2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Mischa
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Kiefer reagiert auf Fanprotest

Während des ersten, verdienten Saisonheimsieges war im verwaisten FCH-Block zu lesen: „Der Vorstand fährt den Verein an die Wand und keiner hat den Ernst erkannt. Kiefer, nimm den Vorstand mit – wir haben die Schnauze voll.“

Aufgrund der besonderen Vorkommnisse rund um das Freitagsspiel legen wir an dieser Stelle den Schwerpunkt ausnahmsweise nicht auf den Sport, sondern auf eine nicht alltägliche Pressekonferenz nach der Partie. In dieser wurde FCH-Trainer Jens Kiefer auf die Transparente und die mäßige Zuschauerzahl von 663 Besuchern angesprochen. Er antwortete: „Ich bin jetzt 15 Monate hier. Im Endeffekt zählen Fakten, was unterm Strich dabei herauskommt. Vom Gefühl her hatte ich einen Verein übernommen, über den seine Fans dachten, er sei in der Dritten Liga ein Spitzenverein, aber ich hatte einen Verein übernommen, der zwei Jahre vorher mit 44 Punkten auf Platz 14 und danach auf Platz Elf mit 45 Punkten stand. Im letzten Jahr sind wir mit 57 Punkten Sechster geworden. Und wir haben vor der Runde ein Ziel ausgegeben, obwohl wir weniger Geld hatten als vorher. Das Ziel war höher gesteckt als das, was wir erreicht hatten. Und dieses Ziel können wir immer noch erreichen. Wir haben jetzt nach elf Spielen 17 Punkte – das sind zirka 1,5 Punkte pro Spiel. Wir brauchen 1,8 Punkte pro Spiel, um unser Ziel zu erreichen. Also sind wir so weit gar nicht weg. Das Problem ist aber die Erwartungshaltung. Die ist natürlich hier so, dass du vier Jahre Regionalliga spielst und jeder denkt, irgendwann musst du raus aus dieser Liga. Wir alle arbeiten da nicht öffentlichkeitswirksam dagegen. Und dann kommen auch immer noch so zwei, drei Mitteilungen in der Presse, die darauf abzielen, dass man ganz vorne sein muss. Mit dem, was wir haben, sind wir gut aufgestellt, aber wir sind nicht so gut aufgestellt wie drei andere Teams dieser Liga. Und deswegen muss man ganz klar sagen, dass das, was wir als Ziel ausgegeben haben, realistisch ist. Und dieses Ziel können wir immer noch erreichen. Wir sind am elften Spieltag, die Mannschaft arbeitet gut. Ich verstehe auch alle, die irgendwo etwas höhere Erwartungen haben. Die habe ich auch. Der einzige Fakt, wo man kritisch sein kann und den ich gelten lasse, ist, dass wir erst das sechste Heimspiel gewonnen haben. Das heißt, man hat fünf Spiele vorher nicht gewonnen, und das ist auch für uns alle enttäuschend. Das gebe ich absolut zu. Und wir haben auch außer den ersten beiden Spielen zuhause nicht gut gespielt. Alles andere ist, wenn man es sachlich und emotionslos betrachtet, genau so, wie ich es gesagt habe. Und deshalb sollte sich mal jeder, der genug Gehirnzellen im Kopf hat, einmal genau so darüber Gedanken machen.“

Aufrufe: 05.10.2015, 09:31 Uhr
Stefan HolzhauserAutor