2024-05-02T16:12:49.858Z

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KOL GELNHAUSEN: Der Sechskampf!

KOL GELNHAUSEN: +++ Ein halbes Dutzend Kreisoberligisten hat noch Aufstiegschancen +++ Rothenbergens schärfster Konkurrent: "Der innere Schweinehund" +++

GELNHAUSEN - Gelnhausen. Selten war der Meister- und Aufstiegskampf in der Kreisoberliga Gelnhausen so spannend wie in dieser Saison. Gleich sechs Teams können sich noch berechtigte Hoffnungen auf Platz eins oder Relegationsrang zwei machen. Die besten Karten im Meisterrennen hat Germania Rothenbergen, aber dahinter lauern gleich fünf Teams auf Ausrutscher der direkten Konkurrenten. Das Gelnhäuser Tageblatt, ein Standbein von FuPa Mittelhessen, hat sich bei allen Aufstiegsanwärtern umgehört.
Germania Rothenbergen

In Rothenbergen gibt man sich – obwohl es in den vergangenen beiden Top-Spielen keinen Sieg gab (0:4 in Mittel-Gründau, 0:0 in Bernbach) – selbstbewusst. „Unser schärfster Konkurrent ist unserer innerer Schweinehund“, so Trainer Frank Illing. Er glaubt zwar nach wie vor daran, dass bis zum Tabellensechsten SV Pfaffenhausen noch alle im Rennen um die aufstiegsrelevanten Plätze sind, gibt aber auch zu bedenken: „Ab Platz vier hat keiner mehr eine Chance, wenn die Top-Drei nicht patzen.“

Dass es zuletzt keinen Sieg gegen die Mitkonkurrenten gab, lässt Illing kalt: „Mittel-Gründau und Bernbach haben am obersten Level gegen uns gespielt. In Mittel-Gründau waren wir schwach und haben entsprechend hoch verloren, in Bernbach waren wir schon besser. Ich glaube nicht, dass Bernbach mit seinem relativ kleinen Kader konstant bis zum Saisonende läuferisch jedes Spiel so intensiv angehen kann wie gegen uns. Und ich weiß, dass wir noch reichlich Luft nach oben haben.“ Daher rechnet Illing vor: „Wir brauchen noch 19 von 24 möglichen Punkten, dann sind wir Meister.“

SV Bernbach

„Rothenbergen hat momentan die besseren Karten. Sie haben uns mit dem 0:0 am Sonntag auf Distanz gehalten, haben noch ein Nachholspiel als Joker in der Hinterhand und den direkten Vergleich gegen uns gewonnen“, lässt Bernbachs Coach Daniel Wohlfahrt keinen Zweifel aufkommen, wen er für den Titelfavoriten Nummer eins hält. Mit seinem SV Bernbach will der in der Winterpause „heimgekehrte“ Bernbacher dennoch bis zum Ende ganz oben mitspielen, weiter Gas geben. „Wir spielen noch gegen Flörsbachtal und am letzten Spieltag gegen Mittel-Gründau, wir haben Platz zwei immerhin selbst in der Hand“, so Wohlfahrt weiter.

Allerdings hat er einigen Respekt vor der Konkurrenz. „Oberndorf hat, trotz der Niederlage gegen Kassel, eine Super-Serie hingelegt. Mittel-Gründau habe ich gegen Rothenbergen gesehen, die sind sehr stark und dann darf man Flörsbachtal nicht vergessen. Die hatten einige – da sie nur auf die aktuelle Tabelle schauen – gar nicht so auf dem Schirm. Aber auch sie sind ein ganz heißer Kandidat“, so der SVB-Coach, der seinen Vertrag unlängst bis 2016 verlängert hat und derzeit am Team für die neue Saison bastelt. Tendenz: Die Mannschaft bleibt wohl zusammen. Die Bernbacher Marschroute: Am Sonntag gegen Meerholz gewinnen und schauen, wie die Konkurrenz sich gegenseitig die Punkte abgenommen hat.

SG Flörsbachtal

„Es ist alles wirklich sehr eng an der Tabellenspitze. Gewinnst du, bist du plötzlich ganz vorne, verlierst du, wirst du durchgereicht“, fasst Flörsbachtals Spielertrainer Davide Gargano die kuriose Tabellenspitze zusammen. Die Spessartkicker schielen selbst schon noch zumindest auf Rang zwei, gleichzeitig betont der Italiener aber, dass sein Team noch einige harte Brocken aus dem Weg zu räumen hat. „Wir haben das schwerste Restprogramm der Konkurrenten. Jetzt in Mittel-Gründau, dann kommt Bernbach, dann müssen wir noch nach Pfaffenhausen, nach Breitenborn, die um jeden Punkt gegen den Abstieg kämpfen, und auch noch nach Kassel. Jeder Spieltag ist ein kleines Finale!“ Druck empfindet Gargano im Saisonendspurt nicht: „Das Gute ist, dass wir nicht aufsteigen müssen. Klar, wenn wir es schaffen, nehmen wir es gerne mit, aber wir haben null Druck, wir haben unsere Saisonziele bereits erreicht.“

