Klassenerhalt ist ein riesiger Erfolg

Meppen, Jena, Saarbrücken, Aachen, Verl, Wiedenbrück: Orte aus dem Norden, dem Nordosten, dem Südwesten und dem Westen Deutschlands mit Klubs in der Fußball-Regionalliga. In einem Atemzug mit diesen traditionsreichen Namen genannt zu werden, darf die beiden Vereine aus dem Kreis Gütersloh mit Stolz erfüllen.

Die Bandbreite auf der vierthöchsten Ebene des deutschen Fußballs ist in vielerlei Hinsicht groß. Unterm Strich aber zählt nicht der Bekanntheitsgrad oder der Finanzetat, sondern das sportliche Gütesiegel. Hinter den 53 Profiklubs gehören der SC Verl und der SC Wiedenbrück zu den 73 Vereinen, die in vier Regionen auf höchster „Amateurebene“ aktiv sind. Nimmt man die aktuellen Tabellenstände, dann gehören beide zu den Top-100-Klubs in Deutschland. Der Klassenerhalt, den der SC Verl und der SC Wiedenbrück in ihren jeweils letzten Spielen bereits weit vor dem Saisonende perfekt gemacht haben, ist deswegen ein riesiger Erfolg. Sich erneut in dem Haifischbecken behauptet zu haben, in dem manche Konkurrenten im Geld schwimmen und in dem auch die Reserveteams der Bundesligisten Profifußball repräsentieren, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.

Belohnt wird mit den momentanen Platzierungen zehn und elf die sportliche Kompetenz bei der Zusammenstellung der Kader und der Führung der Mannschaften. Und belohnt wird die seriöse Führung der Vereine. In wirtschaftlicher Hinsicht erwiesen sie sich als absolut zuverlässige Arbeitgeber sowie imagefördernde Partner für Geldgeber und Sponsoren. In personeller Hinsicht wahrten sie Kontinuität und sachliche Besonnenheit. Mag es intern bei beiden Vereinen auch Konfliktpotenzial gegeben haben und geben, die Außendarstellung war und ist einwandfrei.

Wenn alles so bleibt, haben der SC Verl und der SC Wiedenbrück die Chance, auch in der nächsten Saison wieder Teil des deutschen Spitzenfußballs zu sein. Zu hoffen ist, dass die Anstrengungen von Funktionären und Sportlern von größerem Zuschauerinteresse belohnt werden.