2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die SG Sonnenhof Großaspach kooperiert mit dem HC Oppenweiler/Backnang. F: Turian
Die SG Sonnenhof Großaspach kooperiert mit dem HC Oppenweiler/Backnang. F: Turian

Kooperation der SG Sonnenhof Großaspach

Fußball-Drittligist lebt die Zusammenarbeit mit dem Handball-Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang

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Auf dem Papier sind Kooperationen mit einem Federstrich vereinbart. Sinn machen aber nur solche, die auch mit Leben erfüllt werden. In vielfältiger Weise tun dies Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang und Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach, wenngleich auch oft im Verborgenen. „Der regelmäßige Austausch ist das Wichtigste“, betonen die Funktionäre beider Vereine.

Die Runde, die sich alle vier bis sechs Wochen trifft, ist mit jeweils drei Vertretern beider Parteien paritätisch besetzt. Für die Fußballer aus dem Fautenhau hocken die für den Sport- und den Medienbereich zuständigen Präsidiumsmitglieder Michael Ferber und Philipp Mergenthaler und der Geschäftsführer Thomas Deters am Tisch. Die Ballwerfer aus dem Murrtal entsenden mit Markus Mandlik und Rainer Siegler die Geschäftsführer der HCOB Handball GmbH sowie das Vorstandsmitglied Alexander Hornauer. Für Deters sind schon alleine diese Treffen „Gold wert, weil wir einen Einblick in eine andere Sportart bekommen“. Von einem „Wissenstransfer“ in verschiedenen Bereichen spricht Mandlik.

Sinnvolle Verzahnung

Diskutiert werden die Erfahrungen mit Vereinsstrukturen, wirtschaftliche Aspekte oder die sinnvolle Verzahnung von Ehren- und Hauptamt. Für den HCOB sei es unter anderem „interessant, zu erfahren, welche Vorgaben der DFB seinen Vereinen macht und der DHB bislang nicht“, sagt Mandlik. Den Handballern werden damit Einblicke gewährt, mit denen sie derzeit noch nichts zu tun haben, die aber irgendwann auch auf sie zukommen könnten. Keine Überraschung ist, dass auch über die Infrastruktur geredet wird. In Aspach steht zwar ein 10 000-Zuschauer-Stadion, weitere Trainingsmöglichkeiten, die auch für das geplante Nachwuchsleistungszentrum benötigt werden, sind aber ein offener Punkt. Die Handballer haben zwar zwei Hallen, doch in Backnang wie auch in Oppenweiler ist die Zuschauerkapazität derzeit begrenzt. „Wir wollen die Rolle als Aushängeschilder in der Region weiter stärken“, kündigen Mandlik und Deters unisono an.

Gegenseitige Besuche

Bei Gesprächen zwischen den Funktionären beider Seiten bleibt es aber nicht. Auch die Trainer wollen beim jeweiligen Kollegen vorbeischauen, um sich die eine oder Anregung für ihre Arbeit zu holen. Persönlich kennengelernt haben sich SG-Coach Oliver Zapel und Matthias Heineke bereits, beim ersten gemeinsamen Partnertreffen der Kooperationsvereine im Foyer der Volksbank Backnang trafen sie kürzlich bei einer Talkrunde aufeinander. „Wir waren in der Vorrunde schon bei einem SG-Heimspiel und hoffen, dass wir bald wieder die Zeit dafür finden“, verriet der HCOB-Trainer. Zapel erzählte seinerseits vom Besuch eines Handballspiels mit seiner Familie, „wir waren begeistert von der Atmosphäre“. Auch die Spieler sind häufig bei Partien des befreundeten Klubs anzutreffen, die Keeper sind sogar schon einen Schritt weiter. Aspachs Schlussmann Kevin Broll absolvierte eine Trainingseinheit beim HCOB, „das sah nach einem Handballtorwart aus“, lobt Heineke. Umgekehrt will Sven Grathwohl in Kürze bei der SG reinschnuppern, im Fautenhau kennt sich der Keeper ohnehin gut aus. Er bekam einen Job als Hospitality-Bereichsleiter der Firma afm consulting von Andreas Ferber und ist unter anderem bei Heimspielen und Konzerten in der Mechatronik-Arena im Einsatz. „Auch das ist eine Form unserer Kooperation“, unterstreicht Deters.

Einlaufkinder bei der SG

Weitere Aktionen, die in der eineinhalb Jahre währenden Kooperation stattfanden, waren eine Players Night mit den beiden Mannschaften im Hotel Sonnenhof, „das ja auch ein gemeinsamer Sponsor ist“, erklärt Deters, oder einige Punkte im Zusammenhang mit der SG-Saisoneröffnung 2016 gegen den VfB Stuttgart. Damals gab es als Pausenfüller einen Elfmeter-Wettbewerb, bei dem die Handball-Funktionäre aufs Tor schossen und die Fußballkollegen warfen. „HCOB-Jugendliche sind bei dieser Partie und bei anderen SG-Heimspielen mit den Spielern eingelaufen“, nennt Deters noch einen Aspekt, der dem Nachwuchs Freude machte. Einlaufkinder gibt’s beim Handball nicht, doch die jungen Kicker schauten sich trotzdem ein Spiel an.

Ideen gehen nicht aus

Auch Präsidiums-, Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind immer wieder bei den Duellen des Kooperationsklubs anzutreffen. Das Interesse ist nicht verordnet, sondern gewachsen und teils schon viel älter als die offizielle Verbindung. Auch Zuschauer, die da wie dort die Daumen drücken, sind keine Rarität, zumal die Vereine in ihren Stadion- und Hallenheften und den sozialen Medien gegenseitig für ihre Partien werben. Kein Wunder, dass die Zusammenarbeit noch vertieft werden soll. Weitere Partnertreffen wie jenes in der Volksbank, bei dem Andy Biesinger vom WLSB über zukünftige Herausforderungen für Vereine, über Trends und Perspektiven sprach, sollen über die Bühne gehen. Für ausgewählte Begegnungen, bei denen die Hallenkapazität der Handballer nicht hoffnungslos ausgeschöpft ist, könnte es mal eine gemeinsame Ticketaktion mit den Fußballern geben. „Auch ein gemeinsames Saison-Opening ist eine denkbare Geschichte“, sagt Markus Mandlik. Dem regelmäßig tagenden Sextett, das die Kooperation mit Leben erfüllen soll, scheinen die Ideen noch lange nicht auszugehen.

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Aufrufe: 016.3.2017, 08:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Steffen GrünAutor