2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Stefan Kratzer
F: Stefan Kratzer

Knifflige Entscheidungen für Trainer Vollack

Nach dem einwöchigen Trainingslager in der Türkei ist die Mannschaft des Oberligisten TV Jahn Hiesfeld gut drauf.

Eine Woche vor dem Start in die Rückrunde der Oberliga setzte der TV Jahn Hiesfeld mit dem Sieg gegen die U23 von Rubin Kasan ein dickes Ausrufezeichen. Die Generalprobe für die Partie gegen Fischeln glückte nicht nur, sondern es war die beste Leistung der gesamten Vorbereitung.


Nach dem einwöchigen Trainingslager in der Türkei wird somit die Suche nach einer Stammelf für Coach Jörg Vollack nicht einfacher, denn alle Spieler zogen zu seiner vollsten Zufriedenheit mit und boten sich an.

Der Trainer wird auf einigen Positionen noch knifflige Entscheidungen fällen müssen. Für das Tor hat er einen Namen schon im Kopf, möchte aber natürlich noch nicht sagen, ob Kevin Hillebrand oder Sebastian Wickl das Rennen macht. Kevin Corvers und Dominik Borutzki sind als Innenverteidiger gesetzt, im Mittelfeld kommt kein Weg an Kevin Menke vorbei und Danny Rankls Einsatz als einziger Stürmer ist selbstverständlich. Für alle anderen Positionen gibt es aber mehrere Möglichkeiten und besonders auf der Sechs werden wohl Nuancen den Ausschlag geben. Gegen die Russen empfahlen sich Yannic Melis und Ekin Yolasan mit einer ganz starken Leistung, doch ein noch angeschlagener Oliver Rademacher, Gino Mastrolonardo oder Damiano Schirru sind auch ebenbürtige Kandidaten.

Bei allen Überlegungen in der Defensive darf außerdem der in Deutschland gebliebene Jan Pirschel nicht vergessen werden. "Es kann sein, dass die Startelf gegen Kazan auch gegen Fischeln anfängt, aber es kann auch eine andere werden. Da will ich noch eine intensive letzte Trainingswoche abwarten", meint Vollack.

Gegen die jungen Russen arbeitete der TV Jahn kompakt in beide Richtungen, störte damit Kazan und stellte die Passwege gut zu. "Da fragt man sich, warum unser taktisches Verhalten nicht immer so ist. Das ist eine Konzentrations- und Willenssache", glaubt der Trainer, der dies jetzt auch in der Liga von Woche zu Woche sehen möchte: "So ein Sieg gegen Kazan kann auch mal ein Signal sein, wenn man sich zusammen reinhaut, dass dann auch was geht. Unser Problem ist es ja nicht, dass wir kein Fußball spielen können."

Vertragsverlängerungen wurden im Trainingslager absichtlich nicht durchgeführt. Während Vollacks Bleiben eine sichere Sache sein wird, deuten sich bei den Spielern doch einige Trennungen an. "Wir planen dieses Mal alles ein bisschen später. Es ist klar, dass wir für den Sturm noch einen Neuen brauchen, für den Fall, wenn sich Danny Rankl mal verletzt. Ansonsten können die anderen in den restlichen Spielen noch ihr Potenzial zeigen, das sie bestimmt auch haben", sagt der Coach, der in der Türkei mit einem Mix aus Zuckerbrot und Peitsche seine Trainingsvorstellen umsetzte. Am Abend gehörten dann auch mal Privatgespräche mit den Spielern dazu, die im Alltag doch zu kurz kommen: "Es ist ja nicht schlecht, sich auch einmal Einschätzungen oder andere Meinungen anzuhören. Dabei muss man auch gar nicht auf einem Nenner liegen. Es ist nicht so, dass ich meine eigene Denke nach einem Gespräch nicht auch mal hinterfrage."

Was das Trainingslager aber nun wirklich gebracht hat, wird sich nicht in der Partie gegen Kazan widergespiegelt haben. Vielmehr wissen das die Hiesfelder nach dem Spiel gegen Fischeln, gegen das es keine guten Erinnerungen ans Hinspiel gibt. Damals enttäuschte der TV Jahn gegen den ehrgeizigen Aufsteiger auf der ganzten Linie und verlor auch nach einer guten Sommervorbereitung.

Aufrufe: 016.2.2015, 12:00 Uhr
RP / Hendrik GaasterlandAutor