2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Genugtuung im Lager der Schlachthof-Kicker: Nach der Niederlage im Vorjahr hat sich der VfB Cottbus nun die Supercup-Trophäe gesichert. Foto: Georg Zielonkowsk
Genugtuung im Lager der Schlachthof-Kicker: Nach der Niederlage im Vorjahr hat sich der VfB Cottbus nun die Supercup-Trophäe gesichert. Foto: Georg Zielonkowsk

Auf der Welle der Langeweile

Mit 4:1 gewinnt der VfB Cottbus das umstrittene Supercup-Finale gegen den "Ersatzfinalisten" aus Spremberg

Verlinkte Inhalte

Über das Supercup-Endspiel ist viel diskutiert worden, nachdem Kreismeister Guhrow mehr oder weniger "ausgeladen" und der SSV schnell dazubestellt wurde. Sportlich jedenfalls bestimmte der VfB Cottbus die Schlagzeilen, mit einem klaren 4:1 (4:0)-Erfolg.

VfB-Trainer Matthias Brückner setzte zu Beginn jene Spieler ein, die er im Kreispokal aufgeboten hatte, etatmäßige Stammspieler wie Kapitän Martin Rinza blieben so vorerst in der Beobachterrolle. Doch machten es die Nachrücker zunächst recht gut, wobei die für Meister Guhrow eingesprungenen Spremberger mehr vom Spiel hatten. Lediglich im Abschluss versagte der SSV, der in seiner Personalnot mit einigen Kickern der zweiten Mannschaft antrat.

Doch schon der erste ernstzunehmende VfB-Angriff wurde etwas überraschend mit dem 1:0 abgeschlossen (17., Babbe). Sieben Minuten darauf das gleiche Bild. Diesmal wurde die rechte Angriffsseite der Spremberger völlig vernachlässigt, wo Babbe leichtes Spiel hatte und im letzten Moment von Sprembergs Felix Koch gefoult wurde. Der Strafstoßtreffer von Oliver Weber durfte als gerechte Strafe gelten.

Fortan dominierte die Landesklassen-Mannschaft dank ihrer Beweglichkeit und Ballsicherheit. Der Treffer zum 3:0 (38.,Weber), nachdem gleich zwei SSV-Verteidiger ausrutschten, brachte die höherklassige Mannschaft endgültig auf Kurs, bevor eine Minute darauf Rene Otto sein obligatorisches Tor erzielte.

Im zweiten Abschnitt glich die Partie weitgehend einem Freundschaftsspiel, beide hatten trotz zweier Trinkpausen ihre Mühe mit den Außentemperaturen von 35 Grad. Auch die inzwischen eingewechselten Stammspieler des VfB schwammen auf der Welle der Langeweile mit, was ihnen jedoch niemand der rund 80 Besucher übel nahm. Anerkennung muss man den Sprembergern zollen, die sich trotz aussichtslosem Zwischenstand stets mühten, aber erst in der letzten Spielminute durch ihren besten Akteur Eric Schiffel zum Ehrentreffer kamen. Womit der Kapitän des SSV seinem scheidenden Trainer Ronny Noack zumindest ein kleines, schönes Geschenk zu dessen Trainerabschied machen konnte. Künftig wird Schiffel als Spielertrainer in der Verantwortung für die Kreisoberliga-Mannschaft stehen.

Eigentlich sollte über die leidigen Nebentöne des diesjährigen Cup-Spiels kein Wort mehr verloren werden, doch gab es auch am Spieltag weitere Misstöne. Absprachen seitens des Fußballkreises mit dem Veranstalter fanden offenbar nicht statt, wie die Kette an Ungereimtheiten bewies. Dass zunächst der Spielball fehlte oder nicht genügend Wasser bereitstand, waren nicht die einzigen Begleiterscheinungen.

FuPa Brandenburg sprach mit dem Cottbuser Doppeltorschützen Oliver Weber (22), der zum "Mann des Spiels" gewählt wurde.

Herr Weber, war es gegen die Ersatzmannschaft Spremberg leichter als gegen Meister Guhrow?

Ich muss sagen, dass die Veranstaltung aus bekannten Gründen lächerlich war. So richtig freuen mag man sich angesichts der vielen Ungereimtheiten gar nicht.

Unbeeindruckt davon, haben Sie aber ein gutes Spiel gemacht.
Ja, wir haben unser Ding durchgezogen und dann auch ganz verdient das Spiel gewonnen.

Wurde Ihre Saison mit dem Riesenpokal nochmals gekrönt?
In der Liga sind wir leider nur Siebter geworden, aber mit nun zwei Pokalen war das Spieljahr schon ein erfolgreiches.

Aufrufe: 027.6.2016, 13:32 Uhr
LR-Online.de/Georg ZielonkowskiAutor