2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der SV Seligenporten musste im Aufstiegskampf einen Dämpfer hinnehmen. Beim abstiegsbedrohten ASV Burglengenfeld unterlagen die Klosterer mit 2:3. F: Schaller
Der SV Seligenporten musste im Aufstiegskampf einen Dämpfer hinnehmen. Beim abstiegsbedrohten ASV Burglengenfeld unterlagen die Klosterer mit 2:3. F: Schaller

Klosterer unterliegen Underdog Burglengenfeld

27. Spieltag - Sonntag: Überraschende Niederlage des SV Seligenporten beim ehemaligen Tabellen-15. +++ Röder vergibt Elfmeter

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Der SV Seligenporten verpasst in Burglengenfeld den Sprung an die Tabellenspitze, obwohl die Konkurrenz mitgespielt hätte. In einer turbulenten Partie mit vielen Toren geht der SVS nach acht Spielen in Folge ohne Niederlage erstmals wieder als Verlierer vom Platz. Trainer Serdal Gündogan spricht von einer unnötigen Niederlage.

ASV Burglengenfeld - SV Seligenporten 3:2

Das vor dem Anpfiff noch als Selbstläufer für den SVS titulierte Spiel entwickelte sich dank einer couragierten Leistung der abstiegsbedrohten Gastgeber zu einem offenem Schlagabtausch. Am Ende stand ein durchaus verdientes 3:2 für den ASV Burglengenfeld, das die zuletzt so erfolgreichen Klosterer wieder auf den Boden der Tatsachen holte. Aus den vorangegangenen acht Spielen holte die Truppe um Serdal Gündogan und Florian Schlicker sage und schreibe 17 Punkte, ging dabei sechs Mal als Sieger und ohne Niederlage vom Platz. Der Abstand zu Tabellenführer Großbardorf schrumpfte von Spieltag zu Spieltag. Da die Gallier bei ihrem Spiel am Samstag gegen den FC Eintracht Bamberg nicht über ein 3:3-Unentschieden hinauskamen, wäre bei einem Kantersieg sogar der erste Platz möglich gewesen.

Einen kleinen Anteil daran, dass es dazu nicht kommen sollte, hatten sicherlich die Verletzungsprobleme der Seligenporener, die Trainer Florian Schlicker sogar dazu bewegten sich selbst als Ersatzspieler im Spielberichtsbogen eintragen zu lassen. Das Herzstück des Mittelfelds, bestehend aus Fabian Klose (Grippe) und Marco Christ (Oberschenkelverletzung), sowie Patrick Schwesinger (Knieverletzung) und Lino D'Adamo standen nicht zur Verfügung. Außerdem sind Daniel Müller, Dominik Ammon und Srdjan Gajic bereits am Samstag für die U-23 der Seligenportener im Einsatz gewesen und waren dementsprechend entkräftet.

Erfrischend war der Auftakt der Klosterer dennoch: Nach nur drei Minuten hatte Patrick Hobsch nach Vorarbeit von Rico Röder die erste große Torchance. Der Schuss verfehlte nur knapp das Tor, doch der SVS blieb weiter dominant und schnürte die Heimmannschaft früh in ihrer Hälfte ein. Es entwickelte sich zunächst das erwartete Katze-um-den-heißen-Brei-Spiel am Burglengenfelder Strafraum.

Mit einem Freistoß nach knapp 15 Minuten, der dafür sorgte, dass Ibrahim Hezer der Ball auf den Füßen landete, welcher jenen aber nicht im leeren Tor unterbringen konnte, fand auch der ASV ins Spiel. Das Spiel wurde temporeicher und Burglengenfeld kam der Führung näher: Zweimal tauchte Benjamin Epifani gefährlich vor Christopher Pfeiffer auf und in der 33. Minute pfiff Schiedsrichter Michael Freund Elfmeter für die Gastgeber, nachdem Kevin Wolemann seinen Gegenspieler „naiv“, wie Trainer Serdal Gündogan nach dem Spiel kritisierte, im Strafraum anging. Den Strafstoß verwandelte Matthias Gröger eiskalt zum 1:0.

Direkt im Gegenzug hielt Torhüter Marco Epifani Seligenportens Flügelspieler Rico Röder im Strafraum am Trikot. Wieder zeigte Freund auf den Punkt, doch der gefoulte Röder verschoss. Eine alte Weisheit besagt: Der Gefoulte soll nicht schießen.

Nach 42 gespielten Minuten forderten die Klosterer wieder Elfmeter, nachdem Bastian Herzner im Strafraum zu Boden ging, doch dieses Mal blieb die Pfeife stumm. Schnauze abwischen und weiter machen, lautete die Devise und nur eine Minute später erzielte eben jener Herzner den Ausgleich. Kevin Wolemann machte in dieser Szene seinen Fehler wieder wett, indem er einen gegnerischen Pass abfing und das Tor einleitete.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste endete: mit einem offenen Schlagabtausch! Und wieder erwischte der ASV den besseren Start: Benjamin Epifani schoss sein Team in der 52. Minute zur erneuten Führung. Doch es dauerte wieder nur wenige Minuten bis der SVS auch diese Führung zunichte machte, nachdem Stanislaw Herzel einen Solo-Lauf über 30 Meter mit einem Torerfolg krönte.

Beide Mannschaften brauchten die drei Punkte und das zeigte sich auch auf dem Platz mit einigen gelbwürdigen Fouls und risikoreichem Angriffsspiel. Doch den Klosterern fehlte es einfach an Durchschlagskraft, machten vor allem im Spielaufbau zu viele Fehler, aus den Eckbällen zu wenig und auch in der Defensive fehlte die gewohnte Stabilität. So kamen die Burglengenfelder immer wieder gefährlich vors Tor und machten in der 68. Minute erneut in Person von Benjamin Epifani das 3:2.

Obwohl Seligenporten in der Schlussphase nochmal einen Sturmlauf auf das Tor der Gastgeber ablieferte und noch ein paar gute Chancen hatte, sollte der ASV seine dritte Führung nicht mehr aus der Hand geben. Damit blieben die drei wichtigen Punkte im Abstiegskampf durchaus verdient an der Naab.

Ein sichtlich enttäuschter Serdal Gündogan stimmte dem zu: „Wir haben uns heute selbst geschlagen. Wir haben einfach zu viele individuelle Fehler gemacht, die es in dieser Spielklasse nicht geben darf. Zwar hatten wir auch genügend Torchancen, um zu gewinnen, trotzdem haben wir heute verdient verloren.“ So waren also neben der schlechten Defensivleistung auch die Verwertung der Einschussmöglichkeiten ein Manko.

Trotz der verspielten Möglichkeit auf die Tabellenführung ist der SVS-Coach zuversichtlich, was die restlichen Spiele angeht: „Wir haben heute nicht abgerufen, was wir können. Aber wir haken diese unnötige Niederlage schnell ab und schauen nach vorne. Noch sind 21 Punkte zu vergeben und nichts entschieden“.

Bevor es in der Liga weitergeht, steht für die Klosterer erst unter der Woche der Pokalkracher gegen die SpVgg Unterhaching an, indem sie sich laut Gündogan „so teuer wie möglich verkaufen wollen.“

Schiedsrichter: Michael Freund (Perlesreut) - Zuschauer: 350
Tore: 1:0 Matthias Gröger (34. Foulelfmeter), 1:1 Bastian Herzner (43.), 2:1 Benjamin Epifani (52.), 2:2 Stanislaw Herzel (57.), 3:2 Benjamin Epifani (68.)
Besondere Vorkommnisse: Rico Röder (SV Seligenporten) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Marco Epifani (36.)

Aufrufe: 03.4.2016, 20:46 Uhr
mlh (NN Neumarkt)Autor