Vielleicht war das auch der Grund für den Uerdinger Coach André Pawlak den Rotationsknopf nicht zu kräftig zu betätigen. Obschon er vor der Partie mit dem SV Hö.-Nie. die Auffassung vertrat, einigen seiner zuletzt stark beanspruchten Spieler könnte eine Pause ganz gut tun. Der Umbau der Uerdinger Mannschaft, Tabellenführer der Oberliga und heißer Anwärter auf den Aufstieg, hielt sich aber in Grenzen. Dagegen sind die Möglichkeiten beim SV Hö.-Nie. ohnehin beschränkt, als dass Trainer Daniel Beine gegen so einen Gegner personell jonglieren könnte. Sein Handeln war vielmehr darauf ausgerichtet, alles zu unternehmen, damit seine Mannschaft nicht unter die Räder gerät.
Der KFC Uerdingen gab mit dem Anpfiff von Schiedsrichter Patrick Rudolf den Ton an und entfachte den zu erwartenden Druck. Dennoch hatten die Gäste die erste Chance des Spiels. Ein schöner Pass kam auf Andre Trienenjost, dessen Schuss aber zur Ecke geklärt wurde. Ein Schuss von Ajdin Mehinovic aufs Uerdinger Tor aus der 15. Minute war von eher harmloser Natur, und ein Distanzball von Niklas Klein-Wiele verschwand in der Dunkelheit der Nacht.
Die übrige Zeit war der SV Hö.-Nie. damit beschäftigt, den stark nach vorne drängenden Gegner in den Griff zu bekommen. Vergeblich jedoch in der 15. Minute, als der Uerdinger Vincent Wagner einen scharf von links vors Tor geschlagenen Freistoß die entscheidende Richtungsänderung gab. Der KFC lag 1:0 in Front. Acht Minuten später lagen sich dessen Spieler ein zweites Mal in den Armen. Diesmal kam die Hereingabe durch Kapitän Timo Achenbach von der rechten Seite. Torschütze Patrick Ellguth düpierte mit dem 2:0 die wie bereits beim ersten Gegentor desorientiert wirkende Hö.-Nie.-Abwehr aus kurzer Distanz. Kurz vor dem Seitenwechsel vergab der Uerdinger Pascale Talarski eine weitere Großchance.
Mit dem 2:0 schienen beide Seiten lange Zeit gut leben zu können. Das Spiel büßte nach dem Wechsel an Niveau ein. Hö.-Nie. konnte nicht mehr zeigen, und Uerdingen schien froh zu sein, nicht stärker gefordert zu werden. Es reichte dem KFC auch so, den Gegner ohne viel Mühe auf Distanz zu halten.
In der 67. Minute baute Johannes Dörfler, dem im ersten Durchgang nach einem vermeintlichen Foul an ihm im gegnerischen Strafraum ein Strafstoß versagt geblieben war, die Führung auf 3:0 aus. Kurz darauf sauste ein Freistoß von Klein-Wiele knapp am Uerdinger Kasten vorbei. Dann waren die Gastgeber wieder am Zug. Danny Rankl traf mit seinem sechsten Saisontor zum 4:0 (76.), und der kurz vorher eingewechselte Dennis Jovanovic erwischte einen Einstand nach Maß und besorgte das 5:0 (82.). Den Ehrentreffer zum 1:5 (87.) erzielte Nedzad Dragovic durch einen flach verwandelten Foulelfmeter.