Klasse Moral sorgt für Auswärtspunkt

Ganze 120 Zuschauer verloren sich an dem Kunstrasenplatz im Erftstadion und sie sahen einen Gastgeber, der bereits in der 6. Spielminute mit 1:0 in Führung ging. Nach einem Patzer in der ETB-Abwehr konnte Marcel Koch aus acht Metern abstauben und den Ball ins leere Tor der Essener schießen, das erstmalig von Enes Kurt gehütet wurde. ETB-Stammkeeper Philipp Kunz musste wegen Rückenproblemen pausieren. Danach sahen die Betrachter ein ausgeglichenes Spiel und wie aus dem Nichts fiel dann plötzlich das 2:0 für den SC. Mittelfeldspieler Celal-Can Yücel hatte das runde Leder volley genommen und traf mit einem sehenswerten Sonntagschuss aus zweiundzwanzig Metern, in den rechten Winkel (33.).

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich der ETB engagierter und wurde in der 68. Minute dafür belohnt. Ein Schuss von Bernad Gllogjani aus sechszehn Metern wurde noch leicht abgefälscht und landete unhaltbar zum 1:2-Anschlusstreffer in den Maschen. Zwei Minuten später hätten die Gastgeber auf 3:1 erhöhen müssen, aber SC-Spieler Lennart Ingmann ließ erst ETB-Keeper Enes Kurt aussteigen und schafft dann das Kunststück, aus elf Metern am leeren Tor vorbei zu schießen (70.). Direkt im Anschluss zogen die Essener einen Konter schulmäßig durch und trafen zum 2:2-Ausgleich. Bernad Gllogjani hatte das Spielgerät auf links zu Julian Bluni gepasst und der zog dann mit dem Ball am Fuß mustergültig in die Mitte. Nach seinem guten Zuspiel brauchte Fabio La Monica aus fünf Metern nur noch den Fuß hinzuhalten und das Spiel war gekippt. Kurz vor dem Schlusspfiff hatten die Gäste noch die Riesenchance zum 3:2, aber Bernad Gllogjani scheiterte aus kurzer Entfernung an SC-Schlussmann Christopher Möllering. Das wäre aber des Guten etwas zu viel gewesen und so wurde es am Ende ein gerechtes 2:2-Unentschieden.

Trainerstimmen:

Toni Molina (SC Kapellen-Erft): „Die Ausrichtung war heute so, dass wir dem ETB den Ball überlassen wollten und dann über schnelles Umschaltspiel zu kommen. Ich finde, dass es auch ganz gut funktioniert hat. In der ersten Halbzeit hatten wir gute Möglichkeiten schnell umzuschalten, aber das haben wir dann nicht sauber zu Ende gespielt. Im zweiten Durchgang hat sich das Bild nicht grundlegend geändert. Am Ende des Tages fehlte uns aber die Coolness und Cleverness, um das entscheidende dritte Tor zu machen. Wir können am Ende froh sein, dass wir die Partie nicht noch verloren haben. Unterm Strich können wir mit dem einen Punkt leben.“

Damian Apfeld (ETB SW Essen): „In der ersten Halbzeit haben sich beide Teams neutralisiert und die beiden Tore für Kapellen gingen aus zwei groben Schnitzern hervor. Somit mussten wir wieder einem Rückstand hinterherrennen. Die Mannschaft hat nach der Pause gut ins Spiel gefunden und konnte dann auch den Anschlusstreffer erzielen. Zwei Minuten später hätte es dann aber 3:1 für den SC stehen müssen. Da hatten wir richtig Glück. So kamen wir dann zum Ausgleich und hatten auch noch die eine oder andere Möglichkeit das 3:2 zu machen und den Platz als Sieger zu verlassen. Unterm Strich geht das Unentschieden aber schon in Ordnung. Wenn wir nächste Woche gegen Cronenberg unseren ersten Heimsieg holen, hätten wir aus diesen beiden Partien vier Punkte geholt und das wäre dann okay.“