2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Lokalrivalen mit unterschiedlicher Perspektive: die KFabio leutenecker wird in der Startformation stehen. Foto: Baumann
Lokalrivalen mit unterschiedlicher Perspektive: die KFabio leutenecker wird in der Startformation stehen. Foto: Baumann

Konfliktpotenzial bei den Kickers

Schlussspurt in der dritten Liga

Verlinkte Inhalte

Die Saison nähert sich dem Ende, drei Spieltage stehen noch aus. Während bei den Stuttgarter Kickers Sportdirektor Michael Zeyer den Aufstieg schon abgeschrieben hat, gibt Trainer Horst Steffen noch nicht auf: ,,Lasst es uns probieren!"

Harmonie sieht anders aus als zurzeit bei den Stuttgarter Kickers. In Anbetracht von inzwischen sechs Punkten Rückstand selbst auf den Relegationsrang in der dritten Fußballliga hatte der Sportdirektor Michael Zeyer am Donnerstag via ,,Kicker" verkündet: ,,Das Thema Aufstieg habe ich abgehakt." Und was sagte der Trainer am gleichen Tag in der wöchentlichen Presserunde? ,,Ich nicht", betonte Horst Steffen und fügte schelmisch hinzu: ,,Manchmal sind wir eben auch unterschiedlicher Meinung." Und das nicht nur in dieser Frage.

Steffen verwundert über Zeyer

Nächstes Beispiel gefällig? Am vergangenen Samstag, noch unter dem Eindruck der unglücklichen 3:4-Heimniederlage gegen Dynamo Dresden, war Zeyer aufgebracht: ,,Bei einigen Spielern fehlt mir einfach die Gier nach dem Erfolg, die wollen gar nicht aufsteigen." Auch fünf Tage danach rief das beim Coach eher Verwunderung hervor: ,,Ich kann die Aussagen nicht ganz nachvollziehen, ich konnte der Mannschaft die Gier jedenfalls nicht absprechen." Allenfalls das nötige Abwehrverhalten, was zu den Gegentoren führte.

Dabei wollte Steffen in der Schlussphase bewusst nicht auf ein defensiveres 4-4-1 umstellen, auch wenn das vielleicht die bessere Entscheidung gewesen wäre. Andererseits war die Mannschaft einfach gut drauf, nachdem sie in Unterzahl zwei Tore aufgeholt hatte; das gibt's ja auch nicht alle Tage. Und überhaupt: ,,Ich muss die Ruhe bewahren und die Mannschaft wieder aufs nächste Spiel einstellen."

Das ist am Samstag (14 Uhr) bei Preußen Münster, das den Kickers als Tabellennachbar im Kampf um den wichtigen Platz vier (der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt) im Nacken sitzt. Der Präsident Rainer Lorz verdeutlicht nochmals den Stellenwert: ,,Wir haben den Aufstieg noch nicht komplett abgeschrieben, aber der DFB-Pokal war und ist auf jeden Fall ein Saisonziel." Allein wegen der 140 000 Euro Startgeld. ,,Und der Verein ist dann auch bundesweit vertreten." Steffen sagt also: ,,Lasst es uns probieren!" Auch das Rennen um den Aufstieg. ,,Es hat im Fußball schon die verrücktesten Situationen gegeben", sagt der Trainer - auch bei den Kickers. Vor zwei Jahren waren sie im Abstiegskampf fast abgeschlagen und holten aus den letzten sechs Spielen noch 13 Punkte. ,,Damals war es auch nicht sehr aussichtsreich."

Braun vor Comeback

Im Vergleich dazu ist die Situation jetzt aber zumindest deutlich entspannter. Zumal sich auf der Personalseite das Comeback von Sandrino Braun nach einem Muskelfaserriss abzeichnet, vielleicht schon für die Startformation. ,,Es sieht gut aus, wir werden nach dem Abschlusstraining nochmals sehen, wie er sich fühlt", sagt Steffen. „Er ist wieder voll belastbar“. Dieses Mal geht es bereits am Freitag früh in Richtung Westen, wo die Mannschaft in der Sportschule Kaiserau Quartier beziehen und auch trainieren wird. Für den drei Spiele lang gesperrten Fabian Baumgärtel wird Fabian Gerster nach links und Fabio Leutenecker wieder in die Mannschaft rücken. Kein Stühlerücken gibt es zwischen den Pfosten: Mark Redl bleibt im Tor.

Aufrufe: 08.5.2015, 14:00 Uhr
Stuttgarter Nachrichten / Joachim KlumppAutor