2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kompromisslos: Der Mechtersheimer Nicola Karl (rechts) klärt energisch gegen Gonsenheims Ertan Ekiz. Dennoch muss sich der Aufsteiger am Wildpark geschlagen geben.	Foto: hbz/Harry Braun
Kompromisslos: Der Mechtersheimer Nicola Karl (rechts) klärt energisch gegen Gonsenheims Ertan Ekiz. Dennoch muss sich der Aufsteiger am Wildpark geschlagen geben. Foto: hbz/Harry Braun

Keyhanfars Plan geht auf

SV Gonsenheim bezwingt starken Aufsteiger TuS Mechtersheim mit 3:0 +++ Mainzer Oberligist voll im Soll

Gonsenheim. Rang sieben, 1,5 Punkte im Schnitt pro Spiel und nun auch wieder mehr Siege als Niederlagen – der SV Gonsenheim ist nach dem 3:0 (0:0)-Erfolg gegen die TuS Mechtersheim in der Fußball-Oberliga voll im Soll. Von der großen Leichtigkeit war beim notorischen Underdog jedoch lange nichts zu spüren. Teilweise minutenlang gab es nur Befreiungsschläge gegen den starken Aufsteiger. Nach vorne produzierten die Gonsenheimer nach Stefano Pennellas leicht verzogenem Flachschuss (8.) bis zum Seitenwechsel überhaupt keine Gefahr. Aber: Auch hinten brannte fast nichts an. Der Plan von Trainer Babak Keyhanfar, den spielerisch überlegenen Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen und dann irgendwann mit Gegenstößen zu überrumpeln, ging auf.

So zäh das Spiel 45 Minuten lang war, so hübsch fiel das 1:0: Johannes Gansmann leitete in seinem Comeback einen Diagonalball über den Gegenspieler hinweg in den Lauf von Nils Letz, der die Kugel mit der Brust mitnahm und ins lange Eck feuerte (53.). Eher der Kategorie Slapstick gehörte das 2:0 an: Pennella zog ab, TuS-Torwart Peter Klug ließ nach vorne klatschen, Nicola Karl wollte zum Keeper zurückköpfen, doch der Ball flog über den nach vorne eilenden Klug hinweg ins Tor (67.). Nach Pennellas öffnendem Ball auf Balcan Sari, der von der Grundlinie zurücklegte, setzte Maximilian Kimnach per Flachschuss den Schlusspunkt (83.).

„Es ist enorm schwer, wenn du immer den Blick nach hinten richten musst“, erklärte Keyhanfar die mühsame, im Aufbauspiel fehlerhafte erste Halbzeit. Das Positive: Der „Kinderriegel“ im Deckungszentrum mit Jonas Eichbladt (18) und Marc Beck (20) ließ fast gar nichts anbrennen, und wenn, dann war Paul Simon (19) zur Stelle – zweimal stark mit dem Fuß gegen Thorsten Ullemeyer (34.) und Eric Veth (70.), einmal lang gestreckt gegen Veths Drehschuss (45.). Auch in Sachen Kampfgeist und Kompaktheit war der fünfte Sieg aus den jüngsten sechs Heimspielen ohne Fehl und Tadel.

„Die erste Halbzeit war nicht so ansehnlich, spielerisch haben wir noch Luft nach oben“, gab Letz zu. „Das 1:0 haben wir für den Kopf gebraucht, danach ging auch spielerisch mehr“, resümierte Keyhanfar. „Mechtersheim hatte mehr Ballbesitz, wir haben die Tore geschossen“, lautete Simons Fazit, „wichtig war, dass wir nicht in Rückstand gerieten.“ Das wurde mit vereinten Kräften verhütet – ganz im Stile eines Underdogs, der die Gonsenheimer trotz ihres Tabellenplatzes bleiben.

SV Gonsenheim: Simon – Kato, Beck, Eichbladt, Sari – Kimnach, Ekiz – Letz (72. M. Yilmaz), Gansmann (60. Bujnov), Pennella (85. Kern) – Namavizadeh.



Aufrufe: 06.11.2016, 18:00 Uhr
Torben SchröderAutor