Klotz-Eigentor: Baumberg schlägt sich selbst

Sein Trainer El Halimi wusste beim Gang zur Kabine vor allem, was dort auf ihn zukommt: Aufbauarbeit. In Sachen Einsatz konnte er seinem bisweilen gehemmt wirkenden Team gar keinen Vorwurf machen. Ein Unentschieden wäre angesichts der Kräfteverhältnisse auf dem Platz wohl das deutlich gerechtere Ergebnis gewesen. "Damit hätten wir leben können", sagte der SFB-Coach.

Die Partie begann mit einer Schrecksekunde für die Gastgeber, denn Essens Bilal Abdallah spazierte durch Baumbergs Abwehr und setzte das Spielgerät nur knapp rechts neben das Gehäuse. Der Rest wirkte vor allem in der ersten Halbzeit wie das Abtasten zwischen zwei Boxern, die jeweils auf entscheidende Fehler des Gegners warten. Die beste Szene für die Hausherren hatten Ali Daour und Esslinger, die den Ball kurz vor der Pause nicht unterbringen konnten (43.).

Baumberg erhöhte für die zweite Halbzeit den Druck, während sich die Gäste in der Regel mit allen Spielern in der eigenen Hälfte aufbauten. Dort wurde der Raum noch enger - und ganz viel deutete jetzt auf ein torloses Unentschieden hin. Als Kapitän Maslar, der sich im ersten Abschnitt eine Platzwunde am Kopf zugezogen hatte, nicht mehr weitermachen konnte, nahm ihn Trainer El Halimi herunter - und brachte den späteren Pechvogel Klotz.

Das 0:1 wollte Baumberg unbedingt in Gemeinschafts-Arbeit ausbügeln - und fast hätte es auf der Zielgeraden funktioniert. Zuerst wehrte Essens Keeper Tobias Ritz den Schuss von Ivan Pusic großartig ab (89.). In der Nachspielzeit war der Torhüter gegen Daniel Rey Alonso und Ali Daour zweimal innerhalb von Sekunden zur Stelle (90.+1). "Warum geht der denn nicht rein", flüsterte Daour beim Verlassen des Platzes vor sich hin. Auch ihn hätte an diesem Abend vermutlich niemand trösten können. Ganz viel Zeit bleibt jedoch nicht, um den Nackenschlag zu verdauen, denn am Ostermontag (15 Uhr) folgt die schwierige Aufgabe beim Dritten Ratingen 04/19. "Wir stehen wieder auf", verspricht Trainer Salah El Halimi, "vielleicht schaffen wir es ja, einen Punkt mitzunehmen."

Ans Aufgeben denken die Sportfreunde trotzdem nicht. "Warum auch?", fragte Nils Esslinger, der nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Hayreddin Maslar (56.) das Kapitänsamt übernommen hatte. "Wir haben noch zehn Spiele. Da werden genügend Punkte vergeben. Ich zweifle nicht daran, dass wir den Klassenerhalt schaffen", betonte Esslinger. Sein Trainer El Halimi wusste beim Gang zur Kabine vor allem, was dort auf ihn zukommt: Aufbauarbeit. In Sachen Einsatz konnte er seinem bisweilen gehemmt wirkenden Team gar keinen Vorwurf machen. Ein Unentschieden wäre angesichts der Kräfteverhältnisse auf dem Platz wohl das deutlich gerechtere Ergebnis gewesen. "Damit hätten wir leben können", sagte der SFB-Coach.