2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Klosterfelder Jubelstürme: Nach dem Abpfiff in Bernau feierte Union den Derbysieg, die Vizemeisterschaft und den möglichen Aufstieg in die Brandenburgliga. Foto: Britta Gallrein
Klosterfelder Jubelstürme: Nach dem Abpfiff in Bernau feierte Union den Derbysieg, die Vizemeisterschaft und den möglichen Aufstieg in die Brandenburgliga. Foto: Britta Gallrein

Klosterfelde ballert sich Richtung Brandenburgliga

MIT VIDEOS & GALERIE: Zweimal Röwer und einmal Kraatz genügen, um gegen den FSV Bernau alles klar zu machen.

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Eine Jubeltraube in Rot, unzählige Sekt-, Bier- und Wasser-Duschen auf der einen, getrübte Stimmung und hängende Köpfe auf der anderen Seite – das Stimmungsbild nach dem Abpfiff am Sonnabendnachmittag in Bernau. Klosterfelde gewann vor 684 Zuschauern gegen den FSV und steht mit mehr als einem Bein in der Brandenburgliga.

"Ich hoffe, dass der Lottogewinner dieses Wochenende nicht aus Neubrandenburg kommt", sagte Christian Gehrke nach dem gewonnenen Match. Die Haare des Klosterfelder Trainers waren noch nass von der Siegerdusche, die ihm sein Team kurz vorher verabreicht hatte. Das 3:0 gegen den Rivalen FSV Bernau: natürlich auch sein Werk. Der mögliche Aufstieg in die Brandenburgliga: vermutlich nur noch Formsache. Mit dem Insolvenzverfahren des FC Neubrandenburg herrscht dann wohl Mitte der Woche absolute Klarheit.

Über den Sieg und die Vizemeisterschaft der Landesliga freuten sich die Kosterfelde nach fast exakt 90 Minuten von Bernau dennoch. Ausgerechnet den Nachbarn beim Feiern zusehen, das war doppelt hart für den FSV Bernau, der sich nach einer nicht optimalen Hinrunde noch einmal grandios zurück gekämpft hatte in die Aufstiegs-Region.

Auch wenn Christian Gehrke findet, "dass der FSV gar nicht so stark angefangen hat". Die Hausherren begannen druckvoll. Klosterfelde wirkte in der ersten Viertelstunde konsterniert. "Ja, man kann schon sagen, dass wir nervös begonnen haben. Oder vielleicht zu gespannt, was der Gegner so macht." Zunächst erst einmal Druck. Und der sorgte für Verunsicherung in der Klosterfelder Hintermannschaft.

Die Gäste spielten ihre Strategie geschickt herunter. Hinten sicher stehen – schließlich würde ihnen bei zwei Punkten Vorsprung auch ein Unentschieden genügen – und auf Chancen lauern. Die bot sich kurz vor der Pause. Ein Eckstoß segelte in den FSV-Strafraum. Michael Laletins Kopfball klatscht an den Pfosten und springt zurück ins Feld, Paul Röwer ist am reaktionsschnellsten und trifft zum 1:0 für Union kurz vor der Pause. „Das war das wichtigste Tor“, erklärte Klosterfeldes Trainer Christian Gehrke später. Und auch FSV-Intermis-Coach Marius Munser fand: „Das war der Dosenöffner.“

In der zweiten Halbzeit dann ein umgekehrtes Bild: Bernau wirkte nervös, ließ den Enthusiasmus der vergangenen Spiele vermissen, der Druck der Anfangsphase war völlig verflogen. "Auch das zweite Tor fällt natürlich zu einem extrem günstigen Zeitpunkt für uns", so Gehrke später. Gesehen hatte er das: einen Morten Jechow, der im Strafraum quer auf Paul Röwer legte, der wiederum einschob.


Vier Minuten später Freistoß für Klosterfelde. Entfernung: gut 40 Meter. Ein Fall für Alexander Kraatz, der erneut zeigtE, warum er der Fernschuss-Experte ist. Der nach einer Verletzung von Sahin Selcuk frisch eingewechselte Florian Brüggemann hatte keine Chance, als das Geschoss von Kraatz im oberen Dreiangel einschlug. Kurz vor Schluss hätte Paul Röwer es dann sogar noch richtig hässlich machen können für den FSV, als er allein vor Florian Brüggemann auftauchte, aber zu lässig vergab.

"Wir waren alle schon am Jubeln, weil wir dachten, es fällt das 4:0", erklärte Coach Christian Gehrke, warum Paul Röwer niemand darauf aufmerksam machte, dass der Bernauer Robert Bemmann von hinten heranrauschte und im letzten Moment klären konnte.

„Uns hat der Mut gefehlt“, so ein sichtlich enttäuschter Marius Munser. „Nach dem 2:0 wollte ich mit zwei Spitzen reagieren, aber dann der Sonntagsschuss von Kraatz – das war bitter. Glückwunsch an Klosterfelde.“ Christian Gehrke zeigte sich nach den ausgiebigen Jubelszenen glücklich:

Und in Bezug auf die FSV-Zukunft optimistisch: „Es sind die beiden besten Mannschaften der Rückrunde aufeinander getroffen. Für den Verlierer ist das natürlich bitter, aber die werden das nächstes Jahr klar machen.“

Dafür haben beim FSV die Planungen bereits konkrete Züge angenommen. Zaungast war schon der neue Coach, Christian Städing, dessen Engagement der Verein am Sonntag bestätigte.

>>>Den ausführlichen Liveticker und alle Daten und Fakten zum Spiel findet ihr hier!

Aufrufe: 012.6.2016, 12:51 Uhr
Britta Gallrein und Marc SchützAutor