2024-05-10T08:19:16.237Z

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Sebastian Kneißl (re.) greift wieder an, hier noch im Trikot des SV Heimstetten 2013/14. F: Riedel
Sebastian Kneißl (re.) greift wieder an, hier noch im Trikot des SV Heimstetten 2013/14. F: Riedel

Kneißls Überraschungscomeback in der BZL

Probst: »Herausragend, mit außergewöhnlichen Fähigkeiten« +++ Kneißl: »Der Beruf geht vor«

Einen prominenten Spieler hat sich der oberbayerische Ost-Bezirksligist SC Baldham-Vaterstetten geangelt. Mittelfeldakteur Sebastian Kneißl, der seine Karriere vor einem Jahr eigentlich beendet hatte, greift noch einmal an. Aber: Das Engagement des 32-Jährigen kam zufällig zustande. Und: Nur wenn Kneißl, der in seiner besten Zeit in der englischen Premier-League für den FC Chelsea gespielt hat, Zeit hat, wird er spielen. Die ersten beiden Wochen der Vorbereitung hat der erfahrene Kicker schon mitgemacht und auch schon ein Testspiel absolviert - mit verständlichen Anlaufschwierigkeiten.

"Irgendwie hatte ich wieder Lust auf Fußball", sagt Sebastian Kneißl, der sein letztes Spiel am 4. Oktober 2013 in der Regionalliga Bayern für den SV Heimstetten gegen den FC Eintracht Bamberg bestritten hat. Die Partie endete damals 1:1 und Kneißl wurde in der 62. Minute ausgewechselt. Danach war Schluss, weil den ehemaligen Profi immer wieder Verletzungen zurückwarfen. Im Sommer 2014 beschloss der in Lindenfels geborene Kicker seine Karriere zu beenden und sich dem Berufsleben zu widmen. Kneißl arbeitet seither selbständig als Ausbilder für Trainer im Bereich Körpersprache und Kommunikation. Diese Woche ist er gerade wieder im Ruhrpott auf Tour, kann daher nicht in Baldham trainieren. Und genau bei einem solchen Termin kam er zur "Wiedergeburt" des Fußballers Sebastian Kneißl. "Ich habe in Vaterstetten einen Vortrag von 20 Jugendtrainern gehalten. Danach sprach mich der Abteilungsleiter vom SC Baldham-Vaterstetten an, ob ich mir vorstellen könnte noch einmal selbst zu spielen." Helmut Lämmermeier hatte mit seinem Vorstoß Glück: "Es gab Gespräche und das Paket stimmte. Daher habe ich noch einmal zugesagt. Aber der Beruf geht vor. Das war die Abmachung."

Die ersten beiden Trainingswochen der Vorbereitung konnte der prominente Kicker mitmachen, stand auch bei einem Testspiel gegen den FC Anadolu München im Team. Der Test ging 2:4 verloren. "Im Training war das zuerst schon brutal, denn ich habe ja fast zwei Jahre nicht mehr gespielt. Aber ich war beim Laufen nicht der Letzte und jetzt geht es schon wieder ganz gut", berichtet Kneißl über seine Eindrücke nach den ersten Übungseinheiten. Dass Kneißl jetzt der bekannteste Kicker im Team ist, ist dem Ex-Profi bewusst und lacht: "Das ist wohl so. Aber wir haben ja mit Mike Probst einen Trainer, der mit Bayern München den UEFA-Pokal gewonnen hat und das ist noch etwas höherwertiger." Über den Coach lässt Kneißl wissen: "Ein Trainer, der sehr viel anspricht, was heutzutage ja sehr wichtig ist. Er hat einen sehr guten Draht zur Mannschaft. Ich hoffe, dass wir in der kommenden Saison ein paar Punkte mehr holen können und besser als Platz neun anschneiden können."

Probst: »Sebastian stelle ich da auf, wo die Musik spielt.«

Und Star-Coach Mike Probst freut sich über den Neuzugang diebisch: "Wenn man so einen Spieler verpflichten kann, ist das eine tolle Sache." Denn Kneißl wird nicht nur als Spieler zur Verfügung stehen, das geschnürte Paket sieht auch vor, dass der 32-Jährige die Trainer im Nachwuchsbereich unterstützt und weiterbildet. "Sebastian wird uns auf alle Fälle weiterhelfen können und daher hoffe ich auch, dass wir oben mitspielen können", gibt sich Probst zuversichtlich. Der Baldhamer Chefanweiser will die Erfahrung des Mannes aus Chelsea nutzen und ihn in der Zentrale bringen. "Sebastian stelle ich da auf, wo die Musik spielt." Und das soll in zentraler Position auf der Sechs sein, wo Kneißl für die Spieleröffnung und Ordnung zuständig sein soll, denn: "Sebastian Kneißl ist ein hervorragender Fußballer mit außergewöhnlichen Fähigkeiten."


Aufrufe: 08.7.2015, 10:23 Uhr
Dirk MeierAutor