2024-05-24T11:28:31.627Z

Pokal
Ein rassiges Pokal-Derby lieferten sich Groß Kölzig (Marcus Billeb rechts und Philipp Kanter links) sowie Lausitz Forst (Andre Pielenz) - mit dem besseren Ende für den Außenseiter. Foto: Zielonkowski
Ein rassiges Pokal-Derby lieferten sich Groß Kölzig (Marcus Billeb rechts und Philipp Kanter links) sowie Lausitz Forst (Andre Pielenz) - mit dem besseren Ende für den Außenseiter. Foto: Zielonkowski

Kölzig ist größer als Forst

Groß Kölzig siegt 3:1 im Derby und zieht erstmals ins Kreispokal-Halbfinale ein / Sielow triumphiert bei Viktoria / Titelverteidiger VfB Cottbus gewinnt in Drachhausen

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Zum ersten Mal überhaupt hat der TSV Groß Kölzig das Halbfinal-Ticket im Niederlausitzer Kreispokal lösen können. Der Kreisligist ärgerte Kreisoberligist Lausitz Forst und entschied das Derby mit 3:1 zu seinen Gunsten. Ebenfalls ins Halbfinale eingezogen sind die SG Groß Gaglow und die SG Sielow. Derweil setzte sich der Titelverteidiger VfB Cottbus in der nachgezogenen Achtelfinal-Partie gegen Drachhausen durch.

Nach elf Punktspielen ohne Sieg sollte es für Lausitz Forst nun wenigstens im Kreispokalwettbewerb zu einem Erfolgserlebnis reichen. Zumal es das Los zuvor recht gut mit dem Kreisoberliga-Schlusslicht gemeint hatte. Schien doch zumindest von der Papierform der aktuelle Tabellen-11. der Kreisliga Groß Kölzig durchaus schlagbar.

Auch das Spiel sollte das zunächst bestätigen, hatten die Rosenstädter doch ein deutliches Übergewicht und andauernden Ballbesitz. Auch die ersten Chancen hatten die Gäste. Andre Pielenz (18.) verfehlte aus Nahdistanz ebenso das Tor, wie Robert Wollny (23.) und Robin Otto (30.) am überragend reagierenden Kölziger Schlussmann Marcus Gränitz scheiterten. Womit sich sehr wohl das vom Forster Trainer Tosten Leske bemängelte Manko bestätigte, als der schon vor dem Anpfiff zig Chancen der letzten Spiele aufzählte, die Trefferzahl seiner Jungs allerdings unterirdisch daherkommt.

Beispielhaft in dieser Hinsicht die Platzherren. Bis dahin ohne jeden Schuss aufs Tor, war es Stefan Förster, der nach einem Billeb-Freistoß (31.) ganz schnell schaltete und das überraschende 1:0 erzielte. Kaum fünf Minuten später war es der gleiche Spieler, der nach einem energischen Solo des überragenden Rene Mettke einen Konter wie selbstverständlich abschloss. Kölzig blieb seiner Spielart mit all den Fehlabspielen im Spielaufbau treu, doch mit dem 2:0 im Rücken nahmen ihnen die Fans hinter der Barriere selbst dieses untaugliche Spiel überhaupt nicht krumm.

Nach Wiederbeginn erhöhte Forst den Druck nochmals, doch blieb es bei weiteren Strophen des alten Liedes mangelhafter Chancenverwertung. Mit viel Einsatz, mitunter auch glücklich, verteidigte die unterklassige Mannschaft nun ihr Tor. Stets aber darauf bedacht, Konter in die jetzt nahezu aufgelöste Forster Deckung zu setzen. Doch taten es die kleinen Groß Kölziger aus der niederen Spielklasse den Gästen jetzt gleich. Vier beste Konter blieben ungenutzt, so dass ein Kopfball-Eigentor des Florian Müller nach einer Mettke-Ecke das vorentscheidende 3:0 (77.) bringen sollte.

Es ehrt die Gäste, dass sie sich trotz des längst entschiedenen Spiels weiterhin im Angriff mühten. Spät gelang nur ein wenig Resultatskosmetik, als Müller nun auch ins richtige Tor traf. Allerdings mit einem ruhenden Ball, nachdem Robby Neumann den Ehrentorschützen im Strafraum von den Beinen geholt hatte.

Mit seiner besseren Chancennutzung zog der Kreisligist in die Runde der letzten Vier ein. Die Männer mit den höheren Spielanteilen mussten dagegen selbst im Pokal auf ihr ersehntes Erfolgserlebnis verzichten. Kölzigs Trainer Rene Grothe: "Mit unserer effektiven Spielweise sind wir überraschend ins Pokal-Halbfinale eingezogen – das gab es in Kölzig ja noch nie!" Torsten Leske (Forst): "Wer zehn klare Chancen hat, darf niemals verlieren. Am Ende hält der Kölziger Keeper noch paar mal großartig, alles kam halt zusammen."

Viktoria Cottbus - SG Sielow 3:4 (1:3). Ein torreiches Pokalspiel sahen die Zuschauer. Der Gastgeber versäumte es, eine beruhigende Führung in den ersten 45 Minuten herauszuspielen. So vergaben in der 12., 17., 18. und 26. Minute Breyer, Kiesow und Wycisk klarste Möglichkeiten, was sich am Ende rächen sollte. Die hoch verdiente Führung dann durch Kiesow, als er nach einem Eckball mit dem Kopf das 1:0 erzielte. Doch wie aus heiterem Himmel der Ausgleich, als Knoll einen Abwehrspieler tunnelte und zum 1:1 verwandelte. Dieses Tor brachte die Wende. Plötzlich waren die Gäste da und legten innerhalb von acht Minuten durch Winkler einen Doppelpack nach. Nach einer Stunde fiel dann die Vorentscheidung, als erneut Knoll eine Vorlage von Robert Becker einnetzte. Viktoria gab sich nie auf. Breyer erzielte den Anschlusstreffer. Ein Ruck ging noch einmal durch die Reihen von Viktoria. Das 3:4 durch Wycisk kam zu spät. Am Ende eine vermeidbare Niederlage.

SG Drachhausen/Fehrow – VfB Cottbus 1:3 (0:1). Dieses letzte Spiel des Achtelfinales bestimmten die Gäste. Der VfB hatte gut angefangen und erspielte sich einige gute Chancen. Aber auch die zwei Klassen tiefer spielende Spielgemeinschaft hatte ihre Möglichkeiten, konnte aber die Führung des Titelverteidigers nicht verhindern. Der Ball wurde von Otto von der Außenbahn hereingegeben, Oberschmidt nahm diesen Ball an und schoss beherzt ein. Gleich nach der Pause kamen die Gastgeber durch den gerade eingewechselten Jakubik zum 1:1-Ausgleich. Sein 25-Meter-Hammer schlug unhaltbar im Kasten von Noack ein. Der VfB traf nun auf erheblichen Widerstand. Doch mit zunehmender Spielzeit ließ die Kondition und Konzentration beim Kreisligisten nach, so dass in den Schlussminuten ein Doppelpack für den Favoriten die Entscheidung brachte. Milan Muth wurde zwei Mal von Otto klasse angespielt, der nur noch zu vollenden brauchte. Am Ende ein verdienter Sieg des VfB, der nun am 19. Dezember das letzte Viertelfinale gegen Briesen/Dissen bestreitet.

Aufrufe: 016.11.2015, 09:42 Uhr
LR-Online.de/G. Zielonkowski/J. RohdeAutor