Dennoch erwischten die Fischelner einen guten Start ins Spiel. Nicht nur weil sie schon nach drei Minuten durch Emre Özkaya, der eine flache Hereingabe von der linken Seite durch Kevin Enke über die Linie drückte, in Führung gingen, sondern auch, weil sie den Gegner mit forschem Pressing in dessen eigener Hälfte einschnürten.
Doch die frühe Führung tat den Gastgebern nicht gut. Die ohne den verletzten ehemaligen KFC-Kapitän Kosi Saka angetretenen Baumberger befreiten sich mit langen Befreiungsschlägen aus der Fischelner Umklammerung. Die 200 Zuschauer an der Kölner Straße bekamen bis zum Halbzeitpfiff von beiden Teams Kick and Rush zu sehen. Im Gegensatz zu den Fischelnern gewannen die Baumberger allerdings die Zweikämpfe, und ihre langen Zuspiele fanden auch einen Mitspieler. In der 15. Minute brachte Ivan Pusic den Ball im gegnerischen Gehäuse unter, aber dem Treffer blieb wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verwehrt. Sekunden später tauchte der Baumberger Stürmer nach einem langen Ball allein vor dem Fischelner Tor auf und knallte die Kugel zum 1:1 unter die Latte. Nach dem Seitenwechsel überzeugten die Gäste nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch. Das 2:1 für Baumberg war zu dem Zeitpunkt zwar verdient, aber kam irregulär zustande. In Sichtweise des Linienrichters wurde ein Foul an Fischelns Özkaya nicht gepfiffen, und im Gegenzug brachte Pusic den Ball im Tor unter (54.).
Angetrieben von Kapitän Kevin Breuer, der sich in Libero-Position die Bälle holte, bliesen die Gastgeber zur Schlussoffensive. Mit Deniz Durmus war es einer der von Cherfi gelobten "jungen Burschen", der die Flanke schlug, die Enke zum 2:2-Endstand ins Netz köpfte (80.). Danach vergab der VfR durch Breuer die Chance zum Sieg. Vielleicht war es gut so. Nicht weil die mitgereisten Baumberger Chaoten, die schon wegen der Punkteteilung den Fischelner Spielern an die Gurgel wollten, dann vollends ausgeflippt wären, sondern weil das 2:2 dem Spielverlauf am besten entsprach.