben. Trainiert und gespielt wird auf dem Sportgelände der GSV Hemmingen. Für Trainer Attila Cevirgen, der bereits einige Vereine im Bezirk trainierte, spielt der soziale Aspekt eine große Rolle: „Bei uns ist jeder willkommen, wir haben auch Flüchtlinge im Training. Wir sehen uns als Multi-Kulti-Gruppe. Es ist kein einfaches, aber ein interessantes Projekt.“

Der TSV Heimerdingen III wird sich wohl erneut im Mittelfeld wiederfinden. Für die GSV Hemmingen II geht es darum, mehr Punkte als die fünf in der Vorsaison zu holen.

Aufrufe: 04.9.2016, 12:30 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Luca KrausAutor