SKG Mittel-Gründau

Für Mittel-Gründaus Spielertrainer Lars Kuhn ist sein Ex-Club Rothenbergen der Favorit auf die Meisterschaft, auch wenn die Germania „zuletzt in der entscheidenden Phase etwas schwächelte, aber mit uns und Bernbach hatten sie auch starke Gegner“, so Kuhn. Beste Chancen auf Relegationsplatz zwei hätten Bernbach und Flörsbachtal. „Bernbach hat momentan alle Mann an Bord, aber wer weiß, wie lange. Sie haben ja nur einen 13-Mann-Kader“, hält Kuhn die Personaldecke der Freigerichter für etwas zu dünn. „Flörsbachtal ist überraschend gut, das ist eher eine Kämpfertruppe, die sich richtig reinbeißen kann. Wer weiß, vielleicht sind sie am Ende der lachende Dritte“, vermutet Kuhn.

Für sein eigenes Teams ist deswegen das nächste Spiel daheim gegen Flörsbachtal auch entscheidend. „Entweder sie enteilen, oder wir schaffen den Anschluss“. Dennoch sieht er die SKG nicht auf einem den ersten beiden Plätze. „Dass wir am Ende oben stehen, da müsste schon viel passieren. Wir müssten alle Spiele gewinnen“, rechnet Kuhn. Ähnlich schätzt der Spielertrainer die Chancen von Oberndorf und Pfaffenhausen ein. „Oberndorf hat sich mit einer Serie nach oben geschlichen, auf Platz eins oder zwei sehe sich sie aber nicht, genauso wenig wie Pfaffenhausen, das zwar zu Recht da oben steht, guten Fußball spielt, und deswegen auch zweimal gegen uns gewonnen hat. Aber für sie wird es genau so schwer wie für uns und Oberndorf“. Spannend bleibt es für Kuhn bis zum Schluss, auch, weil Mittel-Gründau am letzten Spieltag in Bernbach spielt.

VfB Oberndorf

Beim VfB Oberndorf ist Ernüchterung eingekehrt: Nach einer Super-Serie – die letzte Niederlage datierte vom 3. Oktober 2014 – hatten die Schützlinge von Trainer Dennis Rieth sich wieder ganz nach oben rangekämpft, waren bis zum Sonntag die beste Rückrundenmannschaft, doch dann kam die bittere Heimniederlage gegen Kassel. „Bis zum letzten Sonntag hätte ich gesagt, wir sind der große Favorit auf Platz zwei. Denn wir waren super drauf, aber dann kam das Kassel-Spiel“, hat Oberndorfs Spielausschussvorsitzender Paul Sachs den jüngsten Dämpfer immer noch nicht so recht verdaut. „Wir haben sechs hundertprozentige Chancen vergeben, die Niederlage war total überflüssig. Und das ist uns in dieser Saison schon das zweite Mal gegen Kassel passiert, war auch im Hinspiel so. Das war ganz bitter“, so der Routinier.

Ansonsten lobt er sein Team in höchsten Tönen („das war ganz stark, was wir auch in Bernbach gezeigt haben“), glaubt jetzt aber nicht mehr, dass es zu Platz zwei reichen wird. „Fünf Punkte Rückstand auf gleich drei Mannschaften – das ist zu viel“, ist Sachs überzeugt. Dabei hatten sie beim VfB schon wieder auf ein „Endspiel“ im Rabengrund spekuliert: Im Vorjahr kam es am vorletzten Spieltag zum „Showdown“ gegen den späteren Meister Höchst. Im Mai kommt Spitzenreiter Rothenbergen am vorletzten Spieltag nach Oberndorf.

So tippt Sachs jetzt: „Meister wird Rothenbergen, sie haben die kompakteste Mannschaft, und Zweiter Flörsbachtal.“

SV Pfaffenhausen

„Wir wollen die Liga spannend halten“, verspricht Roberto Manega, Spielertrainer des SV Pfaffenhausen, dem Tabellenführer Rothenbergen am Sonntag einen heißen Tanz im Jossgrund. Trotz der besten Ausgangslage im Ligaendspurt hebt Manega allerdings nicht die Germania auf das Favoritenschild im Kampf um Platz eins und damit die Meisterschaft. „Ich gehe davon aus, dass Flörsbachtal es packt!“, setzt Manega auf den Nachbarn. „Sie haben vorne zwei, drei starke Akteure und in der Abwehr einige robuste Spieler, die den Gegnern auch den Schneid abkaufen können.“

Dass sein SVP oben angreifen kann, damit rechnet Manega nicht mehr. „Wir haben zu viele Punkte liegen gelassen und sind schlecht aus der Winterpause gekommen. Jetzt haben wir uns wieder rangekämpft, aber ich sehe uns selbst im Kampf um Platz vier. Wir würden den Platz aus dem Vorjahr gerne bestätigen“, so Manega abschließend

Aufrufe: 015.4.2015, 16:45 Uhr
Gelnhäuser TageblattAutor