2024-05-10T08:19:16.237Z

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Koch: "Das Gesamte nicht aus dem Auge verlieren"

Der Vorsitzende des Kreises Grevenbroich-Neuss im FuPa-Interview vor der Kampfkandidatur um den Vorsitz am Montag

Seit 18 Jahren steht Hermann-Josef Koch an der Spitze des Fußballkreises Grevenbroich-Neuss. Das sind sechs volle Amtszeiten, doch am Montag hat er erstmals einen Gegenkandidaten bei einer versuchten Wiederwahl. Der bisherige Vorsitzende des Kreisschiedsrichter-Ausschusses, Dirk Gärtner, tritt gegen ihn an. Am Donnerstag äußerte sich Gärtner im Video-Interview, nun spricht Koch.

Herr Koch, am Montag kommt es beim Kreistag in Holzbüttgen zu einer Kampfkandidatur um den Kreisvorsitz, Dirk Gärtner fordert Sie heraus. Sie haben zuletzt angedeutet, alles sei etwas anders geplant gewesen. Wie war das gemeint?

Koch Im Kreisvorstand war eigentlich abgesprochen, dass ich mir mit meiner Entscheidung, ob ich noch einmal antrete, etwas Zeit lassen kann, und sich auch erst dann ein möglicher Kandidat für die Nachfolge ins Spiel bringt. Am 1. März habe ich dann meine Entschluss mitgeteilt, dass ich noch einmal für drei Jahre antreten möchte, auch, weil von vielen Menschen dieser Wunsch an mich herangetragen worden ist.

Wann haben Sie von der Entscheidung von Dirk Gärtner erfahren?

Koch Das war auf jeden Fall schon vor dem Zeitpunkt, als ich meinen Wunsch, weiterzumachen, bekundet habe.

Selbst ihr Herausforderer sagt, dass eine Kampfkandidatur dem Ehreamt eigentlich nicht gut täte. Wie sehen Sie das?

Koch So etwas passiert nun eben hin und wieder mal. Wichtig ist, dass die Kontrahenten gut miteinander umgehen, das ist ja auch überwiegend der Fall. Es ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen, wenn es um solche Dinge geht. Hier im Kreis ist das zwar für mich zum ersten Mal der Fall, aber auf Verbandsebene habe ich da schon so manches erlebt. Da fühlt sich immer mal jemand vor den Kopf gestoßen, und es gibt dann Absprachen, dass er eine dies tut, wenn der andere jenes macht. Solche Schachereien mag ich eigentlich nicht.

Wie beurteilen sie die aktuelle Lage in Ihrem Kreis? Ist das eher alles in bester Ordnung oder gibt es größere Baustellen für die kommenden drei Jahre?

Koch Wenn man dieses Amt bekleidet, ist es für mich ganz wichtig, über einzelne, wichtige Projekte, das Gesamte nicht aus dem Auge zu verlieren. Da strömen manchmal so viele Dinge von allen Seiten auf einen ein, um die man sich kümmern muss, dass die Gefahr besteht, dass man über ein paar zu verwirklichende Ideen den Überblick verliert. Einzelne Themen wie die Flüchtlingsfrage sind natürlich wichtig, aber am Ende muss alles mit vereinten Kräften gelöst werden. Es ist nicht damit getan, sich auf ein paar Dinge zu spezialisieren.

Wo liegen denn die wichtigsten Arbeitsfelder?

Koch Aktuell sind wir ja immer noch bei der Umsetzung des Masterplans. Über die Dinge, die uns da in Zukunft erwarten, wird es sicherlich auf dem Verbandstag etwas zu hören geben. Da gibt es im Vorfeld auch immer noch eine Beiratssitzung. Eines der kommenden Themen wird aber auf jeden Fall die Reform der Rechtsprechung sein. Da gibt es derzeit viele Gerüchte, und es scheint sich hier und da auch ein gewisser Widerstand zu formieren.

Gibt es Bereiche, in denen sie den Eindruck haben, dass von Verbandsseite oft auch zu viel von den Kreisen gefordert wird oder alles einfach zu schnell gehen soll?

Koch Das will ich nicht sagen. Jeder Kreis hat da ja seine verschiedensten Mitarbeiter, und es ist natürlich wichtig, dass sich da die Leute an den richtigen Positionen befinden. Dirk Gärtner hat ja etwa in seiner Aufgabe bei den Schiedsrichtern die Seminare zur Gewaltprävention ausgezeichnet geplant und organisiert. Als Vorsitzender muss man auf die gesamten Vorgänge ein Auge haben, und ich habe auch immer gerne mit angepackt, wenn mich jemand darum gebeten hat.

Wo sehen Sie ihre Pluspunkte, wenn die Vereinsvertreter am Montag zur Abstimmung schreiten?

Koch Ich will da gar nicht von Plus- oder Minuspunkten reden, das habe ich ja an anderer Stelle schonmal erwähnt. Ich lasse am Montag einfach auf mich zukommen, wie die Vereinsvertreter sich entscheiden. Dirk war da ja auf großer Werbe-Tour bei den Vereinen, das ist natürlich sein gutes Recht und absolut in Ordnung. Wir haben uns auch am Mittwoch beim Entscheidungsspiel um Platz drei im Kreispokal getroffen.

Aufrufe: 029.4.2016, 14:05 Uhr
Sascha KöppenAutor