2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Enttäuschender Einstand: Jürgen Beyer, Neu-Trainer bei Eintracht Wandlitz. Foto:
Enttäuschender Einstand: Jürgen Beyer, Neu-Trainer bei Eintracht Wandlitz. Foto:

Klatsche bei Trainer-Debüt für Wandlitz

Der 1.FV Eintracht verliert das Landesklassen-Derby gegen Britz / Jürgen Beyer: "Noch nie so schlecht gestartet"

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Der FSV Fortuna Britz vermasselt am 11. Spieltag der Landesklasse Nord mit einer bärenstarker Leistung den Einstand des Wandlitzer Neu-Trainers Jürgen Beyer. Damit bleiben die Fortunen ärgster Verfolger des Spitzenduos aus Angermünde und Ahrensfelde.

„Frühes Draufgehen“, so verriet Gästetrainer Matthias Kandula nach Spielende das Geheimnis des klaren Erfolges. Seine Rechnung ging voll auf, denn Wandlitz, so konnte man schon konstatieren, fand über 90 Minuten kein Mittel, in die Partie zu kommen – geschweige denn, irgendwie offensiv Zeichen zu setzen.

Jürgen Beyer sah sein Team gerade im ersten Durchgang sehr übermotiviert. „Das war doch klar: neuer Trainer, da möchte sich jeder zeigen. Der Schuss ging leider nach hinten los.“

Die Partie begann – trotz Personalproblemen auf beiden Seiten – rasant und mit viel Leidenschaft. Ein Eckball der Wandlitzer in der 4. Minute wurde zum Bumerang, als der abgewehrte Ball aus der Britzer Abwehr über zwei Stationen zum pfeilschnellen Christian Tobien kam und dieser vollkommen abgeklärt zur frühen Führung einschieben konnte.

Wandlitz schien durch den frühen Rückstand schon angeschlagen und rutschte mit zunehmender Dauer ein wenig in die Ideenlosigkeit. Fortuna presste früh und das mit aller Konsequenz. So entwickelte sich ein Kampfspiel, angereichert mit reichlich Aggressivität, was auch dem Schiedsrichter Rene Papajewski die vollste Konzentration abverlangte.

In der Übermotivation und auch Ungeschicktheit im Zweikampfverhalten war Wandlitz am auffälligsten und musste sich nicht wundern, innerhalb von acht Minuten fünfmal den gelben Karton gezeigt bekommen zu haben.

Fabian Hingst hatte sich am wenigsten im Griff und musste schon in der 24. Minute nach wiederholtem Foulspiel per Ampelkarte den Platz räumen.

Den Bärendienst bestrafte Britz auf dem Fuße mit dem 2:0 durch Sebastian Peters. Nach einem Eckball kam das Leder zum Torschützen, dessen Schuss noch leicht abgefälscht und unhaltbar im Wandlitzer Kasten einschlug (26.).

Selbst Motivationsansagen von Florian Krüger „Wir spielen zu Hause, Eintracht, davon sieht man nichts!“ verhallten im weiten Rund, ohne irgendwelche Wirkung zu zeigen. Einzig Pascal Sorgatz zeigte in der Offensive der Hausherren Ansätze von Gefährlichkeit, agierte dabei aber auch ohne Fortune.

So blieb Britz weiter am Drücker und musste sich negativ ankreiden lassen, seine Angriffe nicht ordentlich zu Ende gespielt und schon zum Pausentee den Deckel drauf gemacht zu haben.

Mit dem Wiederanpfiff sah man zwar ein motiviertes Heimteam, aber auch sehr schnell ein recht Glückloses. Selbst Leistungsträger wie Paul Roller waren spielerisch kaum zu sehen, dieser zeigte sich nur, indem er jede Entscheidung des Schiedsrichters kommentierte und infrage stellte.

Britz war einfach griffiger und vor allem wacher, nutze jede sich bietende Möglichkeit, um in den Angriff zu kommen. Als dann Florian Krüger das Laufduell mit dem Britzer Patrick Kirsten verlor und auch im folgenden Zweikampf unterlag, passte Kirsten uneigennützig zu Fabian Daniel, der vollkommen frei zum 3:0 einnetzte (60.).

Der Deckel war drauf und die Partie gelaufen.

Eintracht blieb weiterhin bemüht, machte dabei immer noch zu viele Fehler und kassierte in der 71. Minute noch das 0:4 durch Felix Neumann.

Wandlitz‘ neuer Trainer Jürgen Beyer war schon enttäuscht. „So bin ich noch nie gestartet, aber zu so einem Zeitpunkt habe ich auch noch kein Team übernommen. Es ist natürlich auch schwierig, nach zwei Wochen Training und doch großen Personalsorgen etwas zu bewegen. Die Mannschaft zieht gut mit und es macht auch Spaß, mit den Jungs zu arbeiten. Aber wie hätte mein Vater nach so einem Tag gesagt: Wärste mal lieber im Bett geblieben.“ Und auch Jürgen Beyer konnte schon wieder lachen.

Aufrufe: 022.11.2016, 16:52 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